Auftakt soll gelingen

Japan-Spiel für Deutschland "wichtigstes im Turnier"

22.11.2022

Die deutsche Nationalmannschaft darf sich gegen Asien-Vertreter Japan keinen Fehlstart leisten.

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Nach zwei enttäuschenden Großereignissen will die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar wieder die berüchtigte Turnierform an den Tag legen. Die DFB-Elf zählt heuer zwar nicht zu den absoluten Top-Favoriten, als Mitfavorit sollte man das Team von Trainer Hansi Flick jedoch auf der Rechnung haben. Der Grundstein für ein erfolgreiches Abschneiden soll am Mittwoch (ab 14 Uhr im Sport24-Liveticker) im Auftaktspiel gegen Japan gelegt werden.

Deutschland war in der Vergangenheit durchaus dafür bekannt, die Leistung bei und während eines Turniers zu steigern. Vor vier Jahren scheiterte die DFB-Elf als damals amtierender Weltmeister allerdings bereits in der Gruppenphase, bei der EM-Endrunde im Vorjahr war im Achtelfinale Endstation. Seither hat sich vieles geändert. Hansi Flick übernahm den Posten als Teamchef und veränderte den Kader an einigen Positionen. Nach einem äußerst erfolgreichen Beginn samt Startrekord als DFB-Chefcoach ließen die Leistungen in der jüngeren Vergangenheit nach. Aus den letzten acht Länderspielen ging die DFB-Elf nur zwei Mal als Sieger hervor, bei der Generalprobe gegen den Oman (1:0) überzeugte das Team nicht.

In das Auftaktspiel gegen Japan geht Deutschland als Favorit, dennoch ist eine Leistungssteigerung notwendig, um den gewünschten Erfolg einzufahren. Seit 1934 verlor Deutschland nur drei erste Spiele bei einer Weltmeisterschaft, bei allen vier Titeln gestaltete die DFB-Elf den Auftakt ins Turnier siegreich. Kapitän Manuel Neuer ist sich der Bedeutung des Japan-Spiels daher bewusst. "Man holt sich mit einem guten Turnierstart Selbstsicherheit, hat mit drei Punkten schon einen kleinen Puffer und kann mit breiter Brust in die nächsten Spiele gehen. Für mich ist das Auftaktspiel wirklich die wichtigste Partie im ganzen Turnier", sagte Neuer.

Musiala kann zum deutschen Kronprinz werden

Personell musste Deutschland im Vorfeld des Spiels einen Dämpfer hinnehmen. Offensivspieler Leroy Sané fällt aufgrund von Problemen am rechten Knie aus. Die restlichen 25 Akteure sind an Bord. Fraglich ist, ob Thomas Müller direkt zum Turnierstart nach längerer Wettkampfpause in der Startelf steht. Im Mittelfeld ist zudem spannend, ob Ilkay Gündogan oder Leon Goretzka als Nebenmann von Joshua Kimmich aufläuft. Abwehrchef Antonio Rüdiger ist nach einer Verletzungspause rechtzeitig wieder fit und einsatzfähig.

Zum Schlüsselspieler könnte Jamal Musiala avancieren. Das 19-jährige Supertalent befindet sich seit Wochen in bestechender Form und hat die Fähigkeit, durch Geniestreiche Spiele "alleine" entscheiden zu können. Für seine erste WM nahm er sich einiges vor. "Wir haben die Qualität, weit zu kommen. Wir gehen alle mit dem Mindset rein, dass wir die WM gewinnen können", sagte Musiala.

Im Khalifa International Stadium kommt es erst zum dritten Länderspiel zwischen Deutschland und Japan. Kurz vor der WM 2006 gab es ein 2:2. Ende 2004 siegte die deutsche Mannschaft auf einer Asienreise mit 3:0. Im Rahmen einer Weltmeisterschaft treffen die beiden Nationen erstmals aufeinander.

Minamino will Japaner zum vierten Mal zum WM-Aufstieg schießen

Japan nimmt zum siebenten Mal an einer WM-Endrunde teil. Drei Mal erreichte "Samurai Blue" bisher das Achtelfinale, unter anderem auch vor vier Jahren in Russland. Vor dem Turnier riefen die Japaner angesichts der Gruppengegner Deutschland und Spanien durchaus ambitionierte Ziele aus. "Unser Ziel ist das Viertelfinale. Im Fußball weiß man nicht, was passiert. Zunächst einmal gilt es, die Vorrunde in dieser schwierigen Gruppe zu überstehen", sagte Frankfurt-Legionär Daichi Kamada.

Gegen Deutschland kann Japan in Bestbesetzung auflaufen, Teamchef Hajime Moriyasu stehen alle 26 Akteure zur Verfügung. "Alle sind in guter Form", betonte der Trainer. Ein wichtiger Akteur ist der ehemalige Salzburger Takumi Minamino. Der 27-Jährige Offensivspieler, mittlerweile in Monaco unter Vertrag, erzielte für das japanische Nationalteam bereits 17 Treffer.

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Gruppe E - 1. Runde: Deutschland - Japan
Al Rayyan/Khalifa International Stadium

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Schiedsrichter: Barton (SLV)

Deutschland: 1 Neuer - 5 Kehrer, 15 Süle, 2 Rüdiger, 3 Raum - 6 Kimmich, 21 Gündogan - 18 Hofmann, 14 Musiala, 10 Gnabry - 7 Havertz
Ersatz: 12 Trapp, 22 ter Stegen, 4 Ginter, 16 Klostermann, 20 Günter, 23 Schlotterbeck, 25 Bella-Kotchap, 8 Goretzka, 11 Götze, 13 Müller, 17 Brandt, 9 Füllkrug, 24 Adeyemi, 26 Moukoko
Es fehlt: Sané (Knieprobleme)

Japan: 12 Gonda - 19 Sakai, 22 Yoshida, 16 Tomiyasu, 5 Nagatomo - 6 Endo, 7 Shibasaki - 8 Doan, 10 Minamino, 11 Kubo - 25 Maeda
Ersatz: 1 Kawashima, 23 Schmidt, 2 Yamane, 3 Taniguchi, 4 Itakura, 26 H. Ito, 9 Mitoma, 13 Morita, 14 J. Ito, 15 Kamada, 17 Tanaka, 24 Soma, 18 Asano, 20 Machino, 21 Ueda
 

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