Arnautovic & Co kassieren Ausgleich in der 90. Minute.
Österreichs U21-Nationalteam hat einen wichtigen Schritt zur Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft 2011 in Dänemark verpasst. Die Mannschaft um Teamchef Andreas Herzog sah im Qualifikationsspiel gegen Weißrussland am Mittwoch schon wie der sichere Sieger aus, musste sich am Ende aber mit einem 3:3 (3:1) begnügen. Österreich bleibt in Gruppe 10 zwar an der Tabellenspitze, steht aber am 7. September auswärts in Schottland praktisch unter Siegzwang.
Tore von Nuhiu und Arnautovic
Nach einem Doppelpack von Atdhe
Nuhiu (29., 44.) sowie einem Foul-Elfmeter des exzentrischen Stars Marko
Arnautovic (35.) lag die ÖFB-Elf im mit 3.600 Zuschauern gut gefüllten
Paschinger Waldstadion schon 3:1 voran. Der eingewechselte Rekisch (75.,
90.) sorgte in der letzten Viertelstunde aber noch für einen Punktgewinn der
Weißrussen. Die Osteuropäer hatten durch Siwakow (31.) auch den
zwischenzeitlichen Ausgleich geschossen. In der Tabelle liegt Österreich mit
14 Punkten nun einen Zähler vor Schottland und Weißrussland, die noch im
direkten Duell um die Spitze aufeinandertreffen und ein Spiel weniger
ausgetragen haben.
Österreicher waren Schrittmacher
Das Remis war bitter. Die
mit einem 4-2-3-1-System eingelaufenen Österreicher übernahmen von Beginn an
das Kommando und gaben über weite Strecken das Tempo vor. In der Abwehr
stand die Herzog-Elf 75 Minuten lang sicher, einzig die Präzision beim
entscheidenden Pass ließ zu Wünschen übrig. Mit David Alaba, Yasin Pehlivan
und Arnautovic - der Offensivmann von Werder Bremen zeigte Licht und
Schatten - durfte Österreich im Mittelfeld auf drei A-Team-erfahrene Kickern
vertrauen. Diese Erfahrung machte sich auch im Spiel bemerkbar.
Weissrussen platzierten Ferntreffer
Erst ein etwas glücklicher
Treffer beendete die Torsperre. Nach einem Arnautovic-Freistoß verfehlte
Abwehrchef Georg Margreitter den Ball, via Oberschenkel von Sturmtank Nuhiu
ging der Ball aber ins Netz. Während die Zuschauer noch die Führung
bejubelten, schlugen die Weißrussen postwendend zurück: Gegen einen
platzierten Fernschuss aus 20 Metern von Siwakow war Austria-Torhüter Heinz
Lindner machtlos.
Österreich ließ sich vom Gegentreffer jedoch nicht beirren. Der agile Nuhiu wurde im Strafraum niedergerissen, Werder-Profi Arnautovic übernahm Verantwortung und verwertete sicher. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang erneut Nuhiu die vermeintliche Vorentscheidung. Der 1,97-m-Mann war nach einem Eckball von Alexander Grünwald und einem Fehler von Weißrusslands Schlussmann Hutar aus kurzer Distanz zur Stelle. Für den Rapid-Stürmer war es das siebente Tor in der laufenden EM-Qualifikation.
Plötzlich war es aus
Nach Seitenwechsel kontrollierten die
Gastgeber die Partie zunächst souverän. Nach einer Stunde ersetzte
England-Legionär Andreas Weimann (Aston Villa) Doppeltorschütze Nuhiu,
Christopher Drazan kam zehn Minuten später für Guido Burgstaller. In der
finalen Viertelstunde riss dann plötzlich der Faden. Weißrussland schlug
durch Rekisch ein zweites Mal zu, Lindner musste im Duell mit Jurtschenko
(81.) Schlimmstes verhindern. In der Schlussminute war es dann aber so weit:
Rekisch zog per Freistoß aus 20 Metern ab, Lindner konnte den Ball nicht
entschärfen.
Die ÖFB-Youngsters müssen im Rennen um die erstmalige Endrundenteilnahme in der wichtigsten Nachwuchsklasse nun unnötig zittern. Neben den zehn Gruppensiegern qualifizieren sich auch die vier besten -Zweiten für die entscheidenden Play-offs um die Turnier-Teilnahme.
Österreich - Weißrussland 3:3 (3:1)
Waldstadion
Pasching, 3.600 Zuschauer, SR Carlos Clos Gomez/Spanien
Tore: Nuhiu (29., 44.), Arnautovic (35./Elfmeter); bzw. Siwakow (31.), Rekisch (75., 90./Freistoß)
Österreich: Lindner - Dibon, Ramsebner, Margreitter, Koch - Pehlivan, Alaba - Burgstaller (71. Drazan), Grünwald, Arnautovic (79. Salomon) - Nuhiu (62. Weimann)
Gelbe Karte: Alaba
Tabelle
1. Österreich 7 4 2 1 16:9 14
2. Schottland 6 4 1 1 13:5 13
3. Weißrussland 6 4 1 1 14:10 13
4.
Albanien 7 1 1 5 9:17 4
5. Aserbaidschan 6 0 1 5 5:16 1