Dramatisches Finish in Graz: Sturm glich in der 94. Minute zum 2:2 gegen Salzburg aus. Ab 18 Uhr: Altach-Austria, Kärnten-Kapfenberg.
Sturm Graz - Red Bull Salzburg 2:2
Titelfavorit Red Bull
Salzburg hat am Sonntag im Schlagerspiel der 9. Runde der
Fußball-tipp3-Bundesliga auswärts gegen Sturm Graz einen sicher geglaubten
Sieg aus der Hand gegeben. Den Steirern gelang in der 94. Minute durch
Beichler der umjubelte Ausgleich zum 2:2, die Salzburger bleiben damit in
der Liga auswärts seit 30. März 2008 ohne vollen Erfolg. Die Gäste waren
durch Ngwat-Mahop (25.) und Janko (68.) zweimal in Führung gegangen, doch
Haas (28.) und Beichler glichen vor knapp 13.000 Fans, unter ihnen auch
Teamchef Karel Brückner, jeweils aus.
Die Millionen-Truppe von Trainer Co Adriaanse hat damit in der Tabelle weiter fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer Rapid, der am Freitag gegen Ried nur 1:1 gespielt hatte. Zumindest blieben die Bullen gegen Sturm seit sieben Spielen bzw. seit 23. September 2006 unbesiegt.
Nach gleich drei Niederlagen in Folge - 0:1 gegen Suduva Marijampole. 0:1 gegen Austria Kärnten und 0:2 gegen FC Sevilla - hatte Co Adriaanse Sturm zum haushohen Favoriten dieser Partie erklärt. Dementsprechend zurückhaltend begann seine Truppe auch, mit Ausnahme des neuerlich quirligen Leitgeb spielten die Salzburger mehr in die Breite als in die Tiefe. Ganz anders präsentierte sich im heimischen Stadion Sturm, das wie gewohnt frisch nach vorne spielte und durch Hlinka (2., 15.) und Hölzl (7.) gefährlich wurde. Die größte Chance auf die Führung vergab Haas, in seinen Schuss aus kurzer Distanz warf sich im letzten Moment Sekagya (15.).
Die Salzburger stellten vor den Augen von ÖFB-Teamchef Karel Brückner und seinem Assistenten Jan Kocian in der 25. Minute den Spielverlauf auf den Kopf und gingen mit ihrer ersten Möglichkeit in Führung. Nach Traumpass von Leitgeb schoss Ngwat-Mahop aus halbrechter Position ins kurze Eck ein, Goalie Schicklgruber machte dabei keine gute Figur. Doch Sturm verdaute den Rückschlag problemlos und glich wenige Augenblicke später aus, Muratovic setzte sich auf der linken Seite gegen Ngwat-Mahop durch, den klugen Querpass verwertete Haas problemlos ins leere Tor (28.).
Für den 34-jährigen Haas war es der 125. Bundesliga-Treffer im Trikot der Schwarz-Weißen, damit avancierte das Urgestein zum Rekordtorschützen der Sturm-Clubgeschichte. Der Treffer hatte jedoch einen schalen Beigeschmack, denn Sekagya lag zum Zeitpunkt des Tores verletzt auf dem Boden.
Nach dem Wechsel legten die Salzburger eine ähnliche Leistungssteigerung wie am Donnerstag in Sevilla hin. Deutlich aggressiver und mit viel mehr Druck nach vorne rissen die Gäste das Spielgeschehen an sich. Doch einmal musste für die Salzburger Goalie Ochs retten, der Deutsche parierte gegen den allein auf ihn zulaufenden Haas (54.). Janocko (62.) und Jezek (65.) vergaben ihre Möglichkeiten, ehe ÖFB-Teamstürmer Janko erstmals in dieser Begegnung richtig in Erscheinung trat. Nach weitem Kovac-Pass setzte sich Janko gegen Feldhofer und Sonnleitner durch und schoss aus 15 Metern trocken ins linke Eck ein (68.). Für Janko, der mit acht Treffern die KLiga-Schützenliste anführt, war es der 28. Oberhaus-Treffer seiner Karriere, der bereits sechste gegen Sturm.
Die erste Ausgleichschance für Sturm vergab Feldhofer per Kopf (75.). Das dicke Ende für die Salzburger folgte wie beim 0:2 gegen den FC Sevilla in der Nachspielzeit. Nach schweren Abstimmungsproblemen in der Salzburger Defensive schoss Beichler vom Fünfer ins linke Eck ein (94.).
Damit bleibt der Gegenwind in Salzburg wohl rau. Vor dem Sturm-Match waren in Salzburger Medien Gerüchte aufgetaucht, wonach es für Adriaanse bereits ein Ultimatum geben soll. "Das hat sich ein Journalist aus dem Daumen gesaugt, um Unruhe im Verein zu kreieren. Das hat kein Niveau. Es gibt kein Ultimatum", meinte Adriaanse, dessen Verhältnis zu den Medien bereits nach dem Sevilla-Match unterkühlt gewesen war. Ebenfalls nicht zur Besserung der Laune von Adriaanse hat natürlich der Zwischenfall um Tchoyi beigetragen, der Kameruner hatte in der Nacht auf Sonntag alkoholisiert einen Unfall verursacht und danach Fahrerflucht begangen.
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SCR Altach - Austria Wien 0:1
Die Wiener Austria ist am Sonntag
auf den zweiten Platz der Fußball-tipp3-Bundesliga geklettert. Mit dem
1:0-(1:0)-Erfolg in Altach feierten die Violetten den vierten
Pflichtspiel-Erfolg in Serie, Matchwinner war in einer schwachen Partie
Bazina mit seinem Treffer in der 24. Minute. Für Altachs Neo-Trainer Urs
Schönenberger ging damit nach dem 1:2-Out im Cup gegen die Rapid Amateure
auch das Liga-Debüt verloren.
Sein Debüt für die Altacher gab auch Stürmerstar Ailton, der nach halbwegs wiedererlangter Grund-Fitness erstmals im Kader stand und in der 54. Minute eingewechselt wurde. Der "Kugelblitz" blieb jedoch ohne Treffer, hatte nur wenige Ballkontakte und konnte damit die sechste Altacher Pflichtspiel-Pleite en suite nicht verhindern. Die Austria darf sich damit als Gewinner der Runde fühlen, denn Rapid, Sturm Graz und Salzburg kamen am Wochenende nicht über Unentschieden hinaus. Die Austrianer verkürzten den Rückstand auf Erzrivalen und Leader Rapid auf zwei Zähler.
Die Austria benötigte Glück, um die Anfangsphase gegen das Schlusslicht unbeschadet zu überstehen. Nach Flanke von Schoppitsch verfehlte Goalie Safar den Ball, der vom Oberschenkel Jagnes dann an der linken Stange landete (3.). Ansonsten plätscherte das Geschehen in den ersten Minuten eher ereignislos dahin, bis die Austria mit ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion in Führung ging. Standfest spazierte auf der rechten Seite durch die Altacher Defensive und bediente Bazina, der ebenfalls beinahe unbedrängt Richtung Tor vordringen konnte und Michl aus zehn Metern keine Chance ließ (24.).
Für Bazina war es der vierte Treffer der laufenden Meisterschaft, der Kroate ist damit erfolgreichster Torschütze seines Arbeitgebers. Angesichts eines solchen Defensivverhaltens ist es allerdings wenig verwunderlich, dass Altach mit bereits 26 kassierten Treffern auch in dieser Hinsicht das klare Schlusslicht der Liga ist.
Nach der Pause riskierte Altach mehr, nach 54 Minuten durften die 6.050 Fans im Ländle auch das Debüt von Ailton bejubeln. Der Brasilianer kam für Schoppitsch ins Spiel und hatte zehn Minuten später sogar seine erste Halbchance, doch Bak blockte seinen Schuss ab (66.). Im Gegenzug scheiterte Hattenberger an Altach-Schlussmann Michl (67.). Ein wenig in Gefahr geriet der Austria-Erfolg gegen die Vorarlberger nur in den letzten Minuten, ein Jagne-Freistoß ging über das Tor (75.), und Majstorovic rettete vor Ailton (88.).
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Austria Kärnten - SV Kapfenberg 6:0
Austria Kärnten hat
seine Höhenflug auch in der neunten Runde der Fußball-Bundesliga
fortgesetzt. Die Klagenfurter feierten am Sonntag vor eigenem Publikum einen
6:0-Kantersieg gegen Kapfenberg und haben sich damit als Sechster im
Mittelfeld der Tabelle etabliert. Während die Gastgeber ihren vierten Erfolg
en suite bejubeln durften, bleiben die Steirer, die ihre bitterste
Oberhaus-Schlappe seit dem Wiederaufstieg kassierten, auswärts weiter ohne
Punkt.
Dank eines lupenreinen Hattricks des Brasilianers Adi hatten die Gastgeber, die wieder eine Viererkette aufboten, die Partie schon zur Halbzeit (3:0) entschieden. Mit 7 Treffern stößt Adi in der Torschützenliste auf Platz zwei vor. Nur Salzburgs Janko hält bei acht Treffern. Adis Landsmann Schumacher (50.), Wolf (60.) sowie Chiquinho (72.) machten den 6:0-Triumph in der zweiten Hälfte perfekt. Weil hinten die "Null" stand, ist Kärnten-Tormann Schranz seit bereits fünf Spielen ohne Gegentreffer.
Die Gastgeber starteten wunschgemäß in die Partie, fanden schon in den ersten Minute mehrere gute Chancen vor, etwa durch Adi (3.) und Schumacher (6.). Nach einem Luftduell zwischen Kapfenberg-Kapitän Erkinger und Kärntens Prawda (9., Platzwunde und leichte Gehirnerschütterung) musste Letzerer durch Bukva ersetzt werden, Ersterer spielte die Partie mit "Turban" zu Ende.
In der 24. Minute schließlich begannen in der Hypo-Arena die Adi-Festspiele. Der beim LASK aussortierte Stürmer leitete das 1:0 im Mittelfeld ein, via Junuzovic und Bukva kam er im Strafraum erneut zum Zug - Goalie Eisl konnte den wuchtigen Schuss ins rechte obere Eck nicht mehr bändigen. Wenig später fuhr Sencar bei einer Flanke völlig unnötig die Hand aus, den folgenden Elfmeter verwertete Adi souverän zur 2:0-Führung (34.). In der Nachspielzeit machte er schließlich das Triple perfekt (45+2.), verwertete eine Bukva-Flanke problemlos. Kapfenberg blieb zumeist harmlos, traf dank Lucic (25.) und Erkinger (37.) aber immerhin zweimal Aluminium - "Höhepunkte", die den Gästen in den zweiten 45 Minuten verwehrt blieben.
Auch Treffer Nummer vier hätte kurz nach Wiederanpfiff auf Adis Konto gehen können, nach einer schnellen Aktion aus dem Mittelfeld heraus zog es allerdings Schumacher vor, selbst abzuschließen und seinen ersten Bundesliga-Treffer perfekt zu machen (50.). Wolf nützte die Konfusion in der Kapfenberger Abwehr schließlich aus wenigen Metern zum 5:0 (61.) und legte Chiquinho in der 72. Minute das Tor zum Endstand von 6:0 auf.