Ex-Teamchef des U20-"Wunderteams" traut den ÖFB-"Fohlen" viel zu.
Dem österreichischen Fußball-U21-Team (Stichtag 1. Jänner 1986) wird aus berufenem Munde eine Teilnahme an der EM-Endrunde im Juni 2009 in Schweden vorausgesagt. Geht es nach Paul Gludovatz, dann wird Finnland in den entscheidenden Play-off-Partien am Freitag in Pasching (18.00/live in ORF 1) und am darauffolgenden Dienstag in Turku nicht zum Stolperstein für die heimischen Jungkicker. "Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir uns qualifizieren", sagte der nunmehrige Ried-Trainer, der vor seinem Amtsantritt im Innviertel fast 26 Jahre für die ÖFB-Nachwuchs-Abteilung gearbeitet und es in dieser Zeit auf 14 Endrunden-Starts gebracht hatte.
"Kann kein Ende nehmen"
Für den Burgenländer wäre ein
Schweden-Trip der Mannschaft von Teamchef Manfred Zsak die logische
Konsequenz der in der Vergangenheit geleisteten Arbeit. "Es kann jetzt kein
Ende nehmen, was sich jahrelang aufgebaut hat." An der Qualität der Auswahl
könne es laut Gludovatz ("Ich bin froh, dass ich einen kleinen Beitrag zur
Entwicklung dieser Mannschaft leisten durfte") auf keinen Fall scheitern.
"Wie gut das Team ist, hat man schon in der Qualifikation gesehen, denn es
ist nicht selbstverständlich, dass man die Gruppe ungeschlagen und mit so
einem Vorsprung gewinnt. Außerdem sind die Spieler fast durchwegs
Stammspieler in der Bundesliga oder Legionäre."
Viel Routine
Noch ein anderer Faktor stimmt den 62-Jährigen
optimistisch: 14 Spieler aus dem 20-Mann-Kader haben bereits zumeist
erfolgreiche Endrunden-Teilnahmen hinter sich gebracht. Rubin Okotie, Veli
Kavlak, Michael Madl, Andreas Lukse und Michael Stanislaw wurden im Juli
2007 in Kanada unter dem damaligen ÖFB-Coach Gludovatz WM-Vierte, dazu
kommen noch Robert Olejnik, Andreas Schicker, Christoph Saurer, Andreas
Dober, Franz Schiemer und Marco Stankovic, die 2003 U17-EM-Bronze holten,
Daniel Sikorski als U19-EM-Dritter 2006 sowie Julian Baumgartlinger und
Haris Bukva als Starter bei der U19-EM 2007 in Oberösterreich.
"Diese Spieler haben in jungen Jahren schon viel erreicht und Turniererfahrung, sie haben sich bereits international bewährt", betonte der Coach, der den 1987er-Jahrgang selbst lange betreute und zeitweise auch für den damaligen 1986er-Teamchef Ernst Weber einsprang.
Chance auf EM-Sensation
Mit einem Play-off-Erfolg wäre das Ende
der Fahnenstange laut Gludovatz aber noch lange nicht erreicht. "Diese
Mannschaft kann auch bei der EM in Schweden für Furore sorgen", meinte der
Ried-Betreuer mit Blick auf jene Kicker, die das U21-Team bei der Endrunde
noch verstärken könnten. Die aktuellen A-Teamspieler Sebastian Prödl,
Christian Fuchs, Erwin Hoffer, Ronald Gercaliu, Martin Harnik und Marko
Arnautovic wären ebenso spielberechtigt wie die im Moment nicht fitten
Zlatko Junuzovic und Peter Hackmair.
Die mögliche EM-Elf könnte also ein gänzlich anderes Gesicht als jene Truppe haben, die zuletzt in 13 Partien ungeschlagen blieb. Für das Mannschaftsklima sieht Gludovatz in diesem Fall dennoch kein Problem. "Das wäre eher noch ein zusätzlicher Ansporn für die Spieler der jetzigen Mannschaft, um ihren Platz zu kämpfen."