Nach Taboga muss auch Thomas Zündel den Bundesligisten verlassen.
Knalleffekt beim vom Wettskandal ohnehin schon schwer gebeutelten SV Grödig : Die Salzburger trennten sich am Freitag von Stammspieler Thomas Zündel. Allerdings nicht wegen Spielmanipulation , sondern wegen „großem Vertrauensbruchs“.
Haas vertraut Team weiterhin
Zündel war am Donnerstag ebenso wie drei Clubkollegen von der Polizei einvernommen worden. Der in U-Haft befindliche Ex-Grödig-Spieler Taboga soll in der vergangenen Saison versucht haben, seine damaligen Mitspieler für eine Spielmanipulation zu gewinnen. Zündel war beim Aufsteiger wie Taboga Stammspieler. Die anderen drei vom Verein einvernommenen Spieler genießen weiterhin das Vertrauen des Clubs, betonte Haas. Sie würden im Kader für das morgige Spiel gegen Austria Wien stehen.
Taboga wollte Zündel für "Projekt" gewinnen
Haas schilderte bei der Pressekonferenz, wie es zu dem Vertrauensbruch mit Zündel gekommen ist: Der 25-jährige Spieler habe ihm gestern, Donnerstag, am Telefon und dann noch bei einem Gespräch am Abend erzählt, dass Taboga ihm im Frühjahr 2013, einige Tage vor dem Spiel Grödig gegen Kapfenberg (5. April, 0:1), eine SMS geschickt habe mit der Frage, ob er bei einem "Projekt" dabei sein wolle. Zündel habe aber gegenüber Taboga erklärt, er wolle bei keiner Manipulation mitmachen.
Taboga habe Zündel dann gebeten, ihn zu einem Treffen mit "zwei Männern" zu begleiten. Man werde sagen, dass das Spiel manipuliert werde, obwohl man es gar nicht manipulieren wolle, zitierte Haas Zündels Angaben. Taboga soll dann noch zu Zündel gesagt haben, dass er am Freitag vor dem Spiel die Männer anrufen und sagen werde, man könne das Spiel nicht manipulieren, weil einer von vier Spielern, die auf seiner Liste standen, nicht von Anfang mitspielen würde.
"Großer Vertrauensbruch"
Weil sich Zündel mit Taboga und diesen beiden Männern zwei bis drei Tage vor dem Match Grödig gegen Kapfenberg in Salzburg getroffen habe, um diese "warm zu halten", Zündel aber erst vor zweieinhalb Wochen gegenüber der Vereinsführung beteuerte habe, es habe sich nur um eine lose Anfrage über Spielmanipulation gehandelt, wo er sofort "Nein" gesagt hätte, wertete Haas das als einen "großen Vertrauensbruch", wie er betonte.
"Zündel hat nicht die ganze Wahrheit gesagt", zeigte sich der Grödig-Manager enttäuscht. Ob Taboga nun tatsächlich vor dem Spiel die Manipulations-Auftraggeber angerufen und erklärt hat, das Spiel werde nicht manipuliert, wisse er nicht, sagte Haas.
Auf dem Zettel, auf dem Taboga Spieler-Namen aufgelistet hatte, die sich an der Manipulation beteiligen sollten, standen neben Taboga und Zündel noch zwei weitere damalige Grödig-Spieler. Die beiden letzteren hätten aber nichts davon gewusst, sagte Haas.
"Casino- und Pokerverbot bei Grödig"
Außer Zündel genieße der Rest der Mannschaft sein vollstes Vertrauen, so Haas. Er sprach von "Einzelfällen", der SV Grödig werde aber harte Linien einführen. "Ich will nicht, dass Spieler ins Casino gehen oder pokern." Spieler, die in den Dunstkreis von Manipulation rücken würden, gehörten alle entfernt, erklärte Haas. "Ich glaube, dann sollte es einen Neuanfang geben." Für ihn sei es jetzt das Wichtigste, dass die Staatsanwaltschaft den Fall "schnell aufklärt".
Sponsoren bleiben Grödig erhalten
Dass es seitens der Bundesliga Konsequenzen für Grödig gebe, glaubt Haas nicht. Bereits im Fall Taboga habe der Verein eine Stellungnahme an die Bundesliga geschickt, und bezüglich Zündel eine weitere heute am Vormittag. Der Verein arbeite auch mit dem Bundeskriminalamt gut zusammen. Für die fünf Spiele in den zweieinhalb Wochen vor der Winterpause werde die Mannschaft nicht mehr verstärkt, sagte Haas. Im Laufe des Winters werde es dann Verstärkung geben. Haas bezeichnete die derzeitige Situation für den SV Grödig als „sicherlich nicht gut“. Er hofft, dass alle Sponsoren weiterhin an Bord bleiben.
Verdächtige Spieler und ihre Clubs
Die Verdächtigen
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13.37 Uhr: Das war's von der Grödiger Pressekonerenz. Fazit: Der Vertrag mit Thomas Zündel wird wegen großem Vertrauensbruchs" aufgelöst. Die Grödiger haben von der Bundesliga keine Konsequenzen zu befürchten und der Verein arbeitet eng mit dem Bundeskriminalamt zusammen.
13.36 Uhr: Haas kann nicht sagen, ob es im Nachhinein "komische Situationsmomente" gegeben hat. Im Fußball würden immer wieder Fehler passieren und er wolle keinem Spieler Absicht unterstellen."
13.34 Uhr: Nachfrage, wann das Treffen zwischen Taboga und den beiden Albanern war. Haas: "Das war in Salzburg, am 2. oder 3. April, kurz vor dem Spiel". Bei dem Spiel hat dann übrigens das asiatische Wettradar angeschlagen.
13.33 Uhr: Haas, leicht verzweifelt: "Jeden Tag kommt etwas Neues daher. Deshalb ist die Zusammenarbeit ganz wichtig."
13.33 Uhr: Laut Haas würde der Verein eng mit dem Bundeskriminalamt zusammenarbeiten. Das wichtigste für den Verein wäre, dass jetzt einmal Ruhe einkehrt.
13.32 Uhr: Etwas kurios: Grödig will laut Haas Taboga nicht am zivilrechtlichen Weg klagen. Man werde sich aber noch mit einem Anwalt beraten. Intern wird nun diskutiert, ob neue Spieler geholt werden sollen. Verstärkungen kann es aber erst mit der neuen Saison, bzw. im Winter geben.
13.31 Uhr: Zündel hat Haas gestern Mittag angerufen und um ein Gespräch gebeten. Darum kam die ganze Sache erst jetzt ans Licht der Öffentlichkeit. Von der Bundesliga wird es für den Verein keine Konsequenzen geben. Der Verein hat bereits eine Stellungnahme an die Bundesliga geschickt.
13.30 Uhr: Haas versammelt die Kampfmannschaft des SV Grödig um 14.30 Uhr zu einem Gespräch, da sollen die Spieler wieder aufgerichtet werden.
13.29 Uhr: Haas meint, dass die Staatsanwaltschaft nun gefordert sei, schnell alles aufzuklären. Es sei gut, wenn alles ans Tageslicht kommt. "Die gehören alle entfernt, dann kann der österreichische Fußball neu starten."
13.28 Uhr: Haas betont, dass es sich um Einzelfälle handle, die "leider den SV Grödig treffen." Der Clubmanager sagt, dass es ihm und den Spielern schlecht gehe, man könne sich nicht mehr vertrauen.
13.27 Uhr: Als Folge verhängt Grödig nun ein totales Wettverbot über seine Spieler - auch im Casino oder beim Pokern.
13.26 Uhr: Taboga hat einen Zettel mit den Namen aufgeschrieben, Zündel war laut Haas "naiv und dumm".
13.25 Uhr: Laut Haas stünden die Sponsoren weiter voll hinter dem SV Grödig.
13.23 Uhr: Taboga und Zündel haben sich dann mit zwei anderen Personen (vermutlich den inhaftierten Albanern) getroffen. Dabei hat Zündel Taboga mitgeteilt, dass er nicht mitmachen wolle. Taboga hat dann gemeint, er sagt, dass "wir manipulieren, es aber dann nicht tun werden." Taboga soll dann zu den beiden anderen gesagt haben, dass Leitgeb und Tschernegg beim "Projekt" dabei sind - die Spieler wussten aber nichts davon.
13.21 Uhr: Taboga hat Zündel im Frühjahr 2013 ein SMS an Zündel geschrieben, ob dieser bei einem "Projekt" gegen Kapfenberg "dabei sei". Grödig hat das Spiel dann 0:1 verloren.
13.19 Uhr: Die anderen Spieler (Stefan Nutz, Peter Tscherenegg und Mario Leitgeb) haben weiter das volle Vertrauen und stehen nach wie vor im Kader des SV Grödig.
13.18 Uhr: Für die Grödiger ist das der zweite herbe Schlag innerhalb kurzer Zeit - sowohl Taboga, als auch Zündel waren wichtige Stammspieler für den Sensationsaufsteiger.
13.16 Uhr: Zündel und zwei weitere Spieler hätten bereits vor 2 Wochen behauptet, dass in Bezug auf Manipulation nichts gewesen sei.
13.15 Uhr: Laut Haas wurde der Vertrag mit Zündel nicht wegen eines Manipulationsversuchs, sondern wegen "großem Vertrauenbruch" aufgelöst.
13.14 Uhr: Und da lässt Haas auch gleich die Katze aus dem Sack: Der Vertrag mit Thomas Zündel wurde aufgelöst, nachdem am Vormittag neue Fakten aufgetaucht sind.
13.13 Uhr: Haas begrüßt die Anwesenden: "Ich möchte Informationen zum laufenden Verfahren geben."
13.12 Uhr: Jetzt scheint es loszugehen - Club-Manager Haas kommt herein.
13.10 Uhr: Wir warten noch immer auf die Ankunft des Fernsehteams, damit die PK endlich losgehen kann.
13.06 Uhr: Auch wenn Grödig vorab keine der neuen Fakten veröffentlicht hat, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man sich wohl nach Taboga von einem weiteren Spieler trennen wird. Wer das sein wird, werden wir hoffenltich in Kürze erfahren.
13.05 Uhr: Der Grund für die Verzögerung - man wartet noch auf ein Fernsehteam. Die PK startet erst, wenn diese Herrschaften auch vor Ort sind.
13.03 Uhr: Weiter warten auf die Grödig-Verantwortlichen...
13 Uhr: Noch tut sich iher in Grödig nichts. Es sollte aber jeden Moment losgehen.
12.50 Uhr: In knapp 10 Minuten soll die Pressekonferenz im VIP-Zelt von Grödig beginnen. Die Medienschar wird immer größer.
12.22 Uhr: Gestern wurden nach der Festnahme von Ex-Grödig-Spieler Taboga drei weitere Grödig-Profis einvernommen: Thomas Zündel, Mario Leitgeb und Stefan Nutz. Auch die Zukunft dieses Trios wird Thema bei der PK sein, die in rund 40 Minuten startet.
11.32 Uhr: Bereits am Vormittag gaben ÖFB und Bundesliga eine Pressekonferenz zum Wettskandal. Alle Informationen dazu finden Sie hier .
11.30 Uhr: Wie Grödig-Manager Christian Haas bereits im Vorfeld wissen lässt, seien neue Fakten aufgetaucht. In welche Richtung diese gehen ist derzeit allerdings nicht bekannt.
11.27 Uhr: Der SV Grödig gibt am Freitag um 13.00 Uhr im VIP-Zelt der Untersbergarena eine Pressekonferenz zu Neuentwicklungen im mutmaßlichen Fußball-Manipulationsskandal.