Team-Camp
Wieder Goalie-Debatte beim Nationalteam
04.06.2009
Gspurning, Manninger oder doch Payer die Nummer 1? Teamchef hält sich bedeckt.
Vor einem Jahr hatte die Frage die ganze Fußball-Nation beschäftigt. Welcher Keeper das ÖFB-Tor während der EM hüten darf - der damalige Teamchef Josef Hickersberger hatte es bis zuletzt geheim gehalten. Auch der aktuelle Verantwortliche Dietmar Constantini hat sich bis dato nicht auf eine klare Nummer eins festgelegt. Das will er auch vor dem WM-Qualifikationsspiel am Samstag in Belgrad gegen Serbien nicht tun.
Nur Payer mit Matchpraxis
Mit Alexander Manninger und Michael
Gspurning sind zwei Keeper die Favoriten, die für ihre Clubs - Juventus
Turin bzw. Skoda Xanthi - zuletzt nicht regelmäßig gespielt hatten.
Spielpraxis hat lediglich der dritte Keeper Helge Payer, der nach seiner im
vergangenen Jahr erlittenen Thrombose erstmals wieder im Teamkader steht.
Sollte er im Sommer einen passenden Verein finden, wäre auch Jürgen Macho,
bei der EURO noch Nummer eins, wieder ein Thema.
Keine langfristige Entscheidung
Constantini will seine
Entscheidung in der Tormann-Frage für das Serbien-Spiel nicht als
langfristige verstanden wissen. Mit den Trainingsleistungen in Bad
Tatzmannsdorf zeigte er sich bei allen drei Kandidaten zufrieden. "Die
Serben sind groß und dadurch besonders gefährlich bei Standards und hohen
Bällen. Das müssen wir berücksichtigen", erklärte Constantini. Das würde für
den groß gewachsenen Gspurning und gegen Payer sprechen.
Wohlfahrt entscheidet (mit)
Gspurning war bereits im Auftaktspiel
unter Constantini gegen Rumänien (2:1) zwischen den Pfosten gestanden.
Damals hatte Manninger allerdings aufgrund eines Muskelfaserrisses in der
Wade absagen müssen. Eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung wird
ÖFB-Tormanntrainer Franz Wohlfahrt zuteil. Der Ex-Teamkeeper hatte nach
Meisterschaftsende in Griechenland eine Woche in Baden mit Gspurning ein
Spezialtraining absolviert.
"Franz ist sehr stark eingebunden. Er hat von Torleuten viel mehr Ahnung als ich", gestand Constantini. "Das muss er auch, denn das ist eine eigene Spezies." Juve-Ersatztorhüter Manninger etwa, während der EM hinter Macho die Nummer zwei, gilt als sehr zurückgezogener Typ. Ausreichende Qualität attestierte Wohlfahrt aber allen drei Torhütern, die im Moment im Kader stehen. "Tormannproblem haben wir derzeit sicherlich keines."