Italienischer Verband verhängt erste drastische Strafe im Wettskandal.
Der Serie-A-Aufsteiger Atalanta Bergamo muss wegen der Verwicklung einiger seiner Spieler in die Affäre mit sechs Minuspunkten in die neue Saison starten. Sechs Zähler sollen zu Meisterschaftsbeginn auch dem Zweitligisten Ascoli abgezogen werden.
Hohe Geldstrafen und Sperren für Spieler
Besonders hart ging der Verband gegen Atalanta-Kapitän Cristiano Doni und seinen Teamkollegen Thomas Manfredini vor, die hohe Geldsummen eingesteckt haben sollen, um Spiele zu manipulieren. Der 38-jährige Doni wurde wegen Absprachen zu einer dreieinhalbjährigen Berufssperre verurteilt, Manfredini darf drei Jahre lang nicht mehr spielen.
Zu einer fünfjährigen Berufssperre und zum Ausschluss aus allen Fußballorganisationen wurde der ehemalige Nationalspieler Giuseppe Signori verurteilt, der wegen seiner Verwicklung in den ausgedehnten Wettenring zwei Wochen lang in Untersuchungshaft verbracht hatte. Eine ähnliche Strafe wurden gegen den Torhüter des Drittligisten Cremonese, Marco Paoloni, verhängt.
Schlafmittel
Der hoch verschuldete Keeper, der laut den Staatsanwälten zu den Drahtziehern der Affäre zählt, soll im vergangenen November vor dem Spiel gegen Paganese Schlafmittel in Getränke seiner Teamkollegen geschüttet haben. Daraufhin hatten sich mehrere Spieler unwohl gefühlt, ein Kicker hatte sogar einen Unfall verursacht. Dieser Vorfall hatte die Ermittlungen ausgelöst.
Seit vergangener Woche laufen in Rom die Verhandlung vor der Disziplinarkommission des italienischen Fußballverbandes gegen 18 Clubs sowie 26 Spieler und Manager, die in den Wett- und Manipulationsskandal verwickelt sein sollen. Die Kommission hatte zuvor mehrwöchige Untersuchungen durchgeführt. Sie stützt sich auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Cremona, die den Wettskandal im Juni aufgedeckt hatte.