Eine Million feiern ihren neuen Messias

Mega-Party in Buenos Aires nach 3. WM-Titel

19.12.2022

Es sind einmalige Szenen, die sich in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires abspielen. Millionen von Argentiniern feiern ihren dritten WM-Titel.

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Millionen Menschen in Argentinien haben den Titel ihrer Nationalmannschaft um Superstar Lionel Messi bei der Fußball-WM in Katar frenetisch gefeiert. Fans in den Straßen der Hauptstadt Buenos Aires und vielen anderen Teilen des südamerikanischen Landes jubelten, weinten und bangten während des Endspiel-Krimis gegen Frankreich. Argentinien bezwang Frankreich 4:2 im Elfmeterschießen im mehr als 10.000 Kilometer entfernten Lusail Stadion.

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Bei den Treffern von Messi (23.) und Angel di Maria (36.) zum 2:0-Halbzeitstand hatten argentinische Fans beim Public Viewing an einem sonnigen Sommertag auf der Südhalbkugel vielerorts bereits so ausgelassen gejubelt, als sei der WM-Titel schon sicher, wie im Fernsehen am Sonntag zu sehen war. Nach Frankreichs zwischenzeitlichem 3:3-Ausgleich und dem entscheidenden Elfmeter von Gonzalo Montiel zum 4:2 konnten sie der Freude dann aber tatsächlich freien Lauf lassen - und ihrem Superstar huldigen.

In Buenos Aires versammelten sich die Fans in den himmelblau und weiß gestreiften Trikots der "Albiceleste", mit Argentinien-Fahnen und Kopfbedeckungen in Massen um den Obelisken im Zentrum der Stadt. Sie kamen unter anderem mit der Metro, die sie mit Gesängen und fröhlichem Hüpfen in eine Partyzone verwandelten, oder veranstalteten bei der Anfahrt mit dem eigenen Fahrzeug Hupkonzerte.

 

 

Die Gegend war bereits für den Verkehr gesperrt gewesen, Busse fuhren nicht mehr, Geschäfte schlossen früher, die Sicherheitsmaßnahmen waren verstärkt. Buenos Aires und andere Städte luden mit Großleinwänden ab Mittag zum gemeinsamen Fußballschauen ein, Bars und Restaurants lockten mit Sonderangeboten.

Die Anspannung war in fast jeder Ecke der Hauptstadt und bis in fast jeden Winkel des Landes zu spüren. Die Bedeutung von Fußball in dem Land ist enorm. Der überwältigende sportliche Triumph stellt einen Lichtblick in Argentiniens wirtschaftlicher Dauerkrise mit galoppierender Inflation dar. "Das Glück eines ganzen Landes - Argentinien Weltmeister", fasste die Zeitung "Clarín" das Gefühl in einer Überschrift zusammen.

Manche folgten für den Erfolg dabei auch ihrem Aberglauben. So schaute der argentinische Präsident Alberto Fernández das Finale zu Hause. Dahinter steckt eine lange Tradition argentinischer Staatschefs: Sie zogen es nach der 0:1-Niederlage der Südamerikaner gegen Kamerun bei der WM in Italien 1990 in Anwesenheit des damaligen Präsidenten Carlos Menem vor, den Spielen der "Albiceleste" bei einer WM fernzubleiben.

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