Prognose

Trainer setzen auf Bullen als Meister

03.07.2008

9 von 10 Bundesligatrainer sehen Salzburg als großen Titel-Favoriten. Nur Bullen-Coach Adriaanse hat Rapid als Favorit auf der Rechnung.

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Rund zehn Wochen nach der Meisterfeier Rapids in Hütteldorf und nur neun Tage nach dem EM-Abpfiff rollt der nationale Fußball wieder in Österreich. Wer holt den Titel? Wie lauten die Ziele der Vereine? Wurden die Wünsche der Coaches auf dem Transfermarkt erfüllt? Vor dem Startschuss zur 35. Bundesliga-Saison haben die zehn Trainer in der traditionellen Umfrage der APA - Austria Presse Agentur diese Fragen beantwortet und Red Bull Salzburg zum Favoriten gekürt.

Mehrheit für Salzburg
Die "Bullen" wurden gleich von neun Feldherrn als neue Nummer eins vorhergesagt. Ausgerechnet ihr neuer "Dompteur", Giovanni Trapattonis Nachfolger Jacobus "Co" Adriaanse, tanzte aus der Reihe. Die Frage nach dem Meister 2009 beantwortete der Niederländer, der sich natürlich selbst den Titel und Einzug in UEFA-Cup-Gruppenphase vorgenommen hat, so: "Rapid, denn die Mannschaft hat vor zwei Monaten die Meisterschaft verdient und mit sechs Punkten Vorsprung gewonnen. Für Rapid spricht auch die Kontinuität bei Trainer und Spielern."

Da Mehrfach-Tipps möglich waren, wurde Titelverteidiger Rapid sechsmal angeführt, zwei Nennungen gab es auch für den Liga-Dritten Austria Wien. Meistermacher Peter Pacult nannte Salzburg, Rapid und Austria als seine Favoriten und schränkte dazu noch ein: "Aber auch die eine oder andere Mannschaft, die in der vorigen Saison oben dabei war und die man nicht so auf dem Zettel hat." Zur Erinnerung: In der APA-Umfrage im Februar 2008 hatten sieben von zehn Trainern Salzburg zum Titelanwärter gekürt.

Prognosen auf den Kopf gestellt
Der Zieleinlauf ist bekannt, nicht die Salzburger, sondern die Rapidler kamen als Erste über die Linie. Daher ist in den einzelnen Prognosen Vorsicht durchaus mehr oder weniger deutlich zutage getreten. "Die Salzburger sind mein Favorit, sie haben gut eingekauft. Aber ich bin gespannt, ob die Philosophie mit Offensive, Spass und Erfolg des neuen Trainers umsetzbar ist", meinte Georg Zellhofer kurz bevor er sich nach nicht einmal zwei Monaten als Trainer am Mittwochabend von der SV Ried getrennt hat.

Gibt Adriaanse den Ausschlag?
Für Kärntens Frenkie Schinkels sind die Festspielstädter aufgrund des Kaders zu favorisieren. "Doch vorige Saison haben sie sich selbst um den Titel gebracht, weil sie mit einem guten Kader nur auf Abwarten gespielt haben. Unter dem neuen Trainer werden sie ein Stück stärker sein", glaubt der Niederländer. Größer als der Kreis der Favoriten auf den Titel ist naturgemäß jener der Anwärter auf einen der weiteren Europacup-Startplätze. Zum Trio Salzburg, Rapid und Austria wurden diesbezüglich noch die üblichen "Verdächtigen" LASK, SV Mattersburg und Sturm Graz ins Spiel gebracht.

Europacup-Startplätze offen
Pacult führte Salzburg, Rapid, Austria "und alle Mannschaften, die vergangene Saison vorne mitgespielt haben", an. Auch in dieser Frage äußerte sich Adriaanse zurückhaltend: "Fragen Sie mich zu Weihnachten. Jetzt ist es noch zu früh für mich, Prognosen abzugeben. Ich muss den österreichischen Vereinsfußball erst näher kennenlernen." Für Sturm und Franco Foda erübrigt sich diese Frage fast: "Wir haben die halbe Mannschaft abgegeben. Generell ist die Schere zwischen den drei Topteams und dem Rest größer geworden", meint der Deutsche.

Große Ziele im Bullenstall
Adriaanse hat den "Meistertitel und die UEFA-Cup-Gruppenphase" im Auge, Pacult und Daxbacher streben mit Rapid bzw. Austria einen "Europacup-Startplatz" an, der für Foda mit Sturm "eine nicht einfache Aufgabe" ist, Franz Lederer möchte mit dem SV Mattersburg um die Plätze "drei bis sechs" mitspielen, Andrej Panadic mit dem LASK "besser abschneiden als heuer" (6. Rang), Zellhofer und Schinkels "im Mittelfeld der Tabelle landen", Heinz Fuchsbichler gab für SCR Altach als "Minimalziel Klassenerhalt" aus und Werner Gregoritsch möchte mit SV Kapfenberg "nicht absteigen".

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