Panathinaikos-Fans wollten ins Stadion von Saloniki.
Beim von schweren Ausschreitungen überschatteten Auswärtsspiel von Rapid im Fußball-Europa-League-Play-off gegen PAOK Saloniki haben offenbar Panathinaikos-Fans versucht, mit geliehenen österreichischen Reisepässen in den Rapid-Sektor zu gelangen. Dies geht aus einem Bericht des Innenministeriums hervor, den das Internet-Portal 90minuten.at am Donnerstag veröffentlichte.
In dem Schreiben über die Vorfälle vom 23. August rund um das Toumba-Stadion in Thessaloniki hieß es unter anderem: "Nach dem Zurückdrängen der angreifenden PAOK-Fans konnte der Einlass fortgeführt werden. Dabei wurden 4 Anhänger des mit den Wienern befreundeten griechischen Klubs Panathinaikos Athen erkannt, wie sie mit geliehenen österreichischen Reisepässen in den Gästesektor wollten. Unter diesen Fans war auch jener Fan, der nach dem Platzsturm beim Wr. Derby für mediales Aufsehen sorgte. Die Panathinaikos-Fans ohne österreichischen Reisepass wurden alle weggewiesen."
Außerdem berichteten die österreichischen Fanbetreuer, die damals vor Ort waren, laut Innenministerium von einigen Griechen im Rapid-Sektor. "Obwohl die Kollegen aus Griechenland informiert wurden, dass sich ca. 15 befreundete Fans von Panathinaikos Athen im Gästesektor befanden, wurde vorerst nichts unternommen."
Rapids Clubservice-Leiter Andreas Marek wurde von 90minuten.at auf die Angaben des Innenministeriums angesprochen und meinte: "Von diesem Bericht höre ich zum ersten Mal. Dass griechischen Fans mit österreichischen, geliehenen Reisepässen beim Hinspiel der Eintritt verwehrt wurde, war mir bisher nicht bekannt."
Die UEFA verhängte aufgrund der Ausschreitungen gegen Rapid ein Geisterspiel und 75.000 Euro Pönale. Außerdem droht beim nächsten Vorfall ein Europacup-Ausschluss - so wie auch PAOK Saloniki, das obendrein mit drei Spielen ohne Zuschauer und 150.000 Euro bestraft wurde. Beide Clubs gehen gegen diese Sanktionen in Berufung.
VIDEO-Schwere Krawalle bei Rapid-Match in Saloniki: