Bier davor und danach
Alkohol-Verbot im WM-Stadion jetzt fix
04.09.2022Alkoholhaltige Getränke werden vor und nach dem Anpfiff auf dem Stadiongelände sowie nach 18.30 Uhr Ortszeit auf dem Fanfest in Doha ausgeschenkt.
Elf Wochen vor Turnierbeginn haben WM-Gastgeber Katar und der Fußball-Weltverband FIFA ihre Bier-Politik finalisiert. Alkoholhaltige Getränke werden vor und nach dem Anpfiff auf dem Stadiongelände sowie nach 18.30 Uhr Ortszeit auf dem Fanfest in Doha ausgeschenkt. Dahinter stecken auch Umsatzinteressen eines FIFA-Großsponsors.
Die FIFA habe an den Bedingungen "für lokale und internationale Fans" gearbeitet, das schließe die Bewirtung für diejenigen ein, "die ein alkoholisches Getränk genießen und gleichzeitig die lokale Kultur respektieren möchten", teilte der Weltverband mit. Zunächst hatte die Nachrichtenagentur AP darüber berichtet.
Anders als im benachbarten Saudi-Arabien ist Alkohol in Katar nicht gänzlich verboten, wird aber auch bisher nur sehr eingeschränkt etwa in Bars oder Restaurants bestimmter Hotels ausgeschenkt. Ausländer können ihn auch in einem Geschäft mit entsprechender Lizenz kaufen, müssen aber älter als 21 Jahre sein und brauchen dafür eine Erlaubnis.
Der Ausschank auf dem WM-Fanfest in der Hauptstadt des Emirats, wo der Großteil der Teams und Gäste Unterkünfte beziehen wird, war 2019 bei der Club-Weltmeisterschaft in dem islamisch-konservativen Land getestet worden. Mit ihren Bemühungen, alkoholhaltiges Bier zumindest zu gewissen Zeiten und an gewissen Orten erlauben zu lassen, schützt die FIFA die Interessen der Brauerei und Unternehmensgruppe Anheuser-Busch InBev, die seit Jahrzehnten viel Geld dafür bezahlt. Ausgeschenkt wird in Katar entsprechend Bier der Marke Budweiser - oder eben Budweiser Zero ohne Alkohol.
Die Alkohol-Diskussion hatte es auch vor der WM 2014 in Brasilien gegeben, wo ein generelles Verbot für die Stadien für das Turnier gekippt worden war. Die Aufhebung des Alkoholverbotes gehöre zu den Garantien, die Brasilien der FIFA beim WM-Zuschlag 2007 gemacht habe, sagte damals Sportminister Aldo Rebelo.