Japan hofft auf den zweiten Sieg, Costa Rica auf Wiedergutmachung und Deutschland drückt die Daumen.
Vor dem Spiel der Japaner gegen die zum Auftakt unter die spanischen Räder gekommenen Mittelamerikaner am Sonntag (ab 11 Uhr im Sport24-Liveticker) ist die Ausgangslage für die Asiaten glänzend. Gelingt ihnen in Al Rayyan ein weiterer Sieg, ist das Achtelfinale nicht mehr weit entfernt. Deutschland stünde vor dem Aufeinandertreffen mit Spanien im Abendspiel des Tages schwer unter Druck.
"Wir haben einen tollen Sieg gefeiert, aber es geht weiter", sagte Japans Cheftrainer Hajime Moriyasu im Rückblick auf das 2:1 gegen den vierfachen Weltmeister Deutschland. Es gebe weiter "einiges zu tun", sagte der 54-Jährige. Jedes Spiel sei wichtig, "und es ist meine Arbeit, die Mannschaft zu stabilisieren, damit sie von einem solchen Ergebnis nicht beeinflusst wird". Allzulang dürften sich die Japaner über ihren Auftaktsieg demnach nicht gefreut haben.
Aus ganz anderem Grund war den Costa Ricanern nicht danach. Das 0:7 im ersten Auftritt in Katar knabberte auch Tage danach noch am Gemütszustand. Egal, wen Trainer Luis Fernando Suárez aufstellt: Es wird sich zeigen, wie sich der Kader von dieser Demütigung gegen Spanien erholt hat. "Die Zweifel, die das hinterlassen hat, sind verständlich. Aber es liegt an uns, gegen Japan das Blatt zu wenden", sagte Abwehrspieler Kendall Waston.
Deutschland-Helden wohl wieder als Joker
Suarez war über den mentalen Zustand seiner Schützlinge besorgt. "Wir müssen Verantwortung übernehmen. Aber wenn wir darüber reden muss das dann auch gleich vergessen werden", so sein Rezept der Frustbewältigung. Gerade auf Routiniers wie Torhüter Keylor Navas (35) wird es ankommen, der Mannschaft Zuversicht zu vermitteln, sonst ist Costa Rica schon noch vor dem letzten Gruppenspiel gegen Deutschland aus dem Rennen. Ein Schicksal, dass sich die Mittelamerikaner mit dem DFB-Team teilen könnte.
Bei Japan dürften die beiden Torschützen aus dem Deutschland-Spiel wieder auf der Bank sitzen. Freiburgs Ritsu Doan und Bochums Takuma Asano dürften auch gegen Costa Rica als Joker fungieren. Auch der ehemalige Salzburger Takumi Minamino hat unter Moriyasu derzeit keinen Platz in der Startelf. Der Offensivspieler hatte nach seinem Wechsel von Liverpool zu Monaco auch bei den Monegassen in dieser Saison noch keinen Stammplatz inne.
Gewinnt Japan und schlägt Deutschland danach Spanien, müssten die "blauen Samurai" trotz sechs Zählern noch bangen. Im Gruppenfinale wartet auf Japan das Spiel gegen Spanien, Deutschland bekommt es mit Costa Rica zu tun. Bei der WM zählt bei Punktegleichstand das Torverhältnis und nicht die direkten Duelle.
Technische Daten und mögliche Aufstellungen
Gruppe E - 2. Runde: Japan - Costa Rica
Al Rayyan, Ahmad bin Ali Stadium
Schiedsrichter: Michael Oliver (ENG)
Japan: 12 Gonda - 19 Sakai, 4 Itakura, 22 Yoshida, 5 Nagatomo - 6 Endo - 14 J. Ito, 15 Kamada, 17 Tanaka, 11 Kubo - 25 Maeda
Ersatz: 1 Kawashima, 23 Schmidt, 2 Yamane, 3 Taniguchi, 16 Tomiyasu, 26 H. Ito, 9 Mitoma, 13 Morita, 7 Shibasaki, 24 Soma, 18 Asano, 20 Machino, 21 Ueda, 10 Minamino, 8 Doan
Costa Rica: 1 Navas - 16 Martinez, 6 Duarte, 15 Calvo, 8 Oviedo - 4 Fuller, 5 Borges - 23 Tejeda, 9 Bennette - 12 Campbell, 7 Contreras
Ersatz: 18 Alvarado, 23 Sequiera, 3 Vargas, 19 Waston, 22 Matarrita, 2 Chacon, 14 Salas, 17 Tejeda, 20 Aguilera, 21 Lopez, 24 Wilson, 26 Zamora, 25 Hernandez, 10 Ruiz, 11 Venegas