Der Traum von der erfolgreichen WM-Titelverteidigung ist für Frankreich geplatzt. Nach der 7:5-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen Argentinien befinden sich Mbappé & Co. im Tal der Tränen.
Es war ein Final-Thriller mit einem bösen Erwachen für die Franzosen! Unter den Augen von Präsident Emmanuel Macron verzeichneten die "Les Bleus" in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss. Laut dem Datendienstleister Optafranz war dies seit Aufzeichnungsbeginn 1966 noch nie bei einem WM-Finalisten der Fall. In der Schlussphase war das Finale allerdings nichts für schwache Nerven.
Jungstar Kylian Mbappé ließ dank eines Doppelpacks (80./81.) die Franzosen nach 0:2-Rückstand noch einmal vom großen Coup der Titelverteidigung träumen und schoss den vermeintlich geschlagenen Weltmeister von 2018 in die Verlängerung. Dort legt Lionel Messi mit dem 3:2 vor, ehe Mbappé in der 118. Spielminute seinen dritten Treffer schnürte und die Franzosen ins Elfmeterschießen rettete, wo die Argentinier das glücklichere Ende hatten. Im Elfer-Krimi scheiterten für die Franzosen Kingsley Coman und Aurelien Tchouaménie vom Punkt, während die Argentinier allesamt ihre Versuche verwerteten.
Daweil begann das WM-Turnier für die Franzosen nach Maß. Beim 4:1-Erfolg über Australien untermalten die Herren von Cheftrainer Didier Deschamps ihre Favoritenrolle. Nach dem 2:1-Sieg über Dänemark fixierten die im Vorfeld von vielen Verletzungen geplagten Franzosen den Aufstieg ins Achtelfinale. Eine "B-Elf" Frankreichs musste im dritten Gruppenspiel gegen Tunesien eine 0:1-Niederlage einstecken.
Mbappé und Konsorten gaben sich gegen Polen im ersten K.o.-Spiel keine Blöße. Im Viertelfinale gegen England hatte der Weltmeister von 2018 das glücklichere Ende. Gegen die sensationellen Marokkaner entschied die Effizienz (2:0) zugunsten der Franzosen. Im Finale gegen Argentinien war die "Grande Nation" über weite Strecken chancenlos. Erst im Finish fanden die Franzosen wieder zu alter Stärke zurück, schmissen aber im Elfmeterschießen ihre Nerven weg.
Vorerst kein zweiter WM-Titel für einige Stars
Damit müssen insgesamt zehn Spieler im Kader der Franzosen weiterhin warten, um in den elitären Kreis der zweifachen Weltmeister aufzusteigen. Darunter auch der erst 23-jährige Mbappé, der bei dieser Weltmeisterschaft wieder einmal seine Ambitionen als Nachfolger von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo als einer der bester Spieler der Welt untermauerte. Mit acht Toren während des Turniers wurde der Jungstar von Paris St. Germain immerhin Torschützenkönig, was wohl nur ein schwacher Trost ist.
Doch während es für Lionel Messi die letzte WM war, stehen Mbappé - bei erfolgreicher Qualifikation - noch einige WM-Endrunden bevor, um sich ein weiteres Mal zum Weltmeister krönen zu dürfen. Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, wo die Franzosen sicherlich wieder zum engeren Favoritenkreis zugehören werden. Dem französischen Nationalteam winkt dank vieler, aufstrebender Talente eine rosige Zukunft.