Hallenfußball

Vienna schlägt den Sportclub 8:1 im Stadt-Turnier

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Der Sieger des 47. Wiener Stadthallenturniers heißt Vienna. Im Finale setzten sich die Döblinger im Derby gegen den Sportklub 8:1 durch.

Die Vienna hat bei der 47. Auflage zum ersten Mal überhaupt das Wiener Fußball-Stadthallenturnier gewonnen. Die Döblinger setzten sich am Sonntag im "kleinen" Wiener Final-Derby gegen den Wiener Sportklub deutlich mit 8:1 durch. Die Truppe von Coach Peter Stöger durfte sich neben einem Pokal auch über einen Siegerscheck in Höhe von 10.000 Euro freuen. Mann des Tages war Geburtstagskind Andreas Fading, der mit einem Triplepack im Finale den Grundstein zum Sieg legte und auch als Torschützenkönig (sieben Tore), "Dribblanski" des Tages sowie des Turniers ausgezeichnet wurde. Für Rapid (3.) und Austria (6. und Letzter) ging das Turnier enttäuschend zu Ende.

"Regionalliga ist eine starke Liga"
Für Stöger, der das Turnier als Aktiver viermal gewonnen hat, war es der erste Triumph auf der Trainerbank. "Das ist etwas Bleibendes, etwas ganz Besonderes, ich freue mich wirklich sehr", betonte der Ex-Internationale. Thomas Slawik (5.), Miroslav Milosevic (18.), Predrag Ilic (20.), Richard Strohmayer (20.) und Gerhard Fellner (27.) hatten neben Fading im allerdings nicht mehr gut besuchten Endspiel den historischen Erfolg für den Tabellenzweiten der Regionalliga Ost perfekt gemacht. Zum ersten Mal überhaupt triumphierte damit ein Regionalligist bei dem prestigeträchtigen Turnier. "Das Turnier hat gezeigt, dass die Regionalliga eine starke Liga ist", freute sich Stöger.

Der Ex-Austria-Coach hatte im Gegensatz zu den Bundesligisten Austria, Rapid und LASK die stärkste Mannschaft aufs Parkett geschickt. "Wir haben ein gutes Kollektiv, die Spieler haben gezeigt, dass sie die Technik und Schnelligkeit haben", lobte Stöger seine Truppe. Dabei stach mit dem seit Sonntag 34-jährigen Fading einer vor allem im Endspiel ganz besonders heraus. "Wir wissen, dass Fading Qualitäten hat und ein ausgezeichneter Hallenspieler ist", merkte Stöger an.

Überglücklich
Der dreifach Ausgezeichnete war verständlicherweise überglücklich. "Ich kann es noch gar nicht realisieren. Wir wollten guten Fußball zeigen und das ist uns glaube ich sehr gut gelungen", sagte Fading. Die Vienna hatte genauso wie der Sportklub übrigens den Vorteil beim Wiener Verbandsturnier bereits Erfahrungen in der Halle als Vorbereitung gemacht zu haben.

Während die beiden kleinen Wiener Clubs feiern durften, war dem Wiener Bundesliga-Duo nicht nach Jubeln zumute. Rapid zog sich mit einem 11:4-Sieg gegen Wr. Neustadt im Spiel um Platz drei zumindest noch halbwegs anständig aus der Affäre. "Nach dem ersten Tag haben wir anscheinend geglaubt, dass es von alleine geht", betrieb Defensivspieler Christian Thonhofer Ursachenforschung. Im Halbfinale bekam die Pacult-Elf mit der 2:7-Klatsche gegen den Sportklub postwendend die Rechnung präsentiert. Es sei sehr schade, man habe sich das Turnier schöner vorgestellt. "Schlussendlich können wir mit dem hohen Sieg am Ende aber zufrieden sein", meinte Thonhofer.

Und Marcel Ketelaer sprach von einer "guten Trainingseinheit" und einem zumindest versöhnlichen Ende: "Wir haben uns da den Frust von der Seele geschossen." Immerhin stellte der Rekordmeister mit Raimund Hedl den besten Goalie des Turniers. Einen rabenschwarzen Tag erwischte Wr. Neustadt, das nach dem Gruppensieg am Samstag beide Spiele deutlich verlor und Vierter wurde. "Wir haben in beiden Spielen die ersten zehn Minuten verschlafen. Mit dem gestrigen Tag können wir zufrieden sein, heute nicht", brachte es Mittelfeld-Gestalter Sebastian Martinez auf den Punkt.

Blamage für die Austria
Mit einer totalen Blamage ging das Turnier für Titelverteidiger und Rekordsieger Austria zu Ende. Die Elf von Coach Karl Daxbacher musste sich nach einer 3:5-Niederlage gegen den LASK mit dem letzten Platz und der Tatsache kein einziges Spiel gewonnen zu haben abfinden. "Das ist enttäuschend. Einige sind jetzt wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Der eine oder andere wird überschätzt oder überschätzt sich auch selbst", resümierte Daxbacher. Bei einigen Spielern hätten sich auch technische Mängel bemerkbar gemacht, die auf dem Rasen so nicht erkennbar seien.

Dass die B-Elf zu jung gewesen sei, ließ der Austria-Trainer nicht als Ausrede gelten. "Andere Mannschaften haben auch mit vielen jungen Spielern gespielt, das hat sich ausgeglichen", sagte Daxbacher. Mit Acimovic, Blanchard und Bazina ein wichtiges Legionärstrio geschont zu haben, sah Daxbacher im Nachhinein als genau richtig an. "Ich bin eigentlich ein Befürworter des Stadthallenturniers, aber die Verletzungen zeigen, dass es auch für die Meisterschaft Auswirkungen haben kann."

Verletzungen
Die Austria muss länger auf Aleksander Dragovic (Nasenbeinbruch) und Philipp Netzer (Seitenbandriss und Teilabriss des hinteren Kreuzbands im Knie) verzichten, zudem zogen sich Rubin Okotie (Bauchmuskelzerrung) und Paul Bichelhuber (Knöchelverletzung) leichte Blessuren zu und wurden daher am Sonntag nicht mehr eingesetzt. "Vier Verletzte zum Frühjahrs-Auftakt sind schon ein Wahnsinn", sagte Daxbacher.

Für die Austria gab es zudem zwei weitere Niederlagen, das Legenden-Derby gegen Rapid ging mit 3:4 verloren und im Finale des U13-Bewerbs hatte ebenfalls des Lokalrivale mit 1:0 das bessere Ende. Im Gegensatz zur Austria holte der LASK nach schwachem Samstag im Spiel um Platz fünf das Optimum heraus. "Wir haben uns heute gut präsentiert, dass Optimale vor allem in der zweiten Hälfte herausgeholt", bestätigte LASK-Coach Klaus Lindenberger.

Im Vergleich zur 46. Auflage 2007 (134 Tore in 20 Spielen/Schnitt 6,7) fielen beim heurigen "Dribblanski"-Turnier 91 Tore (11 Spiele/Schnitt 8,27). Die Stadthalle war an beiden Tagen mit jeweils 9.236 Zuschauern ausverkauft. Neben dem Sieger durften sich auch der Sportklub (7.500 Euro), Rapid (6.000), Wr. Neustadt (5.000), LASK (2.500) und die Austria (1.250) über kleine Preisgelder freuen.

Turnierendstand:

1. Vienna (10.000 Euro)
2. Wiener Sportklub (7.500)
3. Rapid Wien (6.000)
4. FC Magna Wr. Neustadt (5.000)
5. LASK Linz (2.500)
6. Austria Wien (1.250)

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