Torres - Torschützenkönig von der Bank

Fernando Torres kam im Finale erst in der 75. Minute, erzielte das 3:0 und bereitete das 4:0 vor. Damit ist er Schützenkönig - 3 Tore reichten, weil er im Gegensatz zu den anderen Spielern mit 3 Toren (z.B. Gomez, Balotelli) diese in den wenigsten Einsatzminuten erreichte.

Dabei stand der Chelsea-Star bei diesem Turnier im Schatten von Iniesta und Xavi. Auch im Finale. Es schien, als würde Spanien Torres gar nicht brauchen, weil das „Duo Infernale“ so auftrumpft.

Grande Finale
Da war sie wieder – die alte Souveränität, mit der Spanien bereits 2008 in Wien Europameister und 2010 Weltmeister geworden war. Genial, wie Iniesta und Xavi auf dem Feld die Fäden zogen. Grandios ihre Übersicht. Als hätten sie Radar-Augen. Mit Abstand der stärkste Auftritt der beiden im Verlauf der EURO. Das Beste zum Schluss!

Auch ohne Mittelstürmer erfolgreich
Aber: Es ist ein komplett anderes System wie bei den letzten beiden Triumphen – ein 4-6-0. Die Spanier sind die einzige Elf der Welt, die ohne Mittelstürmer antritt und trotzdem Titel abräumt.

Keine Überraschung, dass Torres beim Endspiel in Kiew wieder nur Ersatz war. Er durfte bei dieser EURO zweimal von Beginn an ran (gegen Irland und Kroatien) – doch Torres stellte sich in den Dienst der Mannschaft und machte kein unnötiges Theater. Auch das spricht für den Europameister. Ego-Debatten sind absolut tabu.

Im Finale hatte Italien einfach keine Chance. Nicht, weil Spaniens Tiki-Taka so perfekt gewesen wäre. Nein, es waren die präzisen Steilpässe von Iniesta und Xavi, die den Italienern das Rückgrat brachen. Ganz feine Schnitte, mit denen sie die Defensive des Gegners verwundeten. Am Ende durfte auch Torres jubeln – über den Titel und die Torjägerkrone!