Furia Roja vor Afrikanern gewarnt

Spanien erwartet heißen Tanz gegen Marokko

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Für Spanien hat sich vor dem Achtelfinale der Fußball-WM in Katar gegen Sensations-Team Marokko trotz des überraschenden 1:2 gegen Japan zum Abschluss der Gruppenphase nichts geändert.

"Wir wollen sieben Spiele hier spielen, das habe ich immer gesagt", betonte Trainer Luis Enrique. Dafür muss La Roja am Dienstag (ab 16 Uhr im Sport24-Liveticker) die Hürde Marokko nehmen. Die Nordafrikaner wollen indes erneut überraschen, Teamchef Walid Regragui bezeichnete das Spiel als "unser viertes Finale bei dieser WM".

Die Spanier sind im Education City Stadion jedenfalls auf alle Eventualitäten vorbereitet. "Vor mehr als einem Jahr habe ich den Spielern gesagt, dass sie mindestens 1.000 Elfmeter bei ihren Clubs schießen müssen. Die kannst du nicht beim Nationalteam trainieren", sagte Enrique. "Ich glaube nicht, dass Elfmeterschießen eine Lotterie ist." Ob die Spieler die Vorgabe umgesetzt haben, ist unklar. Und das 1:2 gegen Japan? Aufgearbeitet. "Es gibt nicht so viele Dinge zu verbessern, außer diese Minuten mit dem Kollaps. Wir haben das analysiert und daraus gelernt", versicherte Verteidiger Rodri. "Wir wollen die Traurigkeit in Zufriedenheit umwandeln", sagte Pedri.

Die Niederlage gegen Japan, das die Gruppe vor Spanien gewann, könnte sich für die Iberer sogar als Glücksfall herausstellen. Denn der mögliche Weg ins Finale führt die Selección nicht mehr über Brasilien und Argentinien, bei einem Weiterkommen heißt der nächste Gegner entweder Portugal oder die Schweiz. So oder so: "Das wird kein Spaziergang", sagte Rodri. Und zuvor muss sowieso erst einmal Marokko besiegt werden.

Marokko voller Vorfreude bei Premiere

Für die Nordafrikaner ist es das erste WM-Achtelfinale seit 36 Jahren. "Es ist das größte Spiel unserer Geschichte. Aber ich hoffe, dass das größte Spiel das übernächste sein wird", sagte Regragui. Mit dem überzeugenden Gruppensieg vor dem WM-Zweiten Kroatien und dem WM-Dritten Belgien machten die Marokkaner bereits auf sich aufmerksam. Gegen Spanien warte nun aber "ein sehr schweres Spiel gegen eines der besten Teams der Welt, gegen einen der Topfavoriten", sagte Regragui. Ein Weiterkommen wäre eine "große Überraschung".

Ein besonderes Spiel wird das Achtelfinale für Achraf Hakimi. Der 24-jährige Rechtsverteidiger von Paris Saint-Germain wurde in Madrid geboren und als Teenager sogar in eine spanische Jugend-Auswahl einberufen. Aber: "Ich hatte das Gefühl, dass es nicht der richtige Platz für mich war. Ich habe mich nicht zu Hause gefühlt. Es war nichts Spezielles, nur habe ich daheim die arabische Kultur gelebt, als Marokkaner", erzählte Hakimi der spanischen Zeitung "Marca". Sein Vater arbeitete als Straßenverkäufer in Madrid, seine Mutter war Putzfrau.

Hakimi gelang in Spanien der Durchbruch

Bei Real Madrid schaffte Hakimi den Durchbruch, wechselte aber, weil er dort ausgerechnet nicht an Spaniens Rechtsverteidiger Daniel Carvajal vorbeikam. Es folgten die Stationen Dortmund, Inter Mailand und PSG. Gegen Spanien hat Hakimi bereits gespielt, bei der WM 2018 in Russland kassierte Marokko in der Gruppenphase erst in der Nachspielzeit das 2:2. "Vier Jahre Erfahrung haben dazu geführt, dass ich mit einer reiferen Mentalität gekommen bin", betonte er. Einige der spanischen Spieler kennt Hakimi deutlich länger und vermutlich auch besser als die eigenen Teamkollegen. Tauschen will er trotzdem nicht. "Unser Team ist mehr als ein Team, wir sind eine Familie. Unsere Generation ist da, um Geschichte zu schreiben", sagte er.

Gegen Spanien soll nun die Sensation gelingen. "Wir sind Gruppenerster geworden und ich denke, dass wir ein wenig Respekt verdient haben. Spanien weiß das, sie müssen ein bisschen Angst vor uns haben. Warum können wir nicht wieder für eine Überraschung sorgen", fragte sich Hakimi und blickte auf das 2:0 gegen Belgien zurück. Auch die Unterstützung der marokkanischen Fans war in Katar besonders. Es sei unglaublich zu sehen, ergänzte Hakimi, "wie die Menschen mit uns mitfiebern. Diese Energie gibt uns die Kraft, weiterzumachen und Großes zu leisten".

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Achtelfinale: Marokko - Spanien
Al Rayyan, Education City Stadium

Education City Stadium
© Getty
× Education City Stadium

Schiedsrichter: Fernando Rapallini (ARG)

Marokko: 1 Bounou - 2 Hakimi, 5 Aguerd, 6 Saiss, 3 Mazraoui - 4 Amrabat, 8 Ounahi, 11 Sabiri - 7 Ziyech, 19 En-Nesyri, 17 Boufal
Ersatz: 12 El Kajoui, 22 Tagnaouti - 18 El Yamiq, 20 Dari, 24 Benoun, 25 Attiat-Allah, 10 Zaroury, 13 Chair, 14 Aboukhlal, 16 Abde, 23 El Khannouss, 26 Jabrane, 15 Amallah, 9 Hamdallah, 21 Cheddira

Spanien: 23 Simon - 2 Azpilicueta, 16 Rodri, 24 Laporte, 18 Alba - 9 Gavi, 5 Busquets, 26 Pedri - 11 F. Torres, 7 Morata, 21 Olmo
Ersatz: 1 Sanchez, 13 Raya, 20 Carvajal, 3 Garcia, 4 P. Torres, 14 Balde, 15 Guillamon, 8 Koke, 6 Llorente, 19 Soler, 12 Williams, 17 Pino, 10 Asensio, 22 Sarabia, 25 Fati

 

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