Gruppe C
Erstes 0:0! Pfeifkonzert bei Nullnummer
26.06.2018
Frankreich und Dänemark trennen sich mit dem ersten 0:0-Unentschieden bei dieser WM.
Dänemark begleitet Frankreich aus der Gruppe C ins Achtelfinale der Fußball-WM in Russland. Die Dänen schafften am Dienstag im Luschniki-Stadion von Moskau mit einem 0:0 gegen den bereits davor als Aufsteiger festgestandenen Favoriten aus eigener Kraft den Aufstieg. Es war das erste torlose Spiel dieses Turniers.
Australien verlor im Parallel-Spiel in Sotschi gegen Peru mit 0:2 (0:1) und schied so wie die Südamerikaner aus. Andre Carrillo (18.) und Paolo Guerrero (50.) schossen die Südamerikaner zum Sieg.
Im Achtelfinale trifft Frankreich am Samstag (16.00) in Kasan auf den Zweiten der Gruppe D, der voraussichtlich aus dem Trio Nigeria (3 Punkte), Island oder Argentinien (je 1) ermittelt wird. Dänemark bekommt es am Sonntag (20.00) in Nischni Nowgorod mit dem Sieger der Gruppe D zu tun, der voraussichtlich Kroatien (6) heißen wird.
Dänemark hoffte auf überhebliche Franzosen
Dänemarks Chancen auf das Erreichen des WM-Achtelfinales beruhten auch auf Frankreichs Laissez-faire. Als schon für das Achtelfinale qualifiziertes Team wurde das Duell zum Gruppenabschluss für die "Bleus" nur noch zum Probelauf für die nächste Aufgabe. Zwar stand Platz eins im Duell mit den Skandinaviern noch auf dem Spiel, dafür reichte aber schon ein Unentschieden.
Frankreich-Coach Didier Deschamps, der mit seinem 79. Spiel als "Les Bleus"-Coach den bisherigen Rekordhalter Raymond Domenech einholte, nützte die Gelegenheit im Luschniki-Stadion, um kräftig zu rotieren. Im Vergleich zum jüngsten 1:0 über Peru stellte er auf sechs Positionen um, verzichtete u.a. auf Tormann Hugo Lloris, Goalgetter Kylian Mbappe und Starspieler Paul Pogba.
Von Beginn an merkte man, dass das letzte Risiko fehlte. Wirklich viel passiert nicht in der ersten Halbzeit. Frankreich hatte zu Beginn ein paar Probleme Dänemarks Braithwaite in den Griff zu bekommen, der Stürmer schien der einzige Spieler auf dem Rasen zu sein, der Bock auf diese Begegnung hatte. Die Franzosen zogen nur äußerst selten das Tempo an und schonten über weite Strecken ihre Kräfte gefühlt schon fürs Achtelfinale.
Dänemark hatte es damit äußerst leicht die Angriffsversuche des Vize-Europameisters zu vereiteln und probierte es im Gegenzug meist über Konter, da die langen Bälle seit der zehnten Minute kaum eine Chance auf Erfolg boten. Die beste Gelegenheit hatte Eriksen, der Superstar prallte beim Abschluss aber mit Mandanda zusammen.
Die zweite Halbzeit war fast von einem Nichtangriffspakt gezeichnet. Beiden Teams reichte das Ergebnis zum Weiterkommen, beide riskierten nichts und konzentrierten sich auf eine stabile Defensive. Dass im Parallelspiel von Gruppe C Peru gegen Australien 1:0 führte, war kein gutes Omen für die zweite Hälfte. Tatsächlich blieb die ästhetische Wende aus, die 78.000 Zuschauer quittierten das müde Geschehen immer wieder mit Pfiffen. Die Dänen mit Ex-Austria-Verteidiger Jens Stryger witterten ihre kleine Chance auf den Gruppensieg, zeigten im Vergleich zur ersten Hälfte zumindest Ansätze von Offensivwillen. Konkret wurden aber auch sie nicht.
Dass sich in der 70. Minute nach einem Schuss von Nabil Fekir das Außennetz der Dänen bauschte, sorgte angesichts dessen schon für erleichtertes Raunen. In einer quälend langen Schlussphase war es der eingewechselte Mpabbe, der immerhin für einen Hauch von Schwung sorgte. Er bediente auch Fekir mustergültig, der aus wenigen Metern zum Abschluss kam, aber an Schmeichel scheiterte (82.).