Argentinien hofft bei der Fußball-WM auf den insgesamt dritten Titelgewinn - und Lionel Messi auf seine ultimative Krönung. Der Kapitän der "Albiceleste" hat auf Clubebene alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und ist in puncto Weltfußballer-Auszeichnungen unerreicht.
Mit seinem Land holte Messi Olympia-Gold und zuletzt auch die Copa America, nur der WM-Pokal ist ihm bisher verwehrt geblieben. In Katar erfolgt sein letzter Anlauf, wie der 35-Jährige bereits bestätigte.
Viermal war Messi bei einer WM dabei - 2006 und 2010 kam er mit Argentinien bis ins Viertelfinale, 2014 setzte es im Finale ein 0:1 nach Verlängerung gegen Deutschland und 2018 war im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Frankreich Endstation. Durch das ständige Scheitern rückte "La Pulga" immer stärker in den Schatten von Diego Maradona, der Argentinien 1986 praktisch im Alleingang zum bisher letzten WM-Titel führte.
Maradona schon bei weitem übertroffen
Messi hat Maradona an Club-Trophäen, Einzel-Ehrungen sowie Länderspiel-Anzahl und -Toren bei weitem übertroffen. Er ist seit eineinhalb Jahrzehnten absolute Weltklasse, während Maradonas Lebenswandel deutlich weniger Jahre im Kreis der Fußball-Elitekicker zuließ. Trotzdem - oder gerade deshalb - entwickelte sich der vor zwei Jahren verstorbene Maradona in Argentinien zu einer Art mythischen Figur. Messi wird in seiner Heimat geschätzt und bewundert. Bedingungslose Verehrung, wie sie Maradona erfuhr, wurde ihm bisher aber nicht zuteil.
Das soll sich in den kommenden Wochen ändern, schließlich gilt Argentinien bei der Endrunde als Mitfavorit. Die Truppe von Teamchef Lionel Scaloni ist seit 2019 in 35 Spielen ungeschlagen. Im Vorjahr wurde die Copa America gewonnen, und das mit einem Finalsieg im Maracana über Brasilien. Messi bezeichnete seinen ersten großen Titel mit der Nationalmannschaft als wichtigsten Erfolg seiner Karriere und betonte außerdem, er würde alle seine Titel gegen einen WM-Gewinn eintauschen.
Lo Celso-Verletzung schmerzt
Diesbezügliche Hoffnungen erhielten vor wenigen Tagen durch die verletzungsbedingte Absage von Villarreal-Profi Giovani Lo Celso einen gehörigen Dämpfer. Scaloni schien zuletzt endlich die Formel gefunden zu haben, die Messi im Nationalteam am besten zur Geltung kommen lässt, und dabei spielte Lo Celso gemeinsam mit seinen Mittelfeldkollegen Rodrigo De Paul und Leandro Paredes eine entscheidende Rolle.
Messi traut seinem Teamchef zu, nach Lo Celsos Ausfall die passende Lösung zu finden. "Scaloni ist einer von uns. Er glaubt an uns und gibt uns Selbstvertrauen. Wir sind unter ihm gewachsen und haben einen großen Entwicklungsschritt gemacht", sagte Messi. Der Gipfel soll mit einem Finalsieg am 18. Dezember erreicht werden, davor geht es in Gruppe C gegen Mexiko, Saudi-Arabien und Polen.