Analyse
WM-Traum nun endgültig geplatzt
15.10.2008
Aus und vorbei: Serben lassen Österreichs Träume von der WM 2010 platzen. Defensiv lasch, offensiv schwach. Zu wenig für eine WM.
Nach nur vier Partien heißt es für unser Nationalteam alle Hoffnungen auf die WM-Teilnahme 2010 in Südafrika zu begraben. Und das trotz dem erfolgreichen Starts gegen Vizeweltmeister Frankreich. Doch das 3:1 zum Auftakt täuschte über die Schwächen unseres Teams hinweg. Die Serben deckten diese gestern gnadenlos auf. Ex-Teamchef und Analytiker Herbert Prohaska behauptet sogar: „Wir sind schlechter als bei der EURO.“
Defensiv lasch
Die Abwehr präsentierte sich nach dem
verletzungsbedingten Ausfall von Routinier Martin Stranzl lasch und ohne
jede Ordnung. Emanuel Pogatetz, der dessen Position ab der 18. Minute
übernahm, war mit den technisch starken Serben ebenso überfordert, wie
Sebastian Prödl. Beiden fehlte es an taktischer Disziplin und energischem
Einsatz. Gerade das 2:0 offenbarte die Schwächen unserer Innenverteidigung:
Pogatetz und Prödl attackierten zu lasch, machten es den Serben einfach.
Offensiv schwach
Aber auch nach vorne ging wenig. Die
Offensivabteilung rund um Andreas Ivanschitz kam nicht zur Geltung. Der
Kapitän war an seinem 25. Geburtstag zwar bemüht, konnte aber im Spiel kaum
Akzente setzen. Einzig in der 21. Minute sorgte Ivanschitz mit einem Schuss
von der Strafraumgrenze für den Ansatz von Gefahr. Über die Seiten mühten
sich Fuchs und Hoffer, doch gänzlich ohne Erfolg
Sturm nur ein Lüftchen
Auch Solospitze Marc Janko hing in
der Luft. Keine Torchance nach den ersten Halbzeit sind für eine Solospitze
zu wenig. Brauchbare Bälle aus dem Mittelfeld fehlten. Selbst Rapid-Turbo
Jimmy Hoffer kam gestern nicht in Schwung und musste nach 45. Minuten
Arnautovic weichen. Aber auch der 19-jährige Holland-Legionär war bei seinem
zweiten Einsatz völlig überfordert. Selbst die bedingungslose Offensive
blieb bis zuletzt aus. Unser Team bäumte sich nicht auf, sondern ergab sich
seinem Schicksal: Dem Ende aller WM-Hoffnungen. Da konnte auch Marc Jankos
Tor zum 1:3 zehn Minuten vor Schluss nichts mehr ändern.