Sturms Meisterparty
25.000 Fans feierten Meistertitel in Graz
26.05.2011
Eine ganze Stadt im Jubelfieber: Graz feierte seine Meisterhelden.
Der SK Sturm Graz hat am Donnerstagabend mit 25.000 Fans in der Grazer Innenstadt seinen dritten österreichischen Fußball-Meistertitel gefeiert. Durch ein Spalier von begeisterten Anhängern waren die Sturm-Spieler mit einem offenen Autobus vom Eisernen Tor durch die Herrengasse zum Hauptplatz gefahren. Dort wurde auf einer Bühne vor dem Rathaus der Meisterteller präsentiert.
Steirische Tracht
Die Meisterkicker erschienen in steirischer Tracht mit kurzen Lederhosen, die sie sich aus einem Kostümverleih geliehen hatten. "Das ist ein typisches Steirer-Gewand - ein bisschen lüftig, aber gut zum Feiern", versicherte Sturm-Routinier Mario Haas. Trainer Franco Foda trug eine Kappe, um seine fehlende Haarpracht zu verbergen. Nach dem Meistertitel hatten ihm seine Spieler eine Glatze rasiert.
"Mario Haas hat seinen Auftrag nicht hundertprozentig erfüllt. Daher musste ich noch einmal zum Friseur", erklärte Foda. Bis 6.00 Uhr in der Früh soll die nächtliche Feier gedauert haben. Dementsprechend angeschlagen waren die Sturm-Spieler noch am Nachmittag zur offiziellen Meisterparty erschienen. "Der Tag ist schon ziemlich lang. Wir haben echt Party gemacht, aber das muss man genießen", sagte Youngster Florian Kainz.
Das gestand auch der Erfolgstrainer seinem Team zu. "Zwei Tage feiern, das hat sich die Mannschaft verdient", sagte Foda. "Diese Tage muss man genießen. Es werden irgendwann auch wieder schlechtere Zeiten kommen." Der 25. und der 26. Mai dagegen sind Höhepunkte für die Sturm-Fans, die seit 1999 auf einen Meistertitel gewartet haben.
Voller Hauptplatz
Der Hauptplatz war mit 15.000 Zuschauern bis an seine Kapazitätsgrenze gefüllt. Weitere 10.000 Fans befanden sich laut Polizeiangaben in unmittelbarer Umgebung. Die steirische Kultband Opus heizte dem Publikum mit ihrem Evergreen "Live is Life" und passenderweise mit "The Power of Black & White" ein.
Abgang von Oliver Kreuzer
Von den Misstönen um den Abgang von Sportdirektor Oliver Kreuzer, der sich über fehlendes Vertrauen der Clubführung beklagte, wollte sich niemand die Feierlaune verderben lassen - auch nicht von einem möglichen Zerfall der Meistermannschaft. Die Qualifikation für die Champions League sei noch zu weit entfernt. "Wir müssen erst sehen, was für eine Mannschaft wir dafür haben", gestand Haas, der seinen Vertrag wie Samir Muratovic um ein Jahr verlängert hat.
Nach dem großen Triumph brachen alle Dämme
Rückblende: Am Mittwoch um kurz nach 22.15 Uhr steht Sturm zum dritten Mal in der Klubgeschichte als Meister fest. Fünf Jahre nach dem Konkurs des Vereins. Auf die Mega-Pleite folgte der Riesentriumph. Ein Wunder. Eine Sensation. Ein modernes Märchen. Geschichten, wie sie nur der Fußball schreibt. Mit einem Mini-Etat von elf Millionen Euro hat Sturm den Liga-Krösus Red Bull Salzburg (50 Millionen Budget) entzaubert. Dieser Titel ist besonders wertvoll. Niemand hatte damit gerechnet. Der Gipfel-Sturm!
Die Zuschauer in der knallvollen UPC-Arena können nicht glauben, was da eben passiert. Tränen fließen.
Unten auf dem Rasen fallen sich die Sturm-Spieler und die Betreuer in die Arme. Ein hartes Stück Arbeit. Der Druck war brutal.
Um 22.53 Uhr stemmt Kultkicker Mario Haas den heiß begehrten Meisterteller in die Höhe. Super-Mario (36) weiß: „So oft werde ich das in meiner Karriere wohl nicht mehr erleben. Nun möchte ich mit Sturm noch einmal in die Champions League.“
23.14 Uhr: Foda ist gerade beim „Sky“-Interview, als die Spieler auf ihn zustürmen und ihn auf die Bühne zerren – das war ausgemacht und lange geplant. Der Trainer hat versprochen, dass er sich eine Glatze schneiden lässt, falls Sturm Meister wird. Haas schnappt sich zuerst die Schere, dann sind seine Mitspieler an der Reihe. Foda: „Schade, dass sie kein Mitleid mit mir haben ...“
Kurz vor 6 Uhr verlässt der Trainer als Erster das Lokal
23.29 Uhr: Audi-Cabrios fahren auf den Rasen. Die Sturm-Spieler pflügen den Platz um. Kaum vorstellbar, dass hier noch einmal Fußball gespielt werden soll ...
Kurz vor Mitternacht verschwindet die Mannschaft in die Kabine. Sturm-Legende Ivica Vastic ruft bei Gordon Schildenfeld am Handy an, gratuliert.
1.17 Uhr: Es geht weiter zur Party ins Grazer Szenelokal „Three Monkeys“ mitten im Studentenviertel.
5.57 Uhr: Foda verlässt das Lokal. Er ist der Erste. Seine Spieler bleiben noch. Nach dem Titelgewinn machen sie die Nacht zum Tag.
Graz feiert die Helden in Schwarz-Weiß. Historische Tage.
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20.26 Uhr: Die Mannschaft verlässt nun die Bühne. Jetzt beginnt der musikalische Teil des Abends mit Opus. In Graz wird noch bis mindestens 22 Uhr auf dem Hauptplatz weitergefeiert.
20.23 Uhr: Kienzl und Salmutter sollten Österreich beim nächsten Song Contest vertreten, schlägt der launige Moderator Seeger vor.
20.12 Uhr: Vollgas und die Stoakogler wieder auf der Bühne - endlich wieder Profis am Werk. Die Spieler schunkeln vorne mit - gut so, denn bei den meisten Gesangseinlagen der Meisterkicker braucht man stärkere Nerven als vor einem entscheidenden Elfmeter.
20.06 Uhr: Erfolgscoach Franco Foda: "Wir haben bis sechs Uhr früh gefeiert." Ob der Abgang von Sportdirektor Kreuzer auch Auswirkungen auf seinen Verbleib bei Sturm habe? "Nein, ich habe einen Vertrag bis 2013."
20.04 Uhr: "Ich habe heute einen neuen Vertrag unterschrieben und bleibe noch mindestens ein Jahr bei Sturm", bestätigt Samir Muratovic. Dem Vernehmen nach soll Muratovic dafür erhebliche Gehaltseinbußen in Kauf genommen haben.
20.00 Uhr: "So ein Tag, so wunderschön wie heute", singt die Mannschaft - übrigens nimmt auch Goalie Gratzei seine Sonnenbrille nicht ab - obwohl mittlerweile keine Sonne mehr scheint. Aber jetzt - Bühne frei für Opus!
19.56 Uhr: "Wer nicht hüpft, der ist ein Roter", singt Mario Kienzl mit nicht mehr ganz glockenheller Stimme, danach bekommen auch die beiden Wiener Vereine ihren Spott ab.
19.52 Uhr: DIe Spieler stoßen mit Riesen-Bierkrügen des Sponsors Puntigamer an. Der scheidende Sportdirektor Oliver Kreuzer hält sich im Hintergrund: "Dieser Abend gehört den Spielern. Sturm Graz ist ein toller Verein. Ich verlasse den Verein mit Wehmut."
19.46 Uhr: "Wir feiern jetzt mal richtig, das haben wir uns verdient", sagt Andreas Hölzl im TV-Interview. Kein Zweifel, dass die Grazer auch darin meisterlich sind.
19.42 Uhr: "Mit solchen Fans kann man nur Meister werden", schreit Mario Haas ins Publikum. Franco Foda muss seine Kappe abnehmen, die Fans johlen. Die Frisur ist bei aller Liebe nicht wirklich gelungen.
19.40 Uhr: Zu Klängen der Vereinshymne von der Gruppe Vollgas präsentiert Mario Haas den Meisteteller.
19.37 Uhr: Jetzt ist die Mannschaft auf der Bühne! In weißen Hemden und schwarzen Sturm-Schals - und teilweise in Lederhosen! - stehen die Meisterkicker am Hauptplatz. Imre Szabics trägt immer noch seine Sonnenbrille...Die letzte Nacht war sicher lang.
19.30 Uhr: Die Stoakogler betreten jetzt die Bühne: "Steirermen san very good" geben sie zum Besten, bevor das Meisterteam erscheinen wird.
19.23 Uhr: 15.500 Zuschauer seien auf den Hauptplatz gekommen, um mit der Mannschaft zu feiern, sagt Seeger. Einmal noch Alex List an den Turntables, dann ist es endlich soweit.
19.15 Uhr: Noch einmal kommt Alex List an die Turntables. Moderator Seeger versprach soeben, dass es "nur noch eine Viertelstunde" dauern würde, bis die Mannschaft da sei.
19.05 Uhr: Moderator Robert Seeger heizt die Stimmung weiter an. Über den Platz hallt "Hier regiert der SK Sturm". Meistertrainer Franco Foda stellte sich in der Zwischenzeit einem Fernseh-Interview - auch heute sieht seine Frisur noch nicht besser aus, nachdem ihm gestern die Spieler eine Glatze verpasst hatten.
18.54 Uhr: Auf der Bühne sorgt unterdessen DJ Alex List für Stimmung und flotte Beats.
18.51 Uhr: Wie soeben bekannt wurde, verlässt Sportdirektor Oliver Kreuzer Sturm Graz . Grund für die Trennung seien Auffassungsunterschiede mit dem Vorstand.
Sturm-Tormann Christian Gratzei kämpft sich mit dem Teller durch die Menge:
18.35 Uhr: Das zweite Video des Abends: Impressionen des Meisterjahres 2010/11.
18.30 Uhr: "Wir brauchen keine Grußbotschaft nach Wien schicken. Wir brauchen ihnen nur die Tabelle schicken", macht Seeger auf der Bühne gekonnt Stimmung. Applaus auf dem Hauptplatz.
18.20 Uhr: Jetzt ist wieder Robert Seeger am Wort. Er erinnert an die jüngere Geschichte des Vereins, an die Meistermannschaft von Ivica Osim mit Hannes Reinmayr & Co. Jetzt kommen Video-Zuspiele auf den Videowänden. Der erste Teil: Der Weg von Sturm zum Pokalsieg im Vorjahr.
18.16 Uhr: Die erste Musik-Einlage des Abends kommt von den White Stars: "SK Sturm ist neuer Meister - alles andere ist vorbei". Durchaus mitreißend, aber ein bisschen mehr Inspiration hätte der Text vielleicht vertragen. Die Fans nehmen es nicht so genau; die Stimmung ist ausgezeichnet.
18.10 Uhr: Moderator Robert Seeger eröffnet das Programm auf dem Hauptplatz. "Graz ist wieder die Fußball-Hauptstadt Österreichs", bringt der Moderator das Publikum in Schwung. "Hier regiert der SK Sturm", schallt es aus Tausenden Kehlen zurück.
17.55 Uhr: Die Grazer Innenstadt füllt sich mit immer mehr Menschen. Massen strömen immer noch Richtung Hauptplatz. Die Fenster der umliegenden Häuser sind geöffnet, aus luftiger Höhe haben die Schaulustigen den besten Blick. Von der Mannschaft ist am Hauptplatz noch nichts zu sehen.
17.44 Uhr: Vor der Bühne drängen sich bereits Tausende Fans, die das Meisterteam erwarten. Um 18 Uhr beginnt das Programm - als musikalische Gäste werden Vollgas, Stoakogler und Opus erwartet.
17.30 Uhr: Triumphzug der schwarz-weißen Meisterhelden: Für die etwa 500 Meter lange Strecke vom Eisernen Tor bis zum Hauptplatz in Graz sind 50 Minuten vorgesehen. Am Hauptplatz soll die Mannschaft gegen 18.30 Uhr ankommen.
16.52 Uhr: Am Hauptplatz ringen schon viele Kinder, mit Fahnen und Schals ausgestattet, um die besten Plätze vor der großen Bühne.
16.30 Uhr: Die Stadt färbt sich langsam Schwarz-Weiß, schon jetzt warten Tausende auf dem Grazer Hauptplatz. Ab sofort sind die Zutrittsbeschränkungen in Kraft, denn maximal 14.000 Menschen dürfen auf den Hauptplatz.
15.25 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Ticker zur großen Meisterfeier von Sturm Graz . Es geht heute um 17.30 Uhr los, wenn die Meistermannschaft im offenen Cabrio-Bus vom Eisernen Tor zum Hauptplatz chauffiert wird.
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Graz ist nach einer langen Durststrecke wieder Österreichs "Fußball-Hauptstadt ". Der SK Sturm hat es fast genau zwölf Jahre nach dem letzten Titelgewinn am 29. Mai 1999 wieder geschafft, den Bundesliga-Meisterteller - zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte - zu holen.
Die Freude kannte nach dem "Krimi" am Mittwochabend keine Grenzen, am Donnerstagabend (18.00 Uhr) folgte die offizielle Meisterfeier am Grazer Hauptplatz. Schon die Übergabe des Meistertellers nach dem 2:1-Heimsieg gegen Wacker Innsbruck war für die Grazer aus zweierlei Gründen ein besonderer Moment, bekamen sie ihn doch auch ausgerechnet von ihrem Ex-Präsidenten Hans Rinner in seiner Funktion als Bundesliga-Präsident überreicht.
"Ich habe mich riesig gefreut, es war ein wunderschöner Moment. Es ist schön, wenn man sieht, dass man einen Verein übergeben hat, der dann darauf gleich Meister wird", sagte Rinner, der Ende Mai 2010 als Sturm-Präsident zurückgetreten war.