Nach WM-Aus

DFB-Team veröffentlicht Entschuldigung an Fans

28.06.2018

Einen Tag nach der WM-Blamage gegen Südkorea richtet die Nationalelf ihre Worte direkt an die Fans.

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© Gepa
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Im deutschen Nationalteam steht nach der historischen Pleite bei der Fußball-WM in Russland ein Umbruch an. Ob Teamchef Joachim Löw nach dem erstmaligen Ausscheiden in der WM-Gruppenphase diesen Umbruch leiten wird, soll sich erst in ein paar Tagen klären. Einige Weltmeister stehen vor dem Ende ihrer Teamkarriere.

Die Debatten um die Zukunft des deutschen Fußballs, etlicher Spieler und natürlich auch des "geschockten" Langzeit-Bundestrainers Löw haben unmittelbar nach dem 0:2 gegen Südkorea eingesetzt, mit dem die Blamage besiegelt worden ist.

Löw erbat sich direkt nach dem K.o. in Kasan Bedenkzeit. "Wie es jetzt weitergeht - da muss man mal in Ruhe darüber reden. Für mich ist das jetzt noch ein bisschen zu früh", sagte der ehemalige Tirol-und Austria-Trainer. DFB-Präsident Reinhard Grindel will das Thema ebenfalls in Ruhe besprechen. "Ich habe gestern Abend auf dem Rückflug mit Jogi Löw gesprochen. Wir sind so verblieben, dass wir in den nächsten Tagen besprechen, wie es weitergeht", erklärte der Verbandschef.


 Ein Vorrunden-Aus bei einer WM gab es in der DFB-Geschichte noch nicht. Aber dreimal bei Europameisterschaften: Jupp Derwall (1984), Erich Ribbeck (2000) und Rudi Völler (2004) saßen danach nicht mehr auf der Trainerbank.

Natürlich sitzt die Enttäuschung auch bei den Millionen Fans tief. Das historische Aus glich einer Schockstarre. Die deutsche Nationalelf veröffentlichte einen Tag nach der Niederlage einen offenen Brief an die Fans: "Liebe Fans! Wir sind genauso enttäuscht wie Ihr! Eine WM ist nur alle vier Jahre, und wir hatten uns so viel vorgenommen. Es tut uns leid, dass wir nicht wie Weltmeister gespielt haben. Daher sind wir auch verdient ausgeschieden, so bitter es ist.

Eure Unterstützung war super, in Deutschland und in den russischen Stadien. In Rio 2014 haben wir noch zusammen gefeiert. Aber zum Sport gehören auch Niederlagen und das Anerkennen, wenn die Gegner besser waren.

Wir gratulieren Schweden und Mexiko zum Weiterkommen und Südkorea zum gestrigen Sieg.

DANKE an Russland für die Gastfreundschaft!“

Neuer will weitermachen

Der Kapitän will auf dem Tiefpunkt der deutschen WM-Geschichte aber auf jeden Fall an Bord bleiben. "Ich habe jetzt nicht vor, aufzuhören", sagte Manuel Neuer. "Ich habe immer versucht, Verantwortung zu übernehmen, die Mannschaft mitzunehmen und zu motivieren. Aber natürlich gehöre ich mit dazu und bin auch ein Gesicht derjenigen, die dafür mitverantwortlich sind."

Der 32-jährige Torhüter gehört zu den wenigen DFB-Spielern, die nicht versagten. Neuer ist wohl auch der Einzige aus der aktuellen Ü30-Generation, der selbst über seinen Verbleib in der Nationalelf entscheiden kann. Stürmer Mario Gomez (32) und Mittelfeldmann Sami Khedira (31) stehen alleine vom Alter her schon nicht für den Neuaufbau. "Ich brauche jetzt erstmal ein paar Tage, um das zu verarbeiten", sagte Teamsenior Gomez.

Das Ende einer Ära?

Das Ende einer goldenen Generation rückt näher. Die nach der Erdogan-Affäre in die Kritik geratenen Mesut Özil (29) und Ilkay Gündogan (27) müssen sich erst wieder als sportlich unverzichtbar erweisen, um nach der WM-Aufarbeitung noch fixe Größen sein zu können. Die Weltmeister Mats Hummels (29), Jerome Boateng (29), Toni Kroos (28) und Thomas Müller (28) sind wie auch Marco Reus (29), Sebastian Rudy (28) oder Jonas Hector (28) noch im guten Alter.
 

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