Spezialtraining soll ÖFB-Team auf Kunstrasen einstellen. Windtner: "Kein Pflichtsieg".
Österreich
s Fußball- Nationalmannschaft
muss sich am Freitag (18.00 Uhr MESZ/live ATV) im WM-Qualifikationsmatch in Astana
gegen Kasachstan nicht nur mit einem unangenhmen Gegner und einem Zeitunterschied von vier Stunden herumschlagen, sondern auch mit einem ungewöhnlichen Spielfeld. In der Astana
Arena wird auf Kunstrasen gekickt, weshalb Christian Fuchs und Co. sämtliche Trainingseinheiten in dieser Woche in Bad Tatzmannsdorf auf Plastikgrün absolvierten.
Besondere Herausforderung
Für die ÖFB-Internationalen und ihren Teamarzt Richard Eggenhofer stellt die Umstellung auf den künstlichen Untergrund eine besondere Herausforderung dar. "Das verursacht Probleme vor allem im Bereich der Patellasehne, der Achillessehne und des Schambeins. Deshalb mussten wir bei vorbelasteten Spielern, die in der Vergangenheit zum Beispiel Knieverletzungen hatten, das Training genau dosieren, was gut gelungen ist", sagte der Mediziner.
Eine Furcht vor Verletzungen sei bei den österreichischen Teamspielern aber nicht zu spüren, betonte Eggenhofer. "Sie haben vor dem Kunstrasen keine Angst. Sie verlieren nicht einmal einen Gedanken daran, auf welchem Untergrund sie spielen." Ganz ausblenden können die Schützlinge von Marcel Koller den Kunstrasen aber auch wieder nicht, schließlich verhält sich der Untergrund anders als natürlicher Rasen. "Unterschiede gibt es zum Beispiel beim Dämpfungsverhalten, bei der Rutschphase, bei schnellen Richtungsänderungen oder bei Tacklings", erklärte Eggenhofer.
ÖFB-Boss nimmt Druck von Spielern
Mit einem Punkteverlust gegen Kasachstan würde Österreichs Fußball-Nationalmannschaft im Rennen um einen Startplatz bei der WM 2014 in Brasilien vorzeitig ins Hintertreffen geraten. Dennoch war ÖFB-Präsident Leo Windtner im Vorfeld der WM-Qualifikations-Partie bemüht, keinen allzu großen Druck auf die Auswahl von Teamchef Marcel Koller aufzubauen.
"Dieses Spiel ist kein Pflichtsieg. Unser klares Ziel sind drei Punkte, aber die können wir nicht garantieren. Und einen Ergebniszwang vorzugeben, wäre kontraproduktiv", betonte der Oberösterreicher.
Ordentliche Einstellung verlangt
Wenn Christian Fuchs und Co. eine ähnlich starke Leistung wie beim unglücklichen 1:2 vor einem Monat gegen Deutschland abliefern, werden den Österreichern laut Windtner die drei Punkte ohnehin nicht zu nehmen sein. "Die Spieler müssen unbedingt mit der gleichen Einstellung wie gegen Deutschland ins Spiel gehen, aber dafür wird Koller sicher sorgen."
Dass die Spieler die Auswärtspartie gegen die Nummer 147 der FIFA-Weltrangliste mit weniger Motivation in Angriff nehmen könnten als das Heim-Duell mit der Nummer zwei der Welt, glaubt Windtner nicht. "Diese Gefahr sehe ich überhaupt nicht. Die Spieler bringen verbal und nonverbal klar zum Ausdruck, dass sie etwas bewegen wollen."
Allerdings haben die Österreicher gegen Kasachstan im Gegensatz zum Deutschland-Match wohl mehr zu verlieren als zu gewinnen, wie auch Windtner indirekt zugab: "Das ist sicher die schwierigste Aufgabe dieses Länderspieljahres, doch mit der richtigen Einstellung können wir sie bewältigen."