Die SV Ried hat es verabsäumt, zum Abschluss der 22. Runde der Fußball-Bundesliga die Tabellenführung von der Austria zurückzuerobern. Die Oberösterreicher mussten sich im Topspiel am Sonntag vor einer enttäuschenden Kulisse von nur 8.131 Zuschauern in der UPC-Arena Sturm Graz knapp mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und rutschten damit auf den dritten Tabellenplatz ab. Die Steirer (genauso wie Ried 40 Punkte) sind damit erster Verfolger der Austria (41), am Mittwoch kommt es in Wien zum direkten Duell um die Spitze.
In einer vom Niveau her schwachen Partie machte Mario Haas den Unterschied aus. Der 36-jährige Stürmer-Routinier sorgte rund vier Minuten nach seiner Einwechslung mit einem Volley-Nachschuss für den spielentscheidenden Treffer (67.). Es war sein drittes Saisontor und bereits der 141. Bundesliga-Treffer für den Grazer "Edeljoker". Die Grazer sind damit im Frühjahr weiter ungeschlagen und feierten den dritten Zu-Null-Heimsieg in Folge. Für die Rieder war es hingegen bereits die zweite Schlappe im dritten Spiel im Jahr 2011.
Für die Grazer gab es vor dem Anpfiff schlechte Nachrichten. Bei Goalie Christian Gratzei wurden beim Aufwärmen seine Rückenprobleme wieder akut, wegen der er schon am Freitag behandelt worden war. Für ihn stand Silvije Cavlina zwischen den Pfosten. Zudem fehlte neben dem verletzten Goalgetter Roman Kienast auch Ferdinand Feldhofer krankheitsbedingt.
Dafür gab Imre Szabics nach überstandener Schulterverletzung überraschend von Beginn an sein Debüt. Coach Franco Foda hatte dem als Solospitze aufgebotenen Ungarn den Vorzug gegenüber Marvin Weinberger, Samir Muratovic und Haas gegeben. Zu sehen war von Szabics allerdings genauso wie von den anderen 21 Akteuren auf dem Platz vor der Pause nur sehr wenig. Die Rieder setzten, wie in Auswärtsspielen zumeist der Fall, auf eine gesicherte Defensive und gingen nach vorne hin überhaupt kein Risiko ein. Die Grazer hatten etwas mehr vom Spiel, waren auch ideenreicher, kamen aber nicht wirklich gefährlich in den Strafraum.
Beide Teams kamen daher nur zu Halbchancen. Guillem traf den Ball aus aussichtsreicher Position nicht (25.), zudem ging ein Schuss von Brenner ins Außennetz. Aufseiten der Grazer deutete Klem mit einem Linksschuss seine Gefährlichkeit zumindest an (45.).
Auch in den zweiten 45 Minuten sahen die nur etwas mehr als 8.000 Zuschauer in der UPC-Arena ein ähnliches Bild. Die Grazer hatten mehr Spielanteile, konnten sich aber neuerlich nicht entscheidend in Szene setzen. Allerdings mit einer Ausnahme: Einen Burgstaller-Kopfball konnte Schrammel noch auf der Linie per Kopf abwehren, den Nach-Volleyschuss von Haas konnte Goalie Hesl aber nur mehr ins eigene Tor ablenken. In der Schlussphase brachten die Foda-Schützlinge den Sieg locker über die Zeit und revanchierten sich damit auch für die 0:1-Heimniederlage im direkten Duell im Herbst.