Nach einem 5:1 gegen Bremen, entrohnten man die Bayern aus München.
Der VfL Wolfsburg ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte deutscher Fußball-Meister. Das Team von Trainer Felix Magath sicherte sich am letzten Spieltag der 46. Bundesliga-Saison durch ein 5:1 gegen Werder Bremen den Titel. Neben den "Wölfen" spielt in der kommenden Saison auch Rekordchampion Bayern München in der Champions League. Im "Endspiel um Rang zwei" gegen den VfB Stuttgart gewannen die Münchner 2:1. Neben Karlsruhe muss auch Arminia Bielefeld den bitteren Gang ins Unterhaus antreten, für Energie Cottbus stehen gegen den Dritten der 2. Liga Relegations-Partien an.
Prödl Eigentor
Wer im Titel-Fernduell nervöse Wolfsburger
erwartete, wurde früh eines Besseren belehrt. Beim Abschied von
Meistermacher Magath verwandelten Zvjezdan Misimovic (6.) und
Torschützenkönig Grafite (15.) die Volkswagen-Arena schon in der
Anfangsviertelstunde in ein Tollhaus. Ein Eigentor von Sebastian Prödl
(26.), der den Ball nach einem Grafite-Stanglpass unglücklich ins eigene Tor
bugsierte, sorgte für die Vorentscheidung.
Wolfsburg souverän
Der Steirer spielte in der
Werder-Innenverteidigung durch, stand drei Tage nach dem verlorenen
UEFA-Cup-Finale wie die übrigen Bremer (Martin Harnik auf der Bank) aber auf
verlorenem Posten. Das Gegentor durch Diego (31.) störte im VfL-Lager
niemanden. Grafite mit seinem 28. Saisontor und Angriffspartner Edin Dzeko
(74.) machten den Festtag in Wolfsburg vollkommen. "Das ist ein Traum, der
in Erfüllung gegangen ist. Ich hatte vor der Saison nicht gedacht, dass wir
eine Chance haben, deutscher Meister zu werden. Wir sind verdient Meister
geworden in dieser Saison", meinte Trainer Felix Magath.
Junges Team
Mit dem 16. Bundesliga-Heimsieg im 17. Spiel machte
der VW-Werksclub eine grandiose Rückrunde perfekt. Auf dem neunten Rang,
neun Punkte hinter Tabellenführer 1899 Hoffenheim ins Jahr 2009 gegangen,
mischte das drittjüngste Team der Liga die Konkurrenz auf. Am 4. April
demütigte Magath seinen ehemaligen Arbeitgeber Bayern München mit 5:1,
übernahm damit die Tabellenführung und gab sie seitdem nicht mehr her.
Torjäger
Als Tüpfchen auf dem i gab es noch die
Torjägerkrone für VfL-Stürmer Grafite. Der 30-jährige Brasilianer erzielte
28 Tore und damit zwei mehr als sein sieben Jahre jüngerer Teamgefährte Edin
Dzeko. Das Duo war der wichtigste Garant für die Wolfsburger
Erfolgs-Offensive, im Verbund mit Spielmacher Misimovic die mit Abstand
stärkste der Liga. Das zeigte das Trio auch gegen Bremen im letzten Spiel
von Magath, dessen Nachfolger nach übereinstimmenden Medienberichten Armin
Veh werden soll. Der 48-Jährige soll am Sonntag vorgestellt werden.
Keine Freude für Bayern
Im 600 Kilometer entfernten München
wurden die Wolfsburger Tore weniger erfreut aufgenommen. Dafür jubelte der
Münchner Anhang, nachdem Stuttgarts Verteidiger Khalid Boulahrouz (16.)
seinen Keeper Jens Lehmann bezwang. Mark van Bommel (60.) sicherte dem
Rekordmeister dann endgültig die Champions-League-Teilnahme, Mario Gomez'
Tor (63.) war für den VfB zu wenig. Stuttgart sicherte sich trotzdem den
dritten Rang, da Hertha BSC gegen den Karlsruher SC 0:4 verlor. Trotzdem gab
es bei den Karlsruhern lange Gesichter: Der KSC steigt ebenso wie die
Arminia Bielefeld in die 2. Liga ab. Auch den Relegationsplatz rettete sich
Cottbus mit einem 3:0 gegen Bayer Leverkusen.
Ein Erfolgserlebnis zum Saisonabschluss gab es für Andreas Ibertsberger, der mit Herbstmeister 1899 Hoffenheim gegen Schalke 04 3:2 siegte. Der lange Zeit sensationell spielende Aufsteiger beendete die Saison damit auf Platz sieben. Ümit Korkmaz wurde bei der 2:3-Heimniederlage von Eintracht Frankfurt gegen den HSV zur Pause ausgetauscht, die Eintracht landete unmittelbar vor dem VfL Bochum (Christian Fuchs) auf dem 13. Endrang.