Blackburn Rovers haben Lukas Königshofer im Visier.
Philipp Prosenik hat sich seinen Traum als junger Fußballer schon erfüllt. Der Stürmer wechselt im Sommer zum Chelsea FC. Ein anderes rot-weiß-rotes Talent befindet sich derzeit auf der Insel auf dem Prüfstand. U21-Teamtorhüter Lukas Königshofer, Sohn des früheren dreifachen Bahn-Radsteher-Weltmeisters Roland, reiste am Sonntag nach Blackburn, wo er bis Freitag auf Einladung des Premier League-Clubs ein Probetraining absolviert.
ERste Eindrücke
"Ich bin hier toll aufgenommen worden. Es
taugt mir, hier ist alles professionell und ich haue mich voll rein.
Gedanken, was nach dieser Woche ist, mache ich mir derzeit überhaupt nicht",
erzählte Königshofer nach seinem ersten Eindruck vom Training mit den Profis
der A-Mannschaft und seinen Spezialeinheiten. Den Kontakt zu den Rovers
hatte Spieler-Berater Georg Stanggassinger, der u.a. auch Mark Janko und
Andreas Ivanschitz unter seinen Fittichen hat, hergestellt.
Druck auf Robinson
Die Engländer wollen ihrer aktuellen Nummer
eins, dem Ex-Nationalgoalie Paul Robinson, Druck machen und suchen daher
einen jungen Torhüter mit Perspektiven. Es muss ein U21-Teamkeeper, egal aus
welchem Land, sein, er soll mindestens 1,90 m groß sein und gute schulische
Ausbildung (Matura) haben. So lauten die Hauptkriterien für den Ewood Park.
Der 1,92 m große Königshofer Jun., der im Vorjahr seine Matura ablegte und nun seinen Präsenzdienst ableistet, erfüllt das Anforderungsprofil. Dass er im Umfeld von Spitzensportlern aufgewachsen ist, nahm man mit Wohlwollen zur Kenntnis. Sein Vater ist 10-facher WM-Medaillengewinner und 29-facher ÖRV-Meister, seine Mutter Monika als Torfrau ehemalige österreichische Jugend-Handball-Meisterin mit Hypo NÖ.
Kein Interesse am Radsport
Obwohl während der Karriere oft mit
dem heute 46-jährigen Papa unterwegs, hatte der Filius nie etwas mit
Radfahren am Hut. "Ich bin nicht blöd, das ist zu gefährlich und man
verdient nichts. Ich spiele lieber Fußball", hatte er immer wieder auf
entsprechende Fragen geantwortet.
Kindheitstraum wird wahr
Als Profi einmal ins Ausland zu gehen,
das hat er sich von klein auf als Ziel gesetzt. Nun könnte der Traum
vielleicht Realität werden. "In diesen Tagen wird er in Blackburn, wo ihm
alles bezahlt und sogar ein Privatchauffeur zur Verfügung gestellt wird, im
sportlichen, medizinischen, menschlichen und geistigen Bereich
durchleuchtet", berichtet Vater Roland über seinen Sohn, der am 16. März
seinen 20. Geburtstag gefeiert hat und an dem es auch andere Interessenten
aus England, einem anderen Land und mehrere aus Österreich gibt.
Bei Admira begonnen
Lukas Königshofer, dessen Papa heute das
adidas-Sportsmarketing in Österreich leitet, wuchs mit seiner Familie in
Mödling auf, begann als Vierjähriger bei Admira Fußball zu spielen,
wechselte danach zu FK Austria Wien, um später wieder in die Südstadt
zurückzugehen und schließlich bei den Amateuren von Austria Kärnten zu
landen. Im Vorjahr durfte er 17-mal als Ersatztorhüter auf der Bank der
Profis sitzen. In jungen Jahren war er als Feldspieler gestartet, aber auch
immer wieder das Gehäuse gehütet.
Die Entscheidung für das Trikot mit der Nummer 1 fiel, als Königshofer jun. 12 Lenze zählte. "Da ergab ein Handwurzel-Röntgen, dass Lukas 1,92 m plus/minus 4 cm groß wird", erzählte Vater Roland. Heute misst sein Filius 1,92 m, macht körperlich einen starken Eindruck und lebt mit Freundin Eva seit vier Jahren in einer Ferienwohnung, die den Eltern gehört. Lukas, der schon mehrmals im Kader sowie gegen Deutschland (im Oktober 2:1-Sieg) und Italien (im März 2:2) erfolgreich im Tor stand, fühlt sich jedenfalls reif für die Insel.