Kaum Veränderungen im Kader

Koller setzt auf Harnik & Hosiner

12.03.2013

Martin Harnik ist nach seiner Verletzung wieder dabei.

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In der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft bleibt alles beim Alten. Teamchef Marcel Koller veröffentlichte am Dienstag seinen 23-Mann-Kader für die WM-Qualifikationsspiele am 22. März in Wien gegen die Färöer und am 26. März in Dublin gegen Irland, in dem es im Vergleich zum Wales-Match nur eine - zu erwartende - Änderung gab. Der im Februar verletzt gewesene Martin Harnik ersetzt Marcel Sabitzer, ansonsten vertraut der Coach weiterhin auf seinen Stamm.

Koller glaubt an Spieler
Die mangelnde Einsatzzeit vieler Teamspieler bei ihren Clubs nimmt Koller in Kauf. "Wir sind überzeugt, dass das die Besten für uns sind, auch wenn wir wissen, dass nicht alle spielen und der eine oder andere angeschlagen ist", meinte der 52-Jährige. "Vor einem Jahr wurde noch geschrieben, dass wir in Österreich so ein starkes Nationalteam wie noch nie haben. Aber im Fußball ändert sich alles sehr schnell, jetzt ist vieles anders. Trotzdem glauben wir an diese Spieler und sind davon überzeugt, dass sie das Fußballspielen nicht verlernt haben."

Rückendeckung für Legionäre
Koller will dem aktuellen Kader auch in Zukunft die Treue halten, selbst wenn viele Kicker noch monatelang auf Bank oder Tribüne schmoren sollten. "Es kann auch sein, dass jemand ein Jahr lang nicht spielt und trotzdem dabei ist. Es ist ja nicht so, dass dieser Spieler ein Jahr lang nichts macht, er steht im Trainingsbetrieb", betonte der Teamchef. "Bei einem Club im Ausland ist die Konkurrenz eben größer. Doch wir können nicht sagen, wenn du bei deinem Verein nicht spielst, spielst du auch bei uns nicht."

"Nicht zu Tode jammern"
Die fehlende Spielpraxis einiger ÖFB-Internationaler sowie die jüngsten Testspiel-Niederlagen gegen die Elfenbeinküste (0:3) und Wales (1:2) ließen vor dem WM-Qualifikationsdoppel eine eher pessimistische Grundstimmung rund um das Nationalteam entstehen. Dafür hat Koller nur bedingt Verständnis. "Wir müssen uns nicht zu Tode jammern. Wir hatten zuletzt zwei schlechte Spiele, aber deswegen müssen wir uns nicht noch tiefer in den Keller runterziehen."

Der Traum vom stetigen Aufwärtstrend sei ohnehin illusorisch gewesen. "Natürlich hatte ich auf der einen Seite die Hoffnung, dass es immer so weiter geht, auf der anderen Seite war es aber klar, dass es Rückschläge geben wird, und das war in den letzten zwei Länderspielen der Fall", sagte Koller.

Koller will sechs Punkte
Die beiden jüngsten Schlappen passierten nach jeweils zweitägiger Vorbereitungszeit, diesmal kann der Nationaltrainer rund eineinhalb Wochen mit seinen Schützlingen arbeiten. "Dass wir jetzt mehr Zeit zur Verfügung haben, ist sicher ein Vorteil", meinte Koller, der gegen die Färöer und Irland sechs Punkte anstrebt. "Nur Blabla ist zu wenig, wir brauchen jetzt Leistung. Wir sollten noch näher zusammenrücken, nicht nur im Theoriesaal, sondern vor allem auf dem Platz."

Kreativität gefragt
Gegen die Färöer rechnet Koller mit einem Geduldspiel. "Sie haben bisher in der Qualifikation defensiv sehr gut gespielt, da müssen wir den Druck permanent hoch halten." Auch die Iren verfügen laut dem ÖFB-Coach über eine defensivstarke Mannschaft. "Aber von den Zweikämpfen her wird es in Dublin noch intensiver als gegen die Färöer."

Alaba in der Abwehr?
Zumindest gegen Irland scheint es nicht ausgeschlossen, dass David Alaba nicht im Mittelfeld, sondern wie beim FC Bayern links in der Viererkette einlaufen könnte. "Ich sehe ihn nach wie vor als Mittelfeldspieler, aber in Stein gemeißelt ist es nicht, dass er im Nationalteam immer im Mittelfeld eingesetzt wird." Sofern es "die Situation erfordert", könnte der 20-Jährige in der ÖFB-Auswahl auch als linker Außenverteidiger agieren, so Koller. "Aber davon gehe ich nicht aus."

Der komplette Kader:

Tor: Robert Almer (Fortuna Düsseldorf/7 Länderspiele), Lukas Königshofer (Rapid Wien/0), Heinz Lindner (Austria Wien/2)

Abwehr: Aleksandar Dragovic (FC Basel/18/0 Tore), Christian Fuchs (FC Schalke 04/51/1), György Garics (Bologna/30/1), Florian Klein (Salzburg/14/0), Emanuel Pogatetz (West Ham United/53/2), Sebastian Prödl (Werder Bremen/39/3), Franz Schiemer (Salzburg/24/4), Markus Suttner (Austria Wien/6/0)

Mittelfeld: David Alaba (Bayern München/22/1), Marko Arnautovic (Werder Bremen/24/7), Julian Baumgartlinger (1.FSV Mainz 05/25/0), Martin Harnik (VfB Stuttgart/34/8), Andreas Ivanschitz (1. FSV Mainz 05/60/10), Jakob Jantscher (Dynamo Moskau/15/1), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/24/3), Veli Kavlak (Besiktas Istanbul/23/1), Christoph Leitgeb (Salzburg/31/0)

Angriff: Philipp Hosiner (Austria Wien/1/0), Marc Janko (Trabzonspor/32/14), Andreas Weimann (Aston Villa/3/0)

Auf Abruf: Thomas Gebauer (SV Ried/0), Ramazan Özcan (FC Ingolstadt/1) - Martin Hinteregger (Salzburg/0), Manuel Ortlechner (Austria Wien/8/0), Andreas Ulmer (Salzburg/2/0), Guido Burgstaller (Rapid/5/0), Raphael Holzhauser (VfB Stuttgart/0), Florian Mader (Austria Wien/0), Patrick Bürger (SV Mattersburg/2/0), Rubin Okotie (Sturm Graz/5/0), Marcel Sabitzer (Rapid Wien/1/0)

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