Europa-League-Gruppenphase ist fix

Sturm will nach Eindhoven-Lehrstunde in Europa überwintern

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Sturm Graz spielt wie in den beiden Vorjahren auch 2023 in der Fußball-Europa-League. Dem Vizemeister misslang am Dienstag gegen PSV Eindhoven die nötige Aufholjagd in der Champions-League-Qualifikation, nach dem 1:4 in Eindhoven musste sich Sturm auch in Graz 1:3 geschlagen geben.

"7:2 spricht eine klare Sprache und zeigt, dass ein Stück weit auf dieses absolute Spitzenlevel fehlt", sagte Trainer Christian Ilzer, in dessen nüchterne Bilanz sich auch Optimismus mischte.

Sein Team habe wesentliche Dinge im Rückspiel viel besser umgesetzt, betonte der 45-Jährige. "Wir haben in Ansätzen gezeigt, wie wir solche Klasse-Ballbesitzmannschaften in den Griff bekommen können und haben Wege gefunden, um diesen wehzutun." Man habe für ein engmaschigeres Pressing-Netz im Mittelfeld ein wenig die Struktur verändert, "aber nicht unsere Grundidee vernachlässigt", meinte Ilzer. "Ich brauche bei Ballgewinn immer Anspielstationen nach vorne. Es wäre fatal, wenn es die nicht gibt. Wir hatten ein paar super Ballgewinne und Umschaltsituationen."

Dass der frenetisch bejubelte Führungstreffer durch William Böving (26.) gegen letztlich humorlose Niederländer nur ein Hoffnungsfunke blieb, gehörte zur anderen Seite der Medaille. "Eine Spur passiver zu werden, bestraft diese Mannschaft sofort", sagte Ilzer mit Blick auf zwei Gegentore noch vor der Halbzeitpause (32., 39.) samt dem Fazit: "Wir hatten unsere Momente, aber ins Wanken haben wir sie nicht gebracht."

Eindhoven noch eine Nummer zu groß

So gut wie alle Sturm-Akteure vergaben im Anschluss an die Lektion das Label "Weltklassemannschaft" für den niederländischen Vizemeister. "Ein überragender Gegner, die nutzen jeden Fehler aus. Da darfst du keine Sekunde schlafen oder zu spät sein", sagte Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic. "Sie haben bewiesen, dass sie eine Weltklassemannschaft sind und weit kommen können." Was erst zu beweisen sein wird. Um überhaupt in die Königsklasse einzuziehen, muss Eindhoven - anders als im Vorjahr - noch die Glasgow Rangers biegen. "Sie werden, das traue ich mich zu sagen, bald Gast in der Champions League sein", orakelte Ilzer.

Sein Team versucht sich erneut im zweithöchsten UEFA-Clubbewerb. Die Zielsetzung nach zwei letzten Plätzen - im Vorjahr nur aufgrund der Tordifferenz - scheint klar. "Wir wollen dieses Jahr in der Europa League besser abschneiden und europäisch überwintern", sagte Böving, dem neuerlich auf der viel beachteten Bühne Europacup ein Treffer glückte.

Ilzer machte sich laut eigener Aussage noch keine Gedanken über kommende Europa-League-Aufgaben, erwartet für die am 1. September anstehende Ziehung aber attraktive Lose. "Es werden wieder spannende Gegner sein. Wir werden versuchen, uns diesen großen Schuh anzuziehen und nicht rauszuschlüpfen, sondern reinzuwachsen", sagte der Sturm-Betreuer. Oder wie es Verteidiger David Affengruber nach "phasenweise" guter Vorstellung am Dienstagabend formulierte: "Da heißt es dranbleiben und schauen, dass wir uns weiterentwickeln, damit wir solche Leistungen über 90 Minuten zeigen können."

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