FIFA-Skandal

Weitere Top-Funktionäre der FIFA festgenommen

03.12.2015

Laut "New York Times": Razzia in Züricher Luxushotel.

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Kurz vor weiteren Beratungen des Exekutivkomitees des Fußball-Weltverbandes (FIFA) sind Donnerstagfrüh in Zürich zwei weitere FIFA-Funktionäre festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben.

Die zwei FIFA-Funktionäre seien von der Kantonspolizei Zürich festgenommen und in Auslieferungshaft versetzt worden, teilte das Schweizer Bundesamt für Justiz (BJ) mit. Die Namen der beiden Funktionäre will das BJ im Verlaufe des Tages bekannt geben.

Bestechungs-Skandal
Die Haftanordnung stütze sich auf ein Amtshilfeersuchen des US-Justizministeriums vom 29. November, hieß es aus dem BJ. Die beiden hochrangigen FIFA-Funktionäre werden verdächtigt, Bestechungsgelder als Gegenleistung für den Verkauf von Vermarktungsrechten im Zusammenhang mit der Austragung von Fußballturnieren in Lateinamerika und von WM-Qualifikationsspielen erhalten zu haben.

Die Straftaten seien gemäß Verhaftungsersuchen teilweise in den USA abgesprochen und vorbereitet worden, teilte das BJ weiter mit. Zudem seien Zahlungen über US-Banken abgewickelt worden.

Zugriff im Morgengrauen
Nach Angaben der "New York Times" war es im Zürcher Hotel Baur au Lac zu den Festnahmen gekommen. Die Polizei habe das Hotel um 6.00 Uhr am Morgen durch einen Seiteneingang betreten, berichtete die Zeitung.

Nach Augenzeugenberichten wurden mehrere Personen mit einem Kleinbus aus der Tiefgarage des Hotels gefahren. In dem Hotel hatte es bereits Ende Mai am Rande einer FIFA-Sitzung Durchsuchungen gegeben. Mehrere Funktionäre waren damals festgenommen worden.

Funtkionäre sollen noch heute aussagen
Die Kantonspolizei Zürich soll noch am Donnerstag Anhörungen der Festgenommenen durchführen. Erklären sich die beiden Männer mit der sofortigen Auslieferung einverstanden, wird ein sogenanntes vereinfachtes Verfahren durchgeführt.

Das BJ kann in diesem Fall unverzüglich die Auslieferung an die USA bewilligen und den Vollzug veranlassen. Widersetzen sie sich der Auslieferung, wird das BJ die USA auffordern, ein formelles Auslieferungsgesuch zu stellen.

FIFA bestätigt Vorfall
Die FIFA meldete sich am Donnerstagmorgen in einer schriftlichen Stellungnahme zu Wort. "Wir haben Kenntnis von den Aktionen, die heute vom US-Justizministerium durchgeführt wurden", hieß es darin.

In Zürich sollte am Donnerstag in der Verbandszentrale die zweitägige Sitzung der FIFA-Exekutive fortgesetzt werden. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Diskussion über den Reformkatalog für den krisengeschüttelten Weltverband.

 

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