Ab Sonntag blickt die Fußball-Welt zur Milliarden-Show nach Katar.
Doha. 220 Milliarden Euro ließen sich die katarischen Scheichs die Austragung der Fußball-WM in ihrem Kleinstaat (2,9 Millionen Einwohner) kosten – und sorgen damit schon vor dem ersten Anstoß für einen neuen Rekord. Zum Vergleich: Die letzten beiden WM-Endrunden in Russland 2018 und Brasilien 2014 kosteten zusammen „nur“ 26,6 Milliarden.
Passend zur Milliarden-Show im Norden der Arabischen Halbinsel sind auch die Marktwerte der 32 teilnehmenden Nationen, die bis zum großen Finale am 18. Dezember um den begehrtesten Titel der Welt spielen: 12,36 Milliarden Euro kosten die 832 Kicker, wobei Frankreich-Superstar Kylian Mbappé mit 160 Millionen Euro der teuerster Star ist.
12 Prozent der Österreicher tippen auf Brasilien
WM-Sieger. Doch laut einer market-Umfrage wird der amtierende Weltmeister in der Wüste leer ausgehen: 12 Prozent aller Österreicher tippen auf einen WM-Triumph von Brasilien. Es wäre der erste Sieg für den Rekordchampion seit der Endrunde 2002.
Finanziell zahlt sich ein gutes Abschneiden auf jeden Fall aus: Der Weltverband FIFA schüttet insgesamt 400 Millionen Euro an Prämien aus, auch hier ein neuer Rekord-Wert. Bei der Endrunde 2018 waren es 338 Millionen Euro. Allein der Weltmeister casht 42 Millionen Euro.
FIFA generiert pro WM 2,7 Mrd. € an Einnahmen
Cash-Cow. Doch ob das viertgrößte Sportereignis der Welt gänzlich ohne Nebengeräusche ablaufen wird, darf bezweifelt werden. Schon jetzt sorgt WM-Gastgeber Katar mit gekauften Fans und zahlreichen Verboten (siehe Story rechts) für weltweite Empörung. Die FIFA wird alles versuchen, die erstmalige Endrunde im Winter als Fan-Fest zu verkaufen und rechnet mit über einer Million Fans in Katar.
Kein Wunder: Die WM ist die Cash-Cow des globalen Sports: 1,12 Milliarden Menschen weltweit sahen sich das Finale 2018 im TV an. In Österreich überträgt der ORF gemeinsam mit ServusTV alle 64 Spiele aus Katar – ein kostenintensiver Coup. Wie deutsche Medien berichten, überwiesen in Deutschland die staatlichen Sender ARD und ZDF zusammen 214 Millionen Euro an die FIFA.
Der Weltverband ist der eigentliche Gewinner der WM, generiert 2,7 Milliarden Euro pro Endrunde.