Schalke, Bochum, Augsburg und Stuttgart gefährdet
Vier Teams zittern in Deutschland vor dem Abstieg
27.05.2023Verkehrte Rollen im Ruhrpott: Plant Dortmund vor dem letzten Saisonspiel der deutschen Fußball-Bundesliga die Meisterparty, droht Gelsenkirchen ein Wochenende mit Trauerstimmung. Schalke 04 könnte sich ein Jahr nach der Rückkehr ins Oberhaus wieder verabschieden.
Die Königsblauen gehen als Außenseiter in die 34. Runde am Samstag (ab 15.30 Uhr im Sport24-Liveticker) und haben im Vergleich zur Konkurrenz die schlechtesten Chancen auf die Rettung. Der Tabellenvorletzte muss selbst bei RB Leipzig punkten und auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Anders als Schalke haben der VfL Bochum auf dem Relegationsrang, der VfB Stuttgart (15.) und der FC Augsburg (14.) den Klassenerhalt selbst in der Hand. Schon ein Remis bei Mönchengladbach reicht Augsburg fast sicher zum Klassenerhalt. Der VfB gegen Hoffenheim und Bochum gegen Leverkusen hoffen auf einen Heim-Hexenkessel als Trumpf.
Schalke-Trainer Thomas Reis ging offensiv an die Sache heran. "Viele Zweifler haben uns schon abgeschrieben. Ich möchte keine Zweifler mitnehmen im Team. Ich zweifle definitiv nicht", sagte er. "Wenn ich keine Hoffnung hätte, bräuchte ich nicht nach Leipzig fahren." Helfen könnte den Schalkern, dass Leipzig Platz drei bereits sicher hat, Coach Marco Rose könnte wichtige Stammspieler mit Blick auf das Finale im DFB-Pokal am 3. Juni schonen.
Stuttgart musste auch in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag bangen. Erst ein Tor von Wataru Endo in der Nachspielzeit hievte den VfB auf Rang 15. Die Ergebnisse der Konkurrenz sollen heuer nicht auf der Anzeigetafel im Stadion eingeblendet werden. Man wolle nicht mehr "nach links oder rechts schauen", sagte Trainer Sebastian Hoeneß vor der Partie gegen Hoffenheim. Bei einem Sieg hätte Stuttgart den Ligaverbleib definitiv sicher.
Bundesliga droht Zuschauerverlust
Bochum rettete sich im Vorjahr unter dem heutigen Schalke-Coach Reis vorzeitig. Diesmal wird bei Kevin Stöger und Co. auch bis zum Schluss gezittert. "Wir müssen unseren Job machen", sagte Trainer Thomas Letsch. "An so einem letzten Spieltag kann viel passieren. Für mich zählt nur, dass wir im nächsten Jahr in der Bundesliga spielen."
Nach dem bereits feststehenden Abstieg von Hertha BSC droht der Bundesliga jedenfalls der Verlust des nächsten Zuschauermagneten. Im Publikumsranking liegt Schalke hinter Dortmund und Bayern München auf Rang drei und damit direkt vor den Berlinern. In Stuttgart verfolgen im Schnitt mehr als 46.000 Fans die Heimspiele im Stadion. Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 und der womöglich zweite direkte Aufsteiger 1. FC Heidenheim können schon aufgrund ihrer deutlich kleineren Stadien nicht mithalten und dürften auch weniger Fans vor die TV-Geräte locken.