Nach dem 0:1 gegen die Wiener Austria gibt Trap keine Stellungnahme ab. Nachfolgererüchte aus Deutschland: kommt Augenthaler?
Das 1:0 der Wiener Austria am Sonntag im Bundesliga-Schlager auswärts gegen Meister Salzburg hat klassische "Big Points" gebracht. Dank des Tausendguldenschusses von Emin Sulimani und dank Elferkiller Szabolcs Safar fügten die Violetten Salzburg die erste Heimpleite seit 9. Mai 2007 (2:3 gegen Pasching) zu und bauten ihre Tabellenführung auf komfortable vier Punkte aus. Das ist die deutlichste Tabellenführung der laufenden Bundesliga-Saison.
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Trap schweigt
Giovanni Trapattoni war nach der neuerlichen
Enttäuschung zu keiner Stellungnahme bereit. Seine Spieler stellten sich
jedoch einmal mehr hinter den zuletzt hart kritisierten "Maestro". "Wir
haben trotz der Niederlage mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Der
Trainer wird weiterkämpfen. So wie wir auch", meinte Rene Aufhauser. Und
Johan Vonlanthen ergänzte: "Für mich ist Trapattoni der beste Trainer. Wer
da draußen nicht für den Trainer spielt, hat in der Mannschaft nichts
verloren. Die Trainerentscheidung können wir Spieler aber nicht
beeinflussen, die wird von oben gefällt."
Mitleid von Zellhofer
Und auch der siegreiche Austria-Coach Georg
Zellhofer meinte fast mitleidig: "Natürlich nehmen wir die drei Punkte
gerne. Aber es war ein äußerst glücklicher Sieg. Die Salzburger Mannschaft
ist voll intakt, sie haben hervorragend gespielt".
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Trainersuche in Deutschland
In der Gerüchteküche brodelt es aber
natürlich weiter gehörig. So sollen sich die Salzburger auch in Deutschland
nach einem eventuellen Trapattoni-Nachfolger umschauen, im Falle des
UEFA-Cup-Outs am Donnerstag gegen AEK Athen (Auswärtsspiel 0:3) soll Klaus
Augenthaler einer der heißesten Kandidaten sein. Der 50-jährige Ex-GAK-Coach
ist seit seiner Entlassung im Mai 2007 bei Wolfsburg arbeitslos.
Elfertrauma
Die Schlüsselszene spielte sich im Salzburger
EM-Stadion nach knapp einer Stunde Spielzeit ab. Ausgerechnet
Austria-Stürmer Sanel Kuljic brachte im eigenen Strafraum
Salzburg-Verteidiger Milan Dudic zu Fall. Der vorgesehene Elfer-Schütze
Aufhauser nahm sich das Leder, doch Jorge Vargas schnappte dem
ÖFB-Teamspieler den Ball mit den Worten "Ich hau ihn rein" weg, scheiterte
aber dann an Szabolcs Safar.
Safar Matchwinner
Der Austria-"Hexer", der seit Monaten in
Überform agiert, gab sich danach gewohnt bescheiden: "Bei einem gehaltenen
Elfmeter ist immer sehr viel Glück dabei. Mein Glück war, dass der Elfer
zwar platziert, aber nicht allzu scharf war. Dadurch konnte ich den Ball an
die Stange lenken." Den Titel "Man of the Match" überließ auch
Goldtorschütze Sulimani, der aus gut 20 Metern wuchtig ins linke Eck traf,
bereitwillig Safar: "Dass der Ball so genau gepasst hat, davon war ich
selbst überrascht. Aber ganz klar, Safar war unser Matchwinner."
Salzburg verschoss damit bereits den dritten Elfer in der laufenden Meisterschaft - den zweiten gegen die Austria und Safar. Beim 2:2 im Juli in Wien war Alexander Zickler an Safar gescheitert. Im berühmten "Was wäre wenn"-Spiel hätten diese beiden Elfmeter ohne weiteres fünf Punkte mehr für die Salzburger und vier Zähler weniger für die Austria bedeuten können.
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Ursachenforschung
Auch ein Zeichen dafür, dass es eben derzeit
bei den Salzburgern einfach nicht so rund wie noch vor einem Jahr läuft.
"Vor einem Jahr hätten wir dieses Spiel 2:0 oder 3:0 gewonnen", grübelte
Aufhauser über die "sehr unglückliche Niederlage". Trapattonis Co-Trainer
Thorsten Fink trat für den schweigenden Italiener vor die Mikrofone und gab
sich weiter positiv: "Das war eine unserer besten Saisonleistungen. Die
Meisterschaft ist noch nicht entschieden, die Saison dauert noch lange." Der
Deutsche hofft am Donnerstag gegen Athen auf ein Europacup-Wunder und einen
dadurch entstehenden Elan für die weiteren Aufgaben.
Zu Wort gemeldet hat sich auch Ex-Salzburg-Trainer Kurt Jara. Der im Mai 2006 vor die Red-Bull-Tür gesetzte Tiroler glaubt, dass es mit ihm mittlerweile Champions-League-Fußball in der Mozartstadt zu sehen geben würde. "Davon bin ich überzeugt." Der Meistertipp von Jara ist und bleibt aber nach wie vor Salzburg.