Rom

Tausende bei Begräbnis des erschossenen Tifoso

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Verwandte, Prominente, Fußballer und tausende andere Menschen nahmen in Rom Abschied von Gabriele Sandri.

In einem gespannten Klima haben Tausende Fußball-Fans von Gabriele Sandri Abschied genommen, dem 28-jährigen Tifoso, der am Sonntag auf einer Autobahnraststätte in der Nähe der toskanischen Stadt Arezzo von einem Polizisten erschossen worden ist. In der Kirche versammelten sich über 2.000 Personen. Mindestens gleich so viele warteten auf das Ende der Trauerzeremonie auf dem Platz vor der Kirche.

Aus ganz Italien
Die Tifosi, vor allem Lazio-Fans, die aus ganz Italien angereist sind, hatten sich seit dem frühen Mittwoch vor der Kirche San Pio X im römischen Stadtviertel Balduina versammelt, in dem Sandri lebte. Die Menschenmenge applaudierte lang, als der Sarg in die Kirche getragen wurde. Unweit der Kirche wurden mit Spray Slogans gegen die Polizei gesprüht. "Rache für Gabriele!", war auf den Mauern zu lesen.

Fußballer mit Tränen in den Augen
Die komplette Lazio-Mannschaft beteiligte sich am Begräbnis. Der Kapitän der AS Roma, Francesco Totti, der Tränen in den Augen hatte, umarmte die Familie des Opfers. Auch Sportministerin Giovanna Melandri und der römische Bürgermeister Walter Veltroni kondolierten der Familie. Die Regierung Prodi war durch Infrastrukturminister Antonio Di Pietro vertreten. Die Kaufleute des Viertels Balduina hielten während der Trauermesse aus Solidarität mit der Familie des Opfers ihre Läden gesperrt. Aus ganz Italien trafen Blumen ein. Auch der italienische Polizeichef Antonio Manganelli legte einen Blumenkranz vor den Sarg.

Kirche ruft zur Versöhnung auf
Vor dem Begräbnis hatte der Pfarrer Paolo Tammi, der die Trauerzeremonie abhielt, die Lazio-Tifosi zur Versöhnung aufgerufen. "Ich appelliere an alle Fans, im Namen Gabrieles auf jegliche Form von Gewalt zu verzichten. Es gibt keine Gerechtigkeit, wenn man nicht auf Gewalt verzichtet", betonte der Geistliche. Am Mittwochnachmittag planen die Lazio-Fans in Rom einen Fackelzug zu Ehren des erschossenen Tifoso.

Kurz vor der Trauerzeremonie wurde unweit einer Polizeikaserne in Rom ein (relativ harmloser) Knallkörper unter einem Polizeiauto entdeckt. Dank des rechtzeitigen Eingreifens der Polizei explodierte dieser aber nicht.

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