Rote Teufel nach Minimal-Sieg um Achtelfinale
Belgien hat gegen Marokko den Aufstieg im Visier
26.11.2022
Grantelnde Belgier streben bei der Fußb
Viel hinterfragt wurde bei den "Red Devils" nach dem mühevollen 1:0 gegen Kanada, Kevin de Bruyne war ob der Auszeichnung zum "Man of the Match" irritiert. Der Frust-Auftritt des Stars sorgte schon während des Spiels für Diskussionen, mit Kollege Toby Alderweireld hatte De Bruyne einen Disput. Gegen Marokko am Sonntag (ab 14 Uhr im Sport24-Liveticker) soll alles anders werden. Mit einem Sieg ist Belgien weiter.
De Bruyne erklärte seine Ansprüche an das Nationalteam am Freitag noch einmal genau. Der England-Legionär gestand einen gewissen Frust ein. "Wir können nicht so spielen wie Manchester City. Als Nationalmannschaft muss man sich an die Spieler anpassen, die man hat. Frustriert mich das manchmal? Ja, das ist so."
Außerdem mahnte De Bruyne, dass das Nationalteam schon seit einiger Zeit nicht mehr auf dem Niveau etwa von 2018 spiele. "Das bereitet mir Sorgen, weil ich weiß, dass das Team genug Potenzial hat. Ich hoffe, unser Niveau wird steigen", sagte der langjährige Internationale. Vor vier Jahren hatte Belgien mit Platz drei bei der WM in Russland für den größten nationalen Fußballerfolg gesorgt. Die vier Jahre gealterte belgische Riege gilt auch in Katar als Mitfavorit auf den Titel.
Hoffen auf Lukaku
Mit Besorgnis wurde die Partie in Belgien analysiert. Anders als De Bruyne gaben sich andere Spieler betont gelassen. Axel Witsel meinte: "Wenn wir siebenmal so spielen müssen, um am Ende das Turnier zu gewinnen, unterschreibe ich sofort." Marokko ist auf dem Papier ein schwerer Gegner als die Kanadier. Die Nordafrikaner rangen Kroatien in ihrem ersten Spiel in Katar ein 0:0 ab. Gelingt ihnen dies auch gegen Belgien, wartet zum Abschluss der Gruppe noch das vermeintlich leichte Los Kanada.
Die große Frage ist, ob der dauerverletzte Romelu Lukaku bereits am Sonntag ins Turnier eingreifen kann. Sein Ersatzmann Michy Batshuayi schrieb bereits an. Belgiens Teamchef Roberto Martinez gab bekannt, dass Lukaku im Mannschaftstraining stehe. "Nun müssen wir abwarten, wie sein Körper reagiert." Für die Startelf gegen Marokko sei der Stürmer von Inter Mailand noch kein Thema, ließ der Spanier durchklingen. Ein voll fitter Lukaku soll für Belgien spätestens in der K.o.-Phase stechen. De Bruyne hofft auf dessen baldigen WM-Einstieg: "Romelu hat jetzt schon lange nicht mehr gespielt, aber selbst wenn er nur ein paar Minuten spielen kann, wird das der gegnerischen Abwehr etwas Angst machen."
Vier "Belgier" in Marokkos Kader
Die Marokkaner bangen noch um den Einsatz ihres Außenverteidigers Noussair Mazraoui. Bei einem Hechtkopfball verletzte sich der Profi von Bayern München gegen Kroatien an der Hüfte. Auf der Leistung gegen Kroatien aufbauen lautet die marokkanische Devise. "Wir werden jetzt einmal warten, wie die Lage nach dem Belgien-Spiel ist und dann wollen wir gegen Kanada um den Aufstieg spielen", sagte der erst seit zwei Monaten als Teamchef arbeitende Walid Regragui. Das letzte Mal, als sich Belgien und Marokko gegenüberstanden, endete die Partie 2008 mit einem 4:1-Sieg der Nordafrikaner. Bei Belgien waren damals schon Jan Vertonghen und Witsel dabei.
Für vier Spieler im marokkanischen Kader dürfte die Partie aus einem anderen Grund eine besondere sein. Selim Amallah und Ilias Chair sind in Belgien geboren, Bilal El Khannouss und Anass Zaroury haben darüber hinaus für belgische Nachwuchs-Nationalteams gespielt, ehe sie für das Land ihrer Vorfahren einliefen. Trainer Regragui warnte vor zu viel Ablenkung: "Wir wissen, dass das ein spezielles Spiel für sie ist. Aber man darf nicht zu emotional werden, weil das führt zu Fehlern. Und die können uns teuer zu stehen kommen."
Technische Daten und mögliche Aufstellungen
Gruppe F - 2. Runde: Belgien - Marokko
Doha, Al Thumama Stadium
Schiedsrichter: César Arturo Ramos (MEX)
Belgien: 1 Courtois - 2 Alderweireld, 5 Verthongen, 19 Dendoncker - 21 Castagne, 8 Tielemans, 6 Witsel, 11 Carrasco - 10. E. Hazard, 7 De Bruyne - 23 Batshuayi
Ersatz: 12 Mignolet, 13 Casteels - 3 Theate, 4 Faes, 20 Vanaken, 26 Debast, 15 Meunier, 16 T. Hazard, 18 Onana, 14 Mertens, 17 Trossard, 22 De Ketelaere, 24 Openda, 25 Doku
Es fehlt: 9 Lukaku (muskuläre Probleme)
Marokko: 1 Bounou - 2 Hakimi, 6 Saiss, 5 Aguerd, 3 Mazraoui - 8 Ounahi, 4 Amrabat - 7 Ziyech, 15 Amallah 17 Boufal - 19 En-Nesyri
Ersatz: 12 El Kajoui, 22 Tagnaouti - 18 El Yamiq, 20 Dari, 24 Benoun, 25 Attiat-Allah, 10 Zaroury, 13 Chair, 14 Aboukhlal, 16 Abde, 23 El Khannouss, 26 Jabrane, 9 Hamdallah, 11 Sabiri, 21 Cheddira