In Wien-Ottakring
Hitlergruß & Faschisten-Sticker: Wirbel um Kroatien-Party
11.07.2018
Nicht nur Bengalos und Böller sorgten am Samstag in Ottakring für Aufruhr.
Heute will Kroatien das zweite WM-Finalticket lösen. Um 20 Uhr stellen sie sich den Engländern im zweiten Halbfinale. Eines steht schon fest: Ob Sieg oder Niederlage – die Kroatien-Fans in Ottakring werden wieder wild feiern.
Auch bei den letzten Partien stürmten Hunderte Fans die Straßen im 16. Bezirk und schwenkten leider nicht nur die Fahnen. Obwohl die Mehrheit friedlich feierte, konnten sich einige wenige nicht beherrschen. So kam es am Samstag nach dem Spiel gegen Russland zu Ausschreitungen und zum Einsatz von Pyro-Technik. Die Ottakringer Straße war mit Bengalos beleuchtet und befand sich im Ausnahmezustand. Für kurze Zeit musste die Straße sogar gesperrt werden. Hinzu kommen auch mehrere faschistische Symbole und Parolen, die nun für Wirbel sorgen.
Hitlergruß und Faschisten-Sticker
Glaubt man den Beschreibungen auf Twitter und Co., so soll mindestens einer den Hitlergruß gemacht haben und „Sieg Heil“ geschrien haben.
Zudem kann man auf Bars auch Symbole der rechtsextremen Ustascha-Bewegung erkennen, auf denen „Endsieg“ zu lesen ist. Ihre Anhänger galten während des Zweiten Weltkriegs als Unterstützer der Nazis.
Nun befasst sich sogar der Verfassungsschutz damit und hat die Ermittlungen aufgenommen.
Zwei Schwerverletzte nach Kroatien-Party
Leider kam es am Samstag auch zu Verletzten. Zwei Frauen haben sich schwer am Auge und am Ohr verletzt. Die eine droht auf einem Auge zu erblinden und die andere könnte auf einem Ohr taub werden. Zudem wurden auch vier Polizisten verletzt, einer davon kam mit den beiden Frauen ins Spital.
Die Wiener Polizei war mit Dutzenden Beamten vor Ort. Die Bilanz ist ernüchternd. Insgesamt wurden 78 Anzeigen erstattet sowie 16 Sicherstellungen und acht Identitätsfeststellungen durchgeführt.
Im Detail:
• 11 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz
• 54 Anzeigen nach dem Verkehrsrecht
• 4 Anzeigen nach dem Verwaltungsrecht
• 3 Anzeigen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt
• 4 Anzeigen wegen schwerer Körperverletzung an Polizisten
• 2 Anzeigen gegen unbekannte Täter wegen Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen
• 16 Sicherstellungen
• 8 Identitätsfeststellungen