Die ÖFB-Youngster müssen dafür aber am Samstag gegen die Niederlande gewinnen.
0 Punkte, 2:8 Tore - So lautet die Bilanz des österreichischen Fußball-U19-Nationalteams nach den ersten zwei Spielen der EM gegen England (2:3) und Gastgeber Frankreich (0:5). Das Kuriose daran ist, dass Österreich trotzdem noch - gar nicht so unrealistische - Chancen auf den dritten Gruppenplatz und somit das Erreichen der U20-WM 2011 in Kolumbien hat. Und selbst Rang zwei und damit die Qualifikation für das EM-Halbfinale ist noch machbar.
Bei Sieg WM 2011 fix
Voraussetzung dafür ist natürlich ein voller
Erfolg am Samstag im letzten Match der Gruppe A in Mondeville gegen die
Niederlande. "Wenn wir noch irgendwo hinkommen wollen, dann müssen wir die
Niederländer schlagen", brachte es Stürmer Andreas Weimann auf den Punkt.
"Die Burschen haben Charakter. Wir haben noch eine Chance, dafür werden wir
alles investieren. Das 0:5 ist hart und bitter, aber es geht weiter", meinte
Teamchef Andreas Heraf.
Im Falle einer Niederlage oder eines Remis gegen die "Oranjes" beendet die ÖFB-Auswahl die Gruppe als Vierter und Letzter. Bei einem Sieg - egal in welcher Höhe - wäre für Österreich mindestens die Reise zur WM nach Südamerika fix, denn dann wäre man auf jeden Fall in der Endabrechnung vor den Niederländern.
Hoffen auf England-Pleite
Sogar die Chance vom Halbfinale lebt,
falls Österreich und Frankreich gewinnen. Lediglich ein 1:0-Erfolg
Österreichs wäre zu wenig, dann würde England nämlich auf Grund des
gewonnenen direkten Duells aufsteigen. Jeder andere Sieg würde im Falle
einer englischen Niederlage das Semifinal-Ticket bringen.
Weil Heraf wusste, dass das Ergebnis des Franzosen-Spiels im Falle einer "kleinen Tabelle" aus der Wertung fallen würde, setzten die Österreicher im Finish alles auf eine Karte - und wurden nach allen Regeln der Fußball-Kunst auseinander genommen. "Es war eigentlich egal, ob wir 0:2 oder 0:3 verlieren. 0:5 wollten wir aber natürlich nicht abgefertigt werden", so Heraf, der sich "ziemlich sicher" ist, "dass Frankreich ins Finale kommen wird".
Alaba und Knasmüllner reisen ab
Dabei war die Leistung
Österreichs bis zum 0:2 wirklich nicht schlecht. "Es war eine Stunde lang
beeindruckend zu sehen, wie eine österreichische Mannschaft Fußball spielen
kann", erklärte Heraf. Den Unterschied haben - wie gegen England - im
Endeffekt zwei Dinge ausgemacht: Individuelle Fehler in der Defensive und
Abschlussschwäche in der Offensive.
"So kann man auf internationaler Ebene kein Spiel gewinnen", meinte Italien-Legionär Robert Gucher. Bis zum Match am Samstag gegen die Niederländer stehen nun vor allem psychisches Aufrichten und physische Regeneration auf dem Programm. David Alaba und Christoph Knasmüllner waren am Donnerstag beim Training nicht mehr dabei, das Duo ist wieder in München bei den Bayern.