Frankreich vor historischem Coup gegen Argentinien

Messi will seine Karriere im Traum-Finale krönen

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Mit Frankreich gegen Argentinien hat die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ihr Traumfinale inklusive Duell der Superstars Kylian Mbappé und Lionel Messi.

Historisch wird das Endspiel am Sonntag (ab 16 Uhr im Sport24-Liveticker) in Lusail allemal. Die Franzosen gehen auf die erste erfolgreiche Titelverteidigung seit 60 Jahren los, Argentinien will Messi bei dessen letztem WM-Turnier zur Krönung seiner einzigartigen Karriere verhelfen. Frankreich will wie schon 2018 im Achtelfinale alle Titel-Hoffnungen von Messi beenden und ein historisches Kunststück bejubeln: Les Bleus könnten als erstes Team seit Brasilien 1962 den WM-Triumph vier Jahre später wiederholen. Auf den zweiten Final-Einzug in Serie ist Frankreichs Teamchef Didier Deschamps "natürlich stolz. Das ist schon eine großartige Leistung, aber wir werden alles geben, was wir können, um sicherzustellen, dass wir am Sonntag noch glücklicher sind", sagte der 54-Jährige.

Größer könnte die Herausforderung im fast 89.000 Zuschauer fassenden Lusail Stadion aber kaum sein. Argentinien reitet auf einer Euphoriewelle, hat nur eines der jüngsten 42 Spiele verloren und wird von zehntausenden Fans vor Ort unterstützt, die miterleben wollen, dass der in Hochform agierende Messi endlich seinen WM-Triumph feiert. Und so auf eine Stufe mit dem vor zwei Jahren verstorbenen argentinischen Idol Diego Maradona steigt. "Das letzte Spiel meiner WM-Karriere wird ein Finale sein. Es macht mich glücklich, das noch erreichen zu können", erklärte Messi vor seinem 26. WM-Match, mit dem er alleiniger Rekordhalter wird.

Für "Le Figaro" bringt der Sonntag ein "Rendezvous mit der Legende". Auch Deschamps schwärmte vom Superstar auf der Gegenseite: "Natürlich ist Messi einer der besten Spieler der Welt und das zeigt er hier. Er ist in brillanter Form seit Beginn des Turniers." Enorme Wertschätzung für den sechsmaligen Weltfußballer Messi äußerten auch die Spieler. "Jedes Team mit Messi hat komplett andere Voraussetzungen", schwärmte Antoine Griezmann, der ein sehr starkes Turnier spielt. Kapitän und Torhüter Hugo Lloris meinte: "Argentinien ist eine große Mannschaft, mit einem Spieler, der die Geschichte seines Sports geprägt hat. Aber wir haben Argumente."

Franzosen wegen Virus-Erkrankungen besorgt

Der 35-jährige Messi spielt sein fünftes und bestes WM-Turnier und führt gemeinsam mit Mbappé die Torschützenliste mit je fünf Treffern an. Das Offensivduo steht beim von Katar finanzierten Club bei Paris Saint-Germain unter Vertrag - Mbappé gegen Messi, ein besseres Duell hätte sich Katars Staatsoberhaupt Tamim bin Hamad Al Thani für das Endspiel der WM im Emirat kaum wünschen können. Das Duell der Superstars könnte das Finale auch entscheiden, meint Deschamps. "Wir wollen Messis Einfluss begrenzen. Wir müssen unsere Qualitäten nutzen, die Schlüsselspieler müssen den Unterschied machen, vielleicht wird das Team gewinnen, das weniger Fehler macht. Wer immer das schaffen wird, wird das Spiel gewinnen", erklärte der Franzose. Deschamps ist erst der dritte Fußballer nach Mario Zagallo (BRA) und Franz Beckenbauer (GER), der sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister geworden ist. Kann er den Erfolg von 2018 wiederholen, wäre er nach Italiens Vittorio Pozzo (1934 und 1938) erst der zweite Trainer mit zwei WM-Titel.

Personell ist die Situation in der von einem Erkältungsvirus betroffenen "Equipe tricolore" weiter angespannt. Die gegen Marokko fehlenden Dayot Upamecano und Adrien Rabiot dürften im Finale zurückkehren, dafür hat es nun Abwehrchef Raphaël Varane und Ibrahima Konaté erwischt. Die beiden Innenverteidiger konnten zwei Tage vor dem Finale nicht trainieren. In den vergangenen Tagen hatte auch Kingsley Coman passen müssen.

Mentale Unterstützung wird das Team wohl auch von Staatspräsident Emmanuel Macron und Stürmer Karim Benzema bekommen, der das Turnier verletzt verpasste. Macron war schon nach dem Halbfinalsieg in der Kabine gekommen und hatte jeden Spieler einzeln umarmt. Für beide Mannschaften wäre es der dritte WM-Titel. Argentinien hat bei der Heim-WM 1978 und mit Maradona 1986 triumphiert, Frankreich gewann mit einem Mittelfeldregisseur Deschamps 1998 ebenfalls zu Hause und 2018 in Russland.

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Finale: Argentinien - Frankreich
Lusail, Lusail Stadium

Lusail Stadium
© Getty
× Lusail Stadium

Schiedsrichter: Szymon Marciniak (POL)

Argentinien: 23 E. Martinez - 26 Molina, 13 Romero, 19 Otamendi, 8 Acuna - 7 De Paul, 5 Paredes, 24 Fernández, 20 Mac Allister - 10 Messi, 9 Alvarez
Ersatz:
1 Armani, 12 Rulli - 2 Foyth, 3 Tagliafico, 4 Montiel, 25 Li. Martinez, 6 Pezzella, 14 Palacios, 16 Almada, 17 Gomez, 18 Rodriguez, 15 Correa, 21 Dybala, 11 Di Maria, 22 La. Martinez

Frankreich: 1 Lloris - 5 Koundé, 4 Varane, 18 Upamecano, 22 T. Hernández - 8 Tchouameni, 14 Rabiot - 11 Dembélé, 7 Griezmann, 10 Mbappé - 9 Giroud
Ersatz: 16 Mandanda, 23 Areola - 2 Pavard, 3 Disasi, 13 Fofana, 17 Saliba, 24 Konaté, 6 Guendouzi, 15 Veretout, 25 Camavinga, 12 Kolo Muani, 26 Thuram, 20 Coman
Es fehlt: 21 L. Hernández (Kreuzbandriss)
Fraglich: 4 Varane, 24 Konaté, 20 Coman (alle krank)

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