Portugal mit viel Respekt vor Eidgenossen

Schweiz will Ronaldo auf Granit beißen lassen

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Nicht viele Fußball-Nationalteams aus kleineren Ländern rufen ihr Potenzial so konstant bei Großereignissen ab wie die Schweiz. Das wollen die Eidgenossen auch gegen Portugal und Superstar Cristiano Ronaldo unter Beweis stellen, der allerdings im Achtelfinale zunächst auf der Bank platznehmen muss.

In ihrem dritten WM-Achtelfinale in Folge wollen die Eidgenossen am Dienstag (ab 20 Uhr im Sport24-Liveticker) den favorisierten Portugiesen als gemeinsam gewachsenes Team Paroli bieten und erstmals seit 1954 das Viertelfinale erreichen. Portugal war zuletzt 2006 in der Runde der letzten acht Mannschaften."Wir brauchen eine besondere Leistung. Portugal ist ehrlich gesagt eine gute Mannschaft und für mich auch der Favorit in diesem Spiel, aber wir kennen auch unsere Qualitäten", sagte Xherdan Shaqiri, einer der Schweizer Anführer neben dem "Aggressive Leader" Granit Xhaka. "Der Schlüssel ist wirklich eine besondere Mannschaftsleistung, denn wir sind die Schweiz, wir haben keine Cristianos in unserem Team", sagte Shaqiri mit einem schiefen Lächeln und dem Wissen, die zuletzt kranken Stützen Yann Sommer und Nico Elvedi zurück zu haben.

Die Mannschaft habe sich in Katar von Spiel zu Spiel steigern können, sagte Abwehrchef Manuel Akanji. "Es ist eine Stärke dieser Nati, die Leistung dann abzurufen, wenn es wirklich darauf ankommt." Der mittlerweile für Chicago Fire in der Major League Soccer tätige Shaqiri erinnerte daran, dass die Schweiz alle ihre Erfolge in jüngerer Zeit als Team eingefahren hat. "Alle müssen zusammenhalten", sagte Shaqiri, der auch beim 3:2 gegen Serbien im entscheidenden Gruppenspiel traf und damit seinen Job erledigte.

Mit einem weiteren Treffer würde Shaqiri mit Josef Hügi als Schweizer WM-Rekordtorschütze gleichziehen, der alle seine sechs bei der Heim-WM 1954 angeschrieben hat. Shaqiri hat bei allen fünf Welt- und Europameisterschaften seit 2014 zumindest ein Tor erzielt. Das ist außer dem im Kosovo geborenen Kraftpaket nur noch zwei Spielern gelungen: Cristiano Ronaldo und Kroatiens Ivan Perisic. "Ich bin stolz, dass ich mich in großen Turnieren immer zeigen und der Mannschaft mit Toren und Assists helfen kann", sagte Shaqiri.

Portugiesen mit viel Respekt vor der Schweiz

Überraschungen wird das Duell für keines der beiden Teams bereithalten. Erst im Juni standen sie sich in der Nations League gegenüber. Nach einem 0:4 in Lissabon schlug die Schweiz eine Woche darauf in Genf mit 1:0 zurück. Für Portugal geht es um das erste WM-Viertelfinale seit 2006. "Es ist eine lange Zeit", stellte Langzeitcoach Fernando Santos fest. "Für uns ist es gut, diesen Druck zu spüren. Wir wollen es, und wir wollen wirklich gewinnen."

Die Schweiz sei ein "schwieriger Gegner", eine "geschlossen starke Mannschaft" eben, meinte Portugals William Carvalho. "Aber die Schweiz wird auf ein sehr konzentriertes Portugal treffen. Wir werden alles tun, um zu gewinnen", sagte der 30-Jährige von Betis Sevilla. Der Sieger trifft im Viertelfinale am Freitag auf den Gewinner der Partie Marokko gegen Spanien (16.00 Uhr). Mit Blick auf das 1:2 gegen Südkorea, das der Europameister von 2016 als bereits qualifiziertes Team kassierte, forderte William "eine konzentrierte Leistung von der ersten bis zur letzten Minute".

Santos begrüßte mit Otavio, der sich im ersten Gruppenspiel gegen Ghana am Oberschenkel verletzt hatte, zuletzt wieder einen wichtigen Mittelfeldspieler im Training zurück. Auch Danilo, der drei Rippenbrüche im Training ausfasste, sollte im weiteren Turnierverlauf zurückkehren. Gegen die Schweiz dürfte aber erneut Pepe gemeinsam mit Ruben Dias die Innenverteidigung bilden.

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Achtelfinale: Portugal - Schweiz
Lusail, Lusail Stadium

Lusail Stadium
© Getty
× Lusail Stadium

Schiedsrichter: César Arturo Ramos (MEX)

Portugal: 22 Costa - 2 Dalot, 4 Dias, 3 Pepe, 5 Guerreiro - 10 B. Silva, 16 Vitinha, 8 Fernandes, 25 Otavio - 7 Ronaldo, 11 J. Felix
Ersatz: 1 Patricio, 12 Sá - 20 Cancelo, 24 António Silva, 6 Palhinha, 14 William, 15 Leao, 17 Mario, 18 Neves, 23 Nunes, 9 André Silva, 21 Horta, 26 Ramos
Es fehlen: 9 Mendes (Muskelverletzung), 13 Danilo (Rippenbrüche)

Schweiz: 1 Sommer - 3 Widmer, 4 Elvedi, 5 Akanji, 13 Rodriguez - 8 Freuler, 10 Xhaka - 23 Shaqiri, 15 Sow, 17 Vargas - 7 Embolo
Ersatz: 12 Omlin, 21 Kobel, 24 Köhn - 2 Fernandes, 11 Steffen, 18 Cömert, 22 Schär, 6 Zakaria, 14 Aebischer, 16 Fassnacht, 20 Frei, 25 Rieder, 26 Jashari, 9 Seferovic, 19 Okafor

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