Grant Wahl fehlt aber noch ein Verband, der ihn für FIFA-Präsidentenamt vorschlägt.
Der 37-jährige US-Journalist Grant Wahl will am 1. Juni gegen FIFA-Präsident Joseph Blatter (74) kandidieren und eine vierte Amtszeit des umstrittenen Schweizers verhindern. Allerdings deutet bei der Aktion des Fußball-Experten von "Sports Illustrated" einiges darauf hin, dass es sich um einen PR-Gag mit satirischem Hintergrund handelt.
"Das ist kein Witz", betonte Wahl, der bis 1. April einen Landesverband finden muss, der ihn offiziell zur Wahl vorschlägt. "Und wenn es Papua-Neuguinea ist", versicherte der Journalist und Autor. Der Fußball-Weltverband sei laut Wahl so transparent wie das "Mubarak-Regime" in Ägypten.
Fünf-Punkte-Programm
Wahl stellte ein Fünf-Punkte-Programm auf. Der Videobeweis für strittige Tor-Entscheide, nur noch die besten Schiedsrichter für die WM-Endrunde ohne Nationenbeschränkung, keine Gelbe Karte mehr für das Ausziehen des Trikots beim Torjubel, Veröffentlichung aller internen Dokumente und Ernennung einer Frau zur FIFA-Generalsekretärin sind seine Schlüsselforderungen.
Wahl will in der FIFA "aufräumen"
"Ich räume in der FIFA auf: Alle internen, internationalen Dokumente sollen veröffentlicht werden - im Wikileaks-Stil", erklärte der um starke Sprüche selten verlegene Kandidat. Wahl will außerdem eine unabhängige Untersuchungskommission gegen Korruption im mächtigsten und einflussreichsten Sportverband der Welt einsetzen.
"Ich bin das Anti-Septikum gegen die FIFA", sagte Wahl. Wenn Amtsinhaber Joseph Blatter die Fußball-Gemeinde auffordere, ihm zu vertrauen, sei das, als würde der Tour-de-France-Sieger gebeten werden, das internationale Anti-Doping-Programm zu beaufsichtigen.