Last-Minute-Tor von Kotynski zum 3:2 - Kärntner bleiben ohne Punkte.
Es bleibt dabei - aktuelle Tabellenführer können auf dem Voithplatz nicht gewinnen. Mit dem WAC/St. Andrä kam am Freitag in der 19. Runde der Fußball-Erste-Liga zum vierten Mal seit dem Aufstieg der Niederösterreicher im Jahr 2008 ein Leader nach St. Pölten. Und zum dritten Mal gingen die Schützlinge von Trainer Martin Scherb als Sieger vom Platz. Zum Matchwinner wurde Bernhard Kotynski, der fast mit dem Schlusspfiff für das entscheidende Tor zum 3:2-(2:0)-Erfolg sorgte.
Beim Sieg brauchte St. Pölten aber auch ein wenig Glück. Vor allem in den ersten 20 Minuten hatten Christian Falk und Dario Baldauf eine Chance nach der anderen, die Tore schossen aber die Gastgeber. In Minute zwei holte Keeper Dobnik St. Pölten-Stürmer Thomas Fröschl, der erstmals seit seiner Knöchelverletzung wieder von Beginn an dabei war, im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Elfmeter verwandelte SKN-Goalgetter Daniel Segovia zur frühen Führung. Die baute dann Fröschl in der 27. Minute mit seinem ersten Saisontor aus.
Nach dem Wechsel drohte die Partie zuerst einzuschlafen. Doch WAC-Regisseur Jacobo weckte mit seinem Anschlusstreffer - unter kräftiger Mithilfe der St. Pöltner Abwehr - in der 60. Minute beide Teams wieder auf. Jovanovic prüfte Riegler mit einem Freistoß, dann scheiterte Baldauf am Keeper der Hausherren. Auf der anderen Seite verzog Fröschl alleine vor dem Tor. Und dann knallte Segovia das Leder knapp über die Latte.
Schließlich stellte Christian Falk einmal mehr seine Goalgetterqualitäten unter Beweis und sorgte vier Minuten vor Schluss für den mehr als verdienten 2:2-Ausgleich. Doch es reichte trotzdem nicht für einen Punktgewinn des Tabellenführers. Denn SKN-Trainer Martin Scherb hatte ein goldenes Händchen. Der kurz vor Schluss eingewechselte Bernhard Kotynski sorgte fast mit dem Schlusspfiff doch noch für den 3:2-Erfolg der Hausherren.
Altach nach Sieg gegen Vienna neuer Tabellenführer
SCR Altach hat sich die Führung in der Erste Liga zurückgeholt. Die Vorarlberger erwiesen sich gegen die Vienna als Meister an Effizienz, gewannen ohne zu glänzen mit 4:2 (2:0). Sie nehmen nach der 19. Runde wieder die Spitze ein, zwei Punkte vor dem in St. Pölten mit 2:3 unterlegenen WAC/St. Andrä. Sechs Chancen, vier Tore - so lautete die Bilanz Altachs, das gegen die tapfer kämpfenden Wiener in der letzten Viertelstunde noch zwei Treffer kassierte.
Altach verzeichnete einen Blitzstart, Seeger sorgte in der dritten Minute mit seinem ersten von zwei Treffern (insgesamt 10) für das 1:0. Doch in der Folge hatten die Gastgeber Probleme, die Vienna spielte stark und fand durch Mair eine gute Ausgleichschance vor - doch Keeper Kobras parierte mit einem Fuß (27.). Kurz darauf folgte das 2:0 durch Sadovic aus abseitsverdächtiger Position (29.). Als kurz nach Wiederbeginn Tomi per Freistoß auf 3:0 (48.) und Seeger nach schöner Aktion auf 4:0 (54.) stellten, war das Match gelaufen.
Die Vienna steckte dennoch nicht auf, vermochte die siebente Auswärtsniederlage aber nicht zu verhindern. Konzentrationsmängel der Altach-Abwehr und ambitionierte Vienna-Angreifer ermöglichten eine Resultatskosmetik - Markovic (75.) und Beciri (83.) sorgten für den Endstand. Altach ist seit 23. August daheim ungeschlagen.
1:1-Remis zwischen FC Lustenau und LASK
Der FC Lustenau hat im Kampf um den Verbleib in der Ersten Liga im eigenen Stadion neuerlich gegen den LASK gepunktet. Die Vorarlberger warten aber nach dem 1:1 (0:0) schon seit 9. September auf einen Heimsieg. Den ersatzgeschwächten Linzern hilft der eine Punkt im Titelkampf nicht viel weiter, immerhin sind sie auswärts seit fast zwei Monaten ungeschlagen.
Nach mäßiger erster Hälfte, in der Keeper Lukse zwei LASK-Chancen zunichtemachte, brachte Florian Zellhofer die Gastgeber nach idealem Zuspiel der Neuerwerbung Teurezbacher in Führung (59.). Wenige Minuten zuvor war ein Tor von Zellhofer wegen vermeintlichem Abseits noch aberkannt worden. Der LASK kam nun besser ins Spiel, aus einem abgefälschten Schuss von Luis Henrique (72.) gelang der Ausgleich. Die beste Chance auf den Sieg hatte aber Lustenau: Referee Harkam sah ein Foul von Wimmer an Witteveen, die Linzer protestierten. Der Lustenauer trat selbst an, scheiterte aber an Keeper Mandl (79.).
Hartberg entführte Punkt bei Blau Weiß Linz
Ein frühes Tor hat Blau Weiß Linz am Freitag in der 19. Runde der Fußball-Erste-Liga nicht zum Sieg gegen Tabellenschlusslicht TSV Hartberg gereicht. Die Steirer verhinderten mit einem 1:1 (0:1) die 12. Saisonniederlage und holten so den erst fünften Saisonpunkt in der Fremde. Während die Linzer weiterhin auf Platz fünf rangieren, sind die Steirer nach wie vor punktegleich mit dem FC Lustenau Tabellenschlusslicht.
Linz konnte trotz des schnellen Tores in der siebenten Minute durch Konstantin Wawra, der einen Freistoß aus 17 Metern perfekt ins Kreuzeck zirkelte, dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Zwar kontrollierten die Gastgeber die erste Hälfte, konnten sich dabei aber keine echten Chancen erarbeiten. Eine solche vergab auf der Gegenseite Lukas Mössner, der per Kopf aber an Linz-Goalie David Wimleitner scheiterte (33.).
Vielmehr kam Hartberg nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel und schließlich auch zum durchaus verdienten Ausgleich: In der 71. Minute war Stefan Rakowitz nach Zuspiel von Christoph Friedl zur Stelle. Im Finish gerieten die Hausherren nochmals stark unter Druck, Hartbergs Daniel Gremsl vergab in der 89. Minute per Kopf aber den Matchball.
SV Grödig unterlag Austria Lustenau mit 1:2
Dem SV Grödig ist es am Freitag nicht gelungen, den Sensationssieg über Altach zu bestätigen. Die Salzburger verloren zum Start der zweiten Saisonhälfte gegen Austria Lustenau mit 1:2 (0:2). Die Vorarlberger nahmen wie schon zu Saisonbeginn mit dem exakt gleichen Ergebnis drei Punkte aus der Untersbergarena mit und feierten den vierten Auswärtssieg der Saison. Lustenau ging in der ersten Hälfte durch Tore von Kampel (18.) und Zwischenbrugger (37.) in Führung, die Heimischen drängten nach der Pause auf den Ausgleich, doch es blieb bei Diego Vianas fünftem Saisontor (83.).
Die Gäste übernahmen von Anfang an die Initiative und führten dank eines Patzers des Grödiger Torhüters Hubert Auer nach einem Kampel-Distanzschuss bald 1:0. Auer konnte zwar kurze Zeit später gegen den allein vor dem Tor stehenden Sascha Boller retten, doch Jan Zwischenbrugger nutzte einen Grödig-Fehlpass in der Vorwärtsbewegung zur 2:0-Führung (37.). Nach Foul von Lustenaus Tormann Kofler an Lukas Schubert, vergab Mersudin Jukic kurz vor der Pause vom Elfmeterpunkt die Chance auf den Anschlusstreffer. Seinen schwach geschossenen Schuss ins rechte untere Eck parierte Kofler problemlos (40.).
In der zweiten Hälfte drängten die Heimischen gegen die tiefstehenden Lustenauer auf ihr erstes Tor, doch Großchancen waren weiter Mangelware. In der 83. Minute erzielte der eingewechselte Viana nach schöner Flanke von Öbster per Kopf den 1:2-Anschlusstreffer. Die Grödiger Schlussoffensive blieb trotz einiger brenzliger Szenen im Lustenauer Strafraum unbelohnt.