Sturm-Angreifer ohne Bezug zu Videoton: "Partie wie jede andere"
Fußball-Meister SK Sturm Graz beginnt am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF 1) den langen und steinigen Weg zur Gruppenphase der Champions League. Im Klagenfurter EM-Stadion gilt es, gegen Ungarns Champion FC Videoton eine gute Basis für das Rückspiel der zweiten Qualifikations-Runde eine Woche später in Szekesfehervar (Stuhlweißenburg) zu legen. Für Sturm-Graz-Stürmer Imre Szabics ist die Partie gegen einen Club aus seiner Heimat "überhaupt nichts Besonderes".
Der in Szeged geborene Szabics hatte den Großteil seiner Ausbildung beim Traditionsclub Ferencvaros Budapest durchlaufen. "Bei Ferencvaros bin ich aufgewachsen, also liegt mir der Verein schon am Herzen. Zu Videoton habe ich aber keinen Bezug. Das ist für mich ein Spiel, wie jedes andere", meinte der 30-Jährige.
Mehr internationale Erfahrung
Szabics kennt den ungarischen Fußball als aktueller Teamspieler genau, und kann daher die Ausgangslage gegen seine Landsleute sehr gut einschätzen. "Wir haben eine bessere Mannschaft als sie, sind leichter Favorit. Wir haben auch gegenüber Videoton den Vorteil, dass wir mehr internationale Erfahrung haben", sagte der Angreifer.
Allgemein sei die österreichische Liga um Nuancen besser, als jene in Ungarn. Trotzdem werde es eine enge Angelegenheit werden. "Es ist eine schwere Aufgabe, wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, um weiterzukommen", fügte Szabics hinzu.
Schwer einzuschätzen
Der Gegner ist schwer einzuschätzen, wurde im Sommer doch nicht nur der ehemalige portugiesische Teamspieler Paulo Sousa als prominenter Trainer verpflichtet, sondern auch die Mannschaft gewaltig umgekrempelt. Drei Spanier - Hector Sanchez, Alvaro Brachi (jeweils Abwehr) und Walter Fernandez (Mittelfeld) - und der Serbe Nicola Mitrovics (Mittelfeld) sind neu im Kader. "Deshalb ist es schwer zu sagen, wie sich die Mannschaft präsentieren wird", sagte Szabics.
Szabics war im Sommer 1999 von Ferencvaros zu Sturm gewechselt und dort bis 2003 geblieben. Nach Stationen in Stuttgart, Köln, Mainz und Augsburg erfolgte im Sommer 2010 die Rückkehr zu den Grazern. Bisher hat es der Legionär in 89 Bundesligaspielen auf 23 Tore gebracht.
Treffer von Szabics sind auch Mittwoch gefragt. Der Ungar hat seine Sprunggelenksprobleme, die ihn in der Vorbereitung gequält hatten, überwunden und dürfte von Chefcoach Franco Foda von Anfang an gebracht werden.
"Die Probleme sind behoben. Ich bin sehr froh, im Testspiel am Freitag gespielt zu haben. Da habe ich gesehen, dass ich bereit bin, dass es gut geht", meinte Szabics, der beim 3:3 gegen Hannover 96 in Gleisdorf 45 Minuten gespielt und auch einen Treffer erzielt hatte. Wie es ist, im Sturm-Dress in der Champions League zu spielen, weiß Szabics genau, stand er doch zweimal (1999/2000 und 2000/01) mit den Grazern in der Eliteliga.
Das vorletzte Training von Österreichs Meister vor dem ersten Pflichtspiel fand am Montagabend übrigens unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. "Wir werden gewisse Dinge im Training einstudieren, üben, und da wollen wir nicht jemanden dabei haben, der irgendwelche Aufzeichnungen tätigt. Wir wollen uns in Ruhe vorbereiten", erklärte Foda, der den Gegner genauso wie Co-Trainer Thomas Kristl persönlich beobachtet hat.