Oranje nach Remis mit einem Bein im Achtelfinale

1:1 - Ecuador ringt der Niederlande einen Punkt ab

25.11.2022

Die Nervenschlacht zwischen Ecuador und der Niederlande endet mit einem 1:1-Unentschieden. Die Oranjes stehen damit so gut wie sicher bereits im Achtelfinale der WM.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Eine schnelle Führung durch Cody Gakpos zweites Tor bei dieser Fußball-WM (6.) hat den Niederlanden beim zweiten Auftritt in Katar nicht zum zweiten Sieg gereicht. Gegen Ecuador kam der selbsternannte Mitfavorit am Freitag im Khalifa International Stadium von Ar-Rayyan nur zu einem 1:1 (1:0) und verpasste damit den vorzeitigen Achtelfinaleinzug. Enner Valencia (49.) egalisierte für die offensiv gefährlicheren Südamerikaner, die damit ebenso bei vier Punkten halten.

Mit diesem Resultat war auch das frühe Aus von WM-Gastgeber Katar besiegelt, der zuvor gegen den Senegal mit 1:3 die zweite Niederlage kassiert hatte und am Dienstag gegen die Niederlande ohne Aufstiegschance ist. Den Niederländern reicht bereits ein Remis zum Weiterkommen, ähnliches gilt für Ecuador im Duell mit Senegal (3 Punkte).

Im Vergleich zum 2:0 über Senegal änderte Niederlande-Teamchef Louis van Gaal die Elftal auf drei Positionen. Etwas unerwartet kam der Umstand, dass Memphis Depay neuerlich nur auf der Bank saß, dem Stürmer vom FC Barcelona fehlt nach einer Verletzung die Spielpraxis. Ecuador rotierte auf nur einer Position, Torjäger Enner Valencia stand nach seiner Blessur aus dem Eröffnungsspiel nach etwas Zittern doch in der Startelf.

Top-Chancen waren Mangelware

Der Einsatz von Depay war vorerst auch gar nicht nötig. Denn Gakpo, der schon beim mühsamen Auftakterfolg den Bann gebrochen hatte, war bereits nach 5:04 Minuten zur Stelle. Nach Vorlage des gegen Senegal ebenfalls erfolgreichen Davy Klaassen hämmerte der 23-Jährige den Ball von der Strafraumgrenze mit seinem schwächeren linken Fuß humorlos präzise ins kurze Eck. "Oranje" überließ dem Gegner in der Folge die Spielgestaltung, ließ die Südamerikaner kaum in sensible Bereiche vordringen, konnte aber auch daraus resultierende Ballgewinne nicht nutzen.

Torszenen waren folgerichtig Mangelware, nach etwas mehr als 20 Minuten kam Ecuador nach einem Konter in der 24. Minute erstmals gefährlich nach vorn und verzeichnete eine kleine Druckphase. Zur Halbstundenfrist hatte sich ein offenes Duell entwickelt, Valencia zwang Niederlande-Goalie Andries Noppert per Weitschuss zur Parade (32.). In der Nachspielzeit war der ecuadorianische Jubel scheinbar perfekt, der Treffer von Pervis Estupinian aber regelwidrig. Denn Noppert war beim abgefälschten Weitschuss die Sicht durch den im Abseits stehenden Jackson Porozo verstellt gewesen.

Ecuador war dem Sieg näher

Kurz nach Wiederbeginn blieben die Hände dann aber oben. Beflügelt von der ersten Hälfte presste Ecuador die Niederländer aggressiv an, Noppert konnte einen Estupinian-Schuss nur noch zu Valencia abwehren, der Rekordtorschütze Ecuadors staubte trocken ab und schoss sich mit seinem sechsten WM-Tor in Serie in Rekordsphären: Das hatten zuvor laut Datendienstleister Opta nur Portugals Eusebio 1966, Italiens Paolo Rossi 1982 und der Russe Oleg Salenko 1994 geschafft.

Der Außenseiter war nun das bessere Team, hätte sich kurz danach fast belohnt. Nach einem geblockten Valencia-Hammer setzte Gonzalo Plata das Spielgerät an die Innenlatte (59.). Die Niederlande konnten auch nicht von der Einwechselung Depays zur Pause profitieren, brauchten über eine Stunde für ihren zweiten Torschuss, den Teun Koopmeiners aber weit daneben knallte (66.). "Oranje" blieb auch danach offensiv ideenlos und stumpf, selbst im Finish gelang nichts Nennenswertes mehr.
 

Zur Vollversion des Artikels