SK Sturm Graz - SV Ried Endstand 3:1 (1:0)
Graz, UPC-Arena, 7.895, SR Hameter.
Tore: 1:0 (36.) Grössinger (Eigentor), 1:1 (61.) Gartler, 2:1 (84.) Vujadinovic, 3:1 (93.) Ciftci
Markus Schopp darf sich über sein erstes Erfolgserlebnis als Trainer von Sturm Graz freuen. Die Steirer entschieden am Sonntag in der 34. Runde der Fußball-Bundesliga das Duell um den vierten Platz gegen die SV Ried mit 3:1 (1:0) für sich und stießen auf einen Europacup-Platz vor. Sturm tat sich allerdings gegen dezimierte Rieder schwer und schaffte erst gegen neun Mann in der 84. Minute durch Vujadinovic den Siegestreffer.
Sturm war durch ein Eigentor von Grössinger in Führung gegangen (36.), kassierte nach Gelb-Rot für Karner (49.) aber gegen zehn Rieder durch Gartler (61.) den Ausgleich. Nach einem weiteren Ausschluss (68./Schicker) nützte Sturm aber die numerische Überlegenheit und kam durch Tore von Vujadinovic (84.) und Ciftci (93.) zum Premierensieg für Schopp. Sturm (48 Punkte) feierte damit im vierten Saisonduell mit den Innviertlern den vierten Sieg, löste den WAC (47) auf Rang vier ab und hat damit gute Chancen auf einen Platz in der Europa-League-Qualifikation.
Sturm hatte die ersten drei Partien unter Neo-Trainer Schopp verloren und dabei ein Torverhältnis von 1:9 eingefahren. Die Grazer Hardcore-Fans hinter dem Tor reagierten mit einem Stimmungsboykott auf die Negativserie, auf dem Rasen war die Verunsicherung und das fehlende Selbstvertrauen in der Anfangsphase nicht zu übersehen. Die an vier Positionen umgestellten Grazer fabrizierten krasse Fehlpässe, Ried konnte davon allerdings kein Kapital schlagen.
Ried ab 68. Minute nur noch mit neun Mann
Die Oberösterreicher hatten durch einen Hadzic-Kopfball aus kurzer Distanz eine einzige große Chance in der ersten Halbzeit (28.), danach übernahmen die Heimischen das Kommando. Und kamen nach einer Standardsituation auch zur Führung. Nach einem Kröpfl-Eckball kamen die beiden Innenverteidiger Feldhofer und Vujadinovic quasi gemeinsam zum Kopfball, den abspringenden Ball beförderte der bedrängte Grössinger vor Sturm-Angreifer Okotie ins eigene Tor (36.).
Ranftl (38.) und Kröpfl, der nach einem Grössinger-Handspiel Elfmeter reklamierte statt auf das Tor zu ziehen (45+2), hätten sogar für eine höhere Pausenführung sorgen können. Dennoch schien Sturm auf gutem Weg zum Sieg, zumal Rieds Karner wegen Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz flog (49.). Doch in Unterzahl übernahmen die Oberösterreicher plötzlich das Kommando, kamen zu einigen Chancen und durch einen herrlichen Außenrist-Schuss von Gartler ins Kreuzeck sogar zum Ausgleich (61.).
Danach erfing sich Sturm, Ranftl und Weber vergaben ihre Chancen. Nachdem auch Schicker - nach eine harten Entscheidung - vorzeitig unter die Dusche musste, scheiterte zunächst zweimal Okotie, ehe Vujadinovic zuschlug. Ciftci fixierte aus abseitsverdächtiger Position in der Nachspielzeit den Endstand.
Markus Schopp (Trainer Sturm Graz): "Wir wussten, dass es kein leichtes Spiel wird. Aufgrund der letzten Negativergebnisse war die Mannschaft verunsichert. Die Mannschaft hat zwar Fehler gemacht, ich glaube aber, dass der Sieg aufgrund der zweiten Hälfte verdient war. Wir wissen, dass wir noch Luft nach oben haben."
Michael Angerschmid (Trainer Ried): "Wenn ich das Spiel nüchtern analysiere, muss ich sagen, dass wir die erste Halbzeit nicht unser Spiel gespielt haben. Man hat gemerkt, dass Sturm verunsichert ist, aber wir haben zu viele Fehler gemacht, sind nie richtig vorne reingekommen, dass wir Sturm wehtun können. Mit einem weniger haben wir ganz gut gespielt, aber es ist bitter, wenn man immer wieder durch solche Entscheidungen verliert. Es war nicht das erste Mal heuer."
Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Feldhofer, Vujadinovic, Klem - Madl, Weber - Ranftl (78. Ciftci), Sukuta-Pasu (56. Bukva), C. Kröpfl (64. Koch) - Okotie
Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Karner - Grössinger (46. Hammerer), Hadzic, Schicker - Walch, Zulj, Meilinger (72. Schreiner) - Gartler (81. Vastic)
Gelb-Rot: Karner (49./Handspiel), Schicker (68./Foul)
Gelbe Karten: Kröpfl, Okotie, Klem, Madl bzw. keine
Die Besten: Vujadinovic, Okotie bzw. Hadzic, Gartler
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