Bittere Enttäuschung für die ÖFB-U21-Elf: Im Elferschießen scheitert man klar an Finnland.
Die Träume von der erstmaligen Qualifikation für die Europameisterschaft sind für Österreichs U21-Fußball-Nationalteam am Dienstag erst im Elfmeterschießen geplatzt. Nach dem 2:1-Sieg gegen Finnland im Heim-Hinspiel der Play-off am vergangenen Freitag sah die Elf von Manfred Zsak im Rückspiel zwar lange wie der Sieger aus, ging nach einem schwachen Finish in der regulären Spielzeit aber im Elferschießen k.o und bezog die erste Niederlage in 15 Spielen.
ÖFB-"Fohlen" besser
Österreich dominierte als klar besseres Team lange Zeit, ging durch Stankovic (26.) auch verdient in Führung. In der Mitte der zweiten Hälfte ließ die ÖFB-Elf den Gegner aber stärker aufkommen und wurde mit späten Gegentoren in der 80. und 90. Minute für ihr viel zu verhaltenes Spiel noch bestraft. Womit sich auch die zahlreichen ungenutzten Chancen vom Hinspiel bitter rächten.
Vom Anfangselan des Hinspiels war in den ersten 20 Minuten nichts zu merken. Beide Seiten testeten auch ihre neu formierten Reihen aus, so hatte etwa ÖFB-Coach Manfred Zsak klare taktische Änderungen vorgenommen. Stankovic agierte als Solospitze, Saurer gab hinter ihm, flankiert von Kavlak und Klein, den Freigeist. Im defensiven Mittelfeld kamen mit Baumgartlinger und Reiter gleich zwei Akteure zum Einsatz, und in der Innenverteidigung ersetzte Sturm-Spieler Sonnleitner den gesperrten Schiemer - dessen ordnende Hand sichtlich fehlte.
Vorsichtiges Abtasten
In der Offensive hatte Rot-Weiß-Rot zu Beginn Mühe, auch der Gegner konnte aber keinen Druck aufbauen. Ein Knoten, der sich nach etwas mehr als einer Viertelstunde aber löste. In der 16. Minute bot Saurer mit der ersten ÖFB-Chance einen kleinen Vorgeschmack, ehe Stankovic nach einem gefährlichen Kavlak-Freistoß über Freund und Feind hinweg etwas zu spät kam (22.).
Traumtor von Stankovic
Wenig später machte der Sturm-Akteur aber alles richtig, überspielte nach schöner Vorlage von Kavlak Finnen-Goalie Maanoja und netzte aus äußerst spitzem Winkel zum 1:0 ein (26.). Eine völlig verdiente Führung, der die harmlosen und technisch unterlegenen Finnen wenig entgegenzusetzen hatten. Prompt hatte Stankovic nach einem Solo in der 35. Minute die Vorentscheidung am Fuß, verzog aber aus 15 Metern klar.
Lange Zeit änderte sich an diesem Bild auch nach dem Seitenwechsel nichts. Österreich präsentierte sich als routinierte Mannschaft, die von den Finnen, die schon in der ersten Hälfte nur einen verunglückten Volley-Versuch aus Kurzdistanz (20.) zu verzeichnen hatten, nicht in Bedrängnis gebracht wurde. Stankovic' missglückter Versuch aus acht Metern (61.) sollte allerdings für lange Zeit das letzte Lebenszeichen der Gäste bleiben.
Finnen kommen auf
Erstmals gefährlich wurde es für die ÖFB-Elf, als Dober im Strafraum gegen Hakola etwas unmotiviert die Hände zu Hilfe nahm, die Pfeife von Schiri Kelly aber stumm blieb (69.). Schließlich brachte auch die eingeschlagene Defensiv-Taktik (für Saurer kam in der 75. Minute Madl) keinen Erfolg.
Österreich gibt Aufstieg aus der Hand
Was sich in den Minuten zuvor angekündigt hatte, gipfelte schließlich in zwei späten Gegentreffern: Erst behinderten sich Hoheneder und Dober, Vasara schob aus acht Metern durch die Beine von Olejnik zum Ausgleich ein (80.) Zehn Minuten später war es erneut Vasara, der die missglückte Kopfabwehr Sonnleitners ausnützte und mit dem Treffer zum 2:1 die Verlängerung erzwang (90.).
Torlose Verlängerung
Dort entspann sich ein offener Kampf. Der finnische Druck blieb erwartungsgemäß aufrecht, Österreich wurde dank des Wechsels Beichler für Dober auch in der Offensive wieder handlungsfähiger. Tore fielen trotz mehrerer gefährlicher Szenen vor allem im rot-weiß-roten Strafraum aber keine mehr, nicht zuletzt, weil Olejnik in der 119. Minute aus wenigen Metern gegen Furuholm eine Glanzparade zeigte.
Ganz mieses Elferschießen
Im Elfmeterschießen war für Österreich nichts mehr zu holen: Während die Finnen sämtliche ihrer vier Chancen verwerteten, scheiterten Stankovic und Madl und machten die bittere Niederlage zur Gewissheit.
Finnland - Österreich n. V. 2:1 (0:1), 4:2 n.E.
Turku, Veritas-Stadion, 7.000, SR Alan Kelly (IRL)
Hinspiel: 1:2
Tore: Vasara (80., 90.); bzw. (26.) Stankovic
Elferschießen
- 1:0 Sparv verwertet
- 1:0 Stankovic scheitert an Maanoja
- 2:0 Aho verwertet
- 2:1 Beichler verwertet
- 3:1 Kokko verwertet
- 3:2 Kavlak verwertet
- 4:2 Hämäläinen verwertet
- 4:2 Madl scheitert an Maanoja
Finnland: Maanoja - Aho, Portin, Turunen, Raitala - Ojala (46.Furuholm), M. Hetemaj (50. Vasara), Hämäläinen, Sparv, Hakola -Parikka (75. Kokko)
Österreich: Olejnik - Dober (91. Beichler), Hoheneder, Sonnleitner,Erbek (106. Schicker) - Klein, Reiter, Saurer (75. Madl),Baumgartlinger, Kavlak - Stankovic