WM-Quali
Warnung vor Färöer-Abwehrriegel
08.10.2008
Zuletzt gegen Rumänien spielten die Färinger mit einem 6-3-1 System. Sturmstar Janko: "Sie verteidigen wie eine Handball-Mannschaft".
Es ist keine gewöhnliche Reise für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft. Es ist eine in die Vergangenheit und auch ins Ungewisse. Vor 18 Jahren hatte das ÖFB-Team gegen die Färöer seine bitterste Niederlage kassiert (0:1), diesmal sind es die Bedingungen auf der Insel-Gruppe im Nordatlantik, die das Gastspiel am Samstag (17.00 Uhr MESZ/live ORF 1) in Torshavn zu einem kleinen Abenteuer werden lassen.
Frühe Anreise
Die ÖFB-Delegation bricht bereits am
Donnerstag und damit einen Tag früher als gewohnt in Richtung Norden auf.
Mehr als vier Stunden dauert der Flug - in einem Charter mit 90 Plätzen, die
aufgrund des Gepäckaufkommens auf weniger als 60 reduziert werden. Größere
Flugzeuge können auf den Färöern nicht landen. Zudem ist ein Tankstopp in
Billund in Dänemark notwendig. Der Pilot muss immer genügend Treibstoff an
Bord haben, um bei Schlechtwetter auf das europäische Festland zurückkehren
zu können.
Das war zuletzt vor genau einem Jahr Vizeweltmeister Frankreich passiert. Dichter Nebel hatte die Franzosen über dem Nordatlantik zum Umkehren und einer Übernachtung in Bergen in Norwegen gezwungen. "Wir haben auf den Vorfall insofern reagiert, dass wir schon einen Tag früher anreisen", erklärte ÖFB-Teammanager Bernhard Neuhold. "Eine Anreise am Matchtag wollen wir uns auf alle Fälle ersparen." Dieser zum Trotz hatten die Franzosen damals 6:0 gewonnen.
Passables Wetter
Die Wetterprognosen sind allerdings so schlecht
nicht. Das Klima auf den Färöern ist zwar rau, Sturmwarnungen oder Ähnliches
gibt es aber nicht. Die Windstärke beträgt zwar zwischen 50 und 70 km/h, für
den Matchtag werden aber bis zu 10 Grad Celsius vorhergesagt. Die
Regenwahrscheinlichkeit beträgt lediglich 20 Prozent. Positiv auch für die
Zuschauer, denn das 6.000 Menschen fassend Nationalstadion Torsvöllur
("Thors Platz") ist nicht überdacht.
Abwehrwall
Größeres Kopfzerbrechen als das Wetter bereitet dem
ÖFB-Team der Abwehrwall, den die Färinger vermutlich aufziehen werden. Gegen
Rumänien (0:1) hätte der Außenseiter mit seinem 6-3-1-System beinahe einen
Punkt erobert. "Sie verteidigen wie eine Handball-Mannschaft rund um den
eigenen Strafraum. Das wird nicht einfach", erklärte ÖFB-Stürmer Marc Janko,
der am Dienstag als Letzter der 21 Kaderspieler im Teamcamp in Lindabrunn
eingerückt war.
Manninger schweigt zu Juve-Situation
Ein anderer hatte zur
gleichen Zeit die Nachricht erhalten, auch im kommenden Monat im
internationalen Rampenlicht zu stehen. Alexander Manninger wird nach dem
Ausfall von Starkeeper Gianluigi Buffon (Adduktorenverletzung) bis auf
weiteres wieder das Tor von Juventus Turin hüten. Kommentieren wollte der
gegenüber der Presse zuletzt sehr reservierte Salzburger die Situation
nicht. "Es ist so wie es ist, belassen wir es dabei", sagte Manninger.
Juventus hatte seine Spieler ob der jüngsten Krise - Trainer Claudio Ranieri steht nach schwachem Saisonstart und Platz elf in der Tabelle bereits schwer unter Beschuss - angehalten, öffentliche Stellungnahmen weitgehend zu vermeiden. Manninger, der unter Neo-Teamchef Karel Brückner zur Nummer eins im ÖFB-Team avanciert ist, hat offensichtlich dankend angenommen.