Affäre um Macho

Wettskandal überschattet ÖFB-Team

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Aufregung im Teamcamp: Der Wettskandal hat gestern auch Lindabrunn erreicht. ÖFB-Tormann Jürgen Macho weist jedoch alle Vorwürfe zurück.

Andreas Ivanschitz (24) bleibt Kapitän der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Burgenländer wurde am Montagabend in einer mannschaftsinternen Abstimmung in Lindabrunn gewählt, nachdem Neo-Teamchef Karel Brückner vor dem Beginn der WM-Qualifikation die Kapitänsrolle von Ivanschitz infrage gestellt hatte. Zur Wahl waren außerdem Emanuel Pogatetz, Rene Aufhauser und Martin Stranzl gestanden. Panathinaikos-Legionär Ivanschitz war 2003 vom damaligen Teamchef Hans Krankl mit 19 Jahren zum jüngsten ÖFB-Kapitän aller Zeiten ernannt worden.

Aufregung um Wettskandal
Karl-Beck-Sportschule in Lindabrunn am Montag um 13.47 Uhr: "Ich bin zu hundert Prozent unschuldig und habe ein absolut reines Gewissen“, stellt ­Macho (31) bei der offiziellen ÖFB-Pressekonferenz klar. Im Interview mit ÖSTERREICH wird der Keeper von AEK Athen dann noch deutlicher: "Es wundert mich, dass mein Name bei dieser Sache erwähnt wird. Das ist sehr unangenehm und muss schnell aufgeklärt werden.“

2,2 Mio. abgesahnt
Vor dem so wichtigen WM-Qualifikationsstart am Samstag im Happel-Stadion gegen Vize-Weltmeister Frankreich (20.30 Uhr) wird Macho in Deutschland mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. Der Spiegel berichtet, dass das Spiel zwischen Hannover und Lautern am 26. November 2005 mit Macho im Tor des 1. FCK manipuliert gewesen sein soll. William Bee Wah Lim, ein Wettpate aus Malaysien, soll über einen Mittelsmann in China 2,8 Millionen Euro auf ­einen Sieg von Hannover gesetzt haben. Gewinn: 2,2 Millionen Euro.

"Macho sah schlecht aus.“
Hannover triumphierte ­damals 5:1 - und der erste Treffer in der 13. Minute ging klar auf das Konto von Macho. Die BILD-Zeitung schrieb gestern: "Macho sah bei dem Tor ganz schlecht aus.“ Und im DSF wurde die Szene am Montag rauf- und runtergespielt. Macho patzte bei einem Eckstoß. Seine Faustabwehr misslang völlig, wodurch der Gegner leichtes Spiel hatte. Macho sagt: "Der Treffer ist vermeidbar gewesen. Aber Fehler passieren – und ich habe in meiner Karriere auch andere dumme Gegentore einstecken müssen.“

Ärger für Kocian
Nicht nur Macho, auch Brückner-Assistent Jan Kocian musste sich gestern rechtfertigen. Er war im August 2005 Trainer der Sportfreunde Siegen, die in einer angeblich geschobenen Zweitliga-Partie in Karlsruhe verloren. Kocian erklärt: "Siegen war damals aufgestiegen und alle meine Spieler hatten weiche Knie. Karlsruhe war einfach klar überlegen.“

In Deutschland wird ermittelt, und auch die UEFA hat Untersuchungen eingeleitet. Es ist eine Liste mit 26 verdächtigen Spielen aufgetaucht. Macho möchte sich aufs Frankreich-Spiel konzen­trieren. Jetzt kämpft er ums Trikot mit der Nummer 1 - und um seinen Ruf!

ÖSTERREICH: War das Spiel zwischen Hannover und Kaiserslautern mit Ihnen im Tor manipuliert, Herr Macho
Jürgen Macho: Ich kann es mir nicht vorstellen und hoffe, dass diese Sache bald restlos aufgeklärt wird. Ich bin hundertprozentig unschuldig, habe ein völlig reines Gewissen. Trotzdem ist das sehr unangenehm für alle, die da dabei gewesen sind.

Sie selbst haben an jenem 26. November 2005 in Hannover vor allem beim ersten Gegentor ganz schlecht ausgesehen …
Das stimmt. Dieser Treffer ist absolut vermeidbar gewesen. Aber ich habe in meiner Karriere auch schon andere dumme Tore einstecken müssen, deshalb überraschen mich die Vorwürfe. Fehler passieren. Wir haben damals 1:5 verloren – da sind also viele Fehler passiert. Kaiserslautern war Letzter und in einem extrem schlechten Zustand

Kam Ihnen damals etwas komisch vor?
Nein. Es hat keine Absprachen in der Kabine gegeben, wenn sie so etwas meinen.

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