Er ist so etwas wie eine kleine Urgewalt. In seinem nächsten Pflichtspiel nach Salzburgs Auftritt am Sonntag (14.30 Uhr/live Sky) bei Austria Klagenfurt wird Strahinja Pavlovic seinen Körper den Stürmerstars von WM-Favorit Brasilien entgegenwerfen.
Der 21-jährige Serbe darf als einziger Akteur aus der heimischen Fußball-Bundesliga bei der WM-Endrunde in Katar mit einem Stammplatz rechnen.
"Mit dem Heimatland zu einer Weltmeisterschaft - davon träumt man schon als kleiner Bub", sagte Pavlovic auf Anfrage der APA - Austria Presse Agentur. "Es ist ein großes Erlebnis für mich." Und es könnte ihm weitere Chancen eröffnen. Der Innenverteidiger war im Sommer für vorerst sieben Millionen Euro von AS Monaco nach Salzburg gewechselt. Zwei weitere Millionen an Bonuszahlungen dürften fällig werden - denn Pavlovic hat in Salzburg nicht enttäuscht.
In allen sechs Champions-League-Partien im Herbst stand der 1,94-Meter-Mann über die volle Distanz auf dem Platz. 21 Länderspiele hat er seit seinem Debüt im September 2020 in den Beinen. Teamchef Dragan Stojkovic berief ihn in sieben von acht WM-Quali-Partien in die Startformation. Beim 2:1-Sieg im Entscheidungsspiel vor einem Jahr in Portugal hatte Pavlovic mit seinen Nebenleuten Nikola Milenkovic (Fiorentina) und Milos Veljkovic (Werder Bremen) auch Cristiano Ronaldo und Co. im Griff.
Vorfreude auf Duell mit Okafor und die Schweiz
"Piksi" Stojkovic, in der Heimat eine seit Spielerzeiten verehrte Legende, dürfte in seiner Dreier-Abwehr auch in Katar auf dieses Trio setzen. "Ob ich spiele oder nicht, ist letztlich Sache unseres Trainers", erklärte Pavlovic. Er selbst werde jedenfalls alles dafür tun. "Die WM ist die größte Bühne, die man als Fußballer überhaupt haben kann. Natürlich will ich da für mein Land und auch für mich persönlich die beste Leistung bringen, zu der ich imstande bin."
Keine zwei Wochen trennen den Auftritt in der Liga in Klagenfurt und jenen am 24. November im WM-Finalstadion in Lusail gegen Brasilien. Weitere Gegner der Serben in Pool G sind Kamerun (28. November) und die Schweiz (2. Dezember). "Wir haben eine sehr schwierige Gruppe", meinte Pavlovic. "Um da bestehen zu können, müssen wir wirklich auf höchsten Niveau spielen." Besonders freue er sich auf das Duell mit der Schweiz und Salzburg-Stürmer Noah Okafor. "Wir sind zwar Teamkameraden und Freunde, bei diesem Spiel wird man davon aber sicher nichts merken."
Marktwert mehr als verdoppelt
Pavlovic sagt das zwar lachend. Aus seinem Mund klingt es aber fast schon ein bisschen bedrohlich. Der Abwehrturm aus der 50.000-Einwohner-Stadt Sabac, der im Nachwuchs von Partizan Belgrad groß geworden ist, ist dafür bekannt, weder sich noch Gegner zu schonen. In Monaco hatte er es schwer. Jeweils ein halbes Jahr war er an Cercle Brügge und den FC Basel verliehen, ehe das richtige Angebot aus Salzburg eintrudelte.
Seinen Marktwert, den transfermarkt.at angibt, hat Pavlovic seit dem Wechsel auf 20 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Italienische Großclubs wie Juventus Turin und Salzburgs CL-Gruppengegner AC Milan sollen das Abwehrtalent bereits auf dem Zettel haben. Er selbst nennt die englische Premier League als seinen Traum. Sein Vertrag in Salzburg läuft bis 2027 - dass ihn die Bullen so lange halten können, darf zumindest bezweifelt werden.