Martino zurückgetreten

Mexiko steht nach WM-Out ohne Trainer da

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Mexikos Fußball-Nationalteam muss sich nach dem Ausscheiden nach der Gruppenphase der Fußball-WM in Katar um einen neuen Teamchef umschauen.

 "Mein Vertrag ist mit dem Schlusspfiff abgelaufen. Mehr muss nicht unternommen werden", kündigte der 60-jährige Gerardo Martino am Mittwoch im Lusail Stadion seinen Abschied an. Der 2:1-Sieg gegen Saudi-Arabien war am Ende zu wenig für den Aufstieg, bedeutete das erste Vorrunden-K.o. für die Mexikaner seit der WM 1978.

"Ich bin der Hauptverantwortliche für diesen Frust und diese Enttäuschung. Das macht mich sehr traurig", sagte Martino. Mexiko scheiterte nach zuletzt sieben Achtelfinalteilnahmen in Serie schon in der Vorrunde. "Ich übernehme alle Verantwortung für dieses Scheitern. So etwas ist lange nicht passiert", so Martino. Mexikanische Medien berichteten, der Verband habe den Vertrag mit seinem Nationaltrainer eigentlich bis zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko verlängern wollen, Martino habe jedoch abgelehnt.

Der Argentinier hatte die Nationalmannschaft des lateinamerikanischen Landes 2019 übernommen. Sein größter Erfolg war der Gewinn des Gold Cups 2019. In Mexiko stand er schon seit einigen Monaten in der Kritik, nachdem es in der Qualifikation wie auch der Turniervorbereitung keine konstant guten Leistungen gegeben hatte. "Er hat kein Vermächtnis hinterlassen. Er konnte mit dem Paket Mexiko nicht umgehen", urteilte der TV-Sender "Azteca Deportes" nach der dreijährigen Amtszeit des Argentiniers.

Wie es personell weitergeht, wird sich erst weisen, das betrifft auch die Spielerseite. Goalie Guillermo Ochoa und Andres Guardado, die ihre fünfte WM absolvierten, dürften künftig nicht mehr dabei sein. "Wir gehen traurig, aber stolz", betonte Ochoa. Für den Neuaufbau nach der großen Enttäuschung dürfte "El Tri" aber nicht die schlechtesten Voraussetzungen haben. In Katar waren die Lateinamerikaner mit einem jungen Team aus zahlreichen Bronze-Medaillen-Gewinnern von den Olympischen Spielen 2021 angetreten. "Im Fußball gibt es Rache und wir werden sehen, was in vier Jahren passiert", kündigte Mittelfeldspieler Luis Chávez an.

Zuerst gilt es jedenfalls einmal das enttäuschende Turnier zu verarbeiten. "Wir hatten uns das fünfte Spiel zum Ziel gesetzt, jetzt haben wir es nicht einmal bis ins vierte Spiel geschafft. Wir wissen, dass das nicht passieren darf", verlautete Chavez. Sein Team war zuletzt siebenmal in Folge im Achtelfinale gescheitert. Diesmal waren für das Erreichen der K.o.-Runde vier Punkte nach zuvor einem 0:0 gegen Polen und 0:2 gegen Argentinien aufgrund des schlechteren Torverhältnis gegenüber dem Zweiten Polen zu wenig.

"Wir haben nicht genug getan", gab sich Chavez selbstkritisch. Und sein Mittelfeldkollege Edson Alvarez ergänzte: "Es ist ein harter Schlag, es gibt keine Worte dafür", sagte der Mittelfeldspieler. Nur zwei Tore in drei Spielen werfen auch berechtigt die Frage auf, ob es mit Javier Hernandez im Kader besser gelaufen wäre. Mexikos Rekordtorschütze mit Spitzname "Chicharito" war von Martino nicht berücksichtigt worden, trotz 18 Treffern in 32 Spielen in der Major League Soccer für Los Angeles Galaxy. Auch deshalb waren in Mexiko viele Fans schon vor Turnierstart sauer.

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