Manipulationsskandal
Trainer von Besiktas Istanbul verhaftet
14.07.2011
Manipulationsskandal in der Türkei erfasst nun auch Österreicher-Club Besiktas.
Der Fußball-Manipulationsskandal in der Türkei schlägt immer höhere Wellen. Seit Mittwoch stehen die drei ÖFB-Legionäre Ekrem Dag
, Veli Kavlak und Tanju Kayhan
beim Topclub Besiktas Istanbul daher sogar ohne Trainer da. Coach Tayfur Havutcu wurde laut türkischen Medienberichten von einem Gericht in Istanbul ebenso wie Vizepräsident Serdal Adali vorläufig festgenommen. Ein Gerichtsverfahren steht noch bevor.
Mehr als 60 Verhaftungen
Bisher wurden wegen angeblicher Spielmanipulationen in der Türkei bereits mehr als 60 Personen verhaftet, darunter der Präsident von Meister Fenerbahce und jener von Vizemeister Trabzonspor. Der türkische Fußball-Verband will allerdings erst reagieren, wenn die Anklageschrift fertig ist. Damit dürften sich auch die Europacup-Starter vorerst nicht ändern.
Cupfinale im Visier der Ermittler
Ex-Meister Besiktas hat die vergangene Saison auf Platz fünf beendet, holte sich mit ÖFB-Teamspieler Dag allerdings den Cupsieg. Das Cupfinale gegen den kleineren Stadtrivalen Büyüksehir Belediyespor soll laut türkischen Medien nun aber als eines von 19 Spielen ins Visier der Ermittler geraten sein. Besiktas hatte die Partie 4:3 im Elfmeterschießen für sich entschieden und sich damit für die Europa League qualifiziert.
Neben dem Ex-Internationalen Havuctu, der in der Türkei als Tayfur bekannt ist, und zwei weiteren Besiktas-Offiziellen wurden auch zwei Büyüksehir-Spieler vorübergehend festgenommen. Tayfur hatte den Club im März nach dem Rücktritt des Deutschen Bernd Schuster übernommen und gilt als Förderer junger Spieler. Daher hatte sich der Coach im Mai auch für die Verpflichtung der beiden Ex-Rapidler Kavlak (22) und Kayhan (21) stark gemacht.
Saison soll planmäßig starten
Trotz des herrschenden Chaos im türkischen Fußball soll die Ligasaison laut Verbandspräsident Mehmet Ali Aydinlar planmäßig am 5. August beginnen. Davor sollen Meister Fenerbahce und Cupsieger Besiktas am 31. Juli auch noch den Supercup bestreiten. Der Präsident des dritten Istanbuler Großclubs Galatasaray, der als einziger bisher nicht ins Zwielicht geraten ist, hatte zuletzt eine Verschiebung des Saisonstarts empfohlen.