Manuel Neuer wird als einer der besten Torhüter in die Fußball-Geschichte eingehen. Doch als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft kann er keine Erfolge verbuchen.
Weltmeister 2014, zweimaliger Triple-Sieger mit den Bayern. Manuel Neuer hat in seiner ruhmreichen Karriere nahezu alles gewonnen, was man gewinnen kann. Doch seit der Bayern-Tormann 2016 im DFB-Team die Kapitäns-Schleife übernommen hat läuft es auf Nationalmannschaftsebene gar nicht mehr rund. Bei der WM 2018 das peinliche Aus in der Vorrunde, bei der EURO 2021 war das Turnier nach der Achtelfinale-Pleite gegen England Schluss. Verliert man das Schicksalsspiel am Sonntag (ab 20 Uhr im Sport24-Liveticker) wäre das wohl ein unrühmliches Ende der "Ära Captain Neuer".
Der 36-Jährige möchte zwar noch bis zur Heim-EM 2024 weitermachen. Doch wenn der "worst case" eintritt und die deutsche Nationalmannschaft zum zweiten Mal in Folge bei einer Weltmeisterschaft nach der Gruppenphase die Heimreise antreten muss, könnte es auch zum großen Umbruch kommen. In den Medien unseres Nachbarlandes kursieren bereits Gerüchte, dass Hansi Flick in dem Fall den Hut nehmen muss. Als mögliche Nachfolger werden mit Thomas Tuchel und Jürgen Klopp bereits zwei prominente Namen gehandelt.
Hat Neuer bei Flick den Bayern-Bonus?
Ob ein möglicher neuer Bundestrainer auch auf die Dienste von Neuer setzt ist fraglich. In den letzten Jahren plagten die derzeit noch unumstrittene Nummer 1 immer wieder Verletzungen, mit Marc-Andre ter Stegen (Barcelona) und Kevin Trapp (Frankfurt) stehen zwei jüngere Goalies zur Ablöse bereit. Experten sprechen hinter vorgehaltener Hand, dass Flick auf seinen Kapitän auch aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit bei den Bayern (sechs Titel in einem Jahr) setzt.
Auch wenn sich der Keeper keine Fehler am Platz geleistet hat, mit seinen Leistungen nie eine Diskussion aufkommen hat lassen, steht ein großes Fragezeichen hinter seinen Führungsqualitäten. Ob die Deutschen im vorentscheidenden Spiel ein anderes Gesicht zeigen, wird sich in wenigen Stunden weisen. Bei einer Niederlage könnte aber auch Kapitän Manuel Neuer den DFB-Schiffbruch wohl nicht mehr verhindern.