Es war die erste Saisonniederlage für ein enttäuschendes Sturm-Team.
Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid Wien hat am Samstagnachmittag den bereits dritten Pflichtspielsieg in den vergangenen acht Tagen gefeiert. Die Hütteldorfer kamen dank Treffern von Innenverteidiger Jürgen Patocka (39.) und Stürmer Nikica Jelavic zu einem hochverdienten 2:0-(1:0)-Auswärtserfolg über den bisher ungeschlagenen Tabellenzweiten Sturm Graz, der vor vier Beobachtern von Europa-League-Play-off-Gegner Juventus Turin eine katastrophale Vorstellung bot.
Rapid-Serie geht weiter
Die Rapidler, die am vergangenen Sonntag
Meister Salzburg 2:1 und am Dienstagabend erneut im Hanappi-Stadion im
Drittenrunden-Quali-Rückspiel der Europa League Beroe Stara Sagora klar 3:0
geschlagen hatten, verbesserten sich damit vorerst aber nur um einen Rang
auf den siebenten Tabellenplatz. Die Steirer, die mit sieben Punkten
lediglich einen Zähler mehr auf dem Konto haben, fielen dagegen mit ihrer
ersten Saisonniederlage nach der vierten Bundesliga-Runde auf den vierten
Rang zurück.
Nach der Stinkefinger-Affäre im Meisterschaftsfinish der vergangenen Saison "begrüßte" der harte Kern der Sturm-Fans in der mit 15.322 Zuschauern ausverkauften UPC-Arena Rapid-Coach Peter Pacult mit einer entsprechenden Choreographie. Die Gäste ließen sich davon aber nicht einschüchtern und dominierten in der ersten Hälfte klar, kamen allerdings nur zu wenigen hochkarätigen Chancen.
Patocka mit dem Führungstreffer
Nach einem Kopfball von
Jelavic (5.), den Sturm-Goalie Gratzei abgewehrt hatte, sorgte Kavlak, der
in Minute 34 angeschlagen ausgewechselt werden musste, mit einem
Stangen-Streifschuss für Gefahr (22.). Im dritten Versuch klappte es dann
für die Hütteldorfer: Nach einer Idealflanke von Saurer war Patocka mit dem
Kopf zur Stelle und stellte auf 1:0.
Sturm enttäuschte auch nach der Pause schwer, wobei Sportdirektor Oliver Kreuzer die strapaziöse Reise zum Europa-League-Auswärtsspiel nach Georgien nicht als Entschuldigung für die extrem schwache Leistung der Grazer geltenließ. Für Rapid war es damit ein Leichtes, den ersten Auswärtssieg in Graz seit dem 2:0 am 2. März 2008 nach Hause zu spielen. Heikkinen hätten nach einer knappen Stunde und Hofmann-Pass sogar schon die Vorentscheidung erzwingen können, doch sein Schuss auf das Tor von Gratzei fiel zu zentral aus (60.).
Rot für Sonnleitner
Dass Sturm doch noch ein paar Minute so
etwas Hoffnung schöpfen durfte, lag an Mario Sonnleitner, der den
eingewechselten Sturm-Angreifer Haas in der 71. Minute zurückgehalten hatte
und dafür von Referee Dietmar Drabek wegen Torraubs mit Rot vom Platz
gestellt wurde. Aber auch in Überzahl agierten die Grazer weiterhin
erschreckend harmlos, während Rapid durch Dober eine weitere Topchance
hatte, die Gratzei mit einer Abwehr in den Corner zunichtemachte (75.).
Doch in Minute 81 war auch der engagierte Schlussmann der Steirer machtlos: Nach Vorarbeit von Hofmann und Idealpass von Dober war Jelavic zur Stelle und besorgte mit seinem zweiten Liga-Saisontor den Endstand. Es war vielleicht der letzte Treffer des Kroaten, der ja bekanntlich von den Glasgow Rangers heftigst umworben wird, im Dress des österreichischen Rekordchampions.